Chancen durch Kreislaufwirtschaft - 5. Fachforum WissenSchaf(f)t.Unternehmen

04. Jun

Die Veranstaltungsreihe „WissenSchaf(f)t.Unternehmen.“ bringt Wissenschaft und Unternehmen gezielt in Kontakt. In der fünften kostenfreien Online-Veranstaltung geht es um Chancen und Möglichkeiten einer kreislauforientierten Wirtschaft für Unternehmen der Metropolregion Hamburg.

Kreislaufwirtschaft als Chance

Fünf Hochschulen und Forschungseinrichtungen stellen in der kompakten Online-Veranstaltung Kooperationsprojekte rund um das Thema Kreislaufwirtschaft vor. Präsentiert werden innovative Recycling- und Kreislaufkonzepte, KI-basierte Anwendungen sowie tragfähige Geschäftsmodelle für zirkuläre Produkte, die helfen, Kosten und Ressourcen zu sparen, neue Zielgruppen zu erreichen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Ein Anwendungsbeispiel der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg zeigt, wie Bauschutt- und Sperrmüll mit einem autonomen Bagger sortiert werden kann. Die Hochschule Wismar präsentiert ihr Kreislaufkonzept für zementgebundene Baustoffe zur Herstellung von „grünem Beton“. Und das Institut für Polymer- und Produktionstechnologien führt in die Potenziale des Kunststoffrecyclings ein.
Die Technische Universität Hamburg stellt Unterstützungsmöglichkeiten bei der Anpassung von Geschäftsmodellen und Entwicklung von zirkulären Produkten vor. Wie durch „Cradle to Cradle“ nicht nur ressourcenschonende Produkte, sondern auch echte Innovationschancen entstehen, veranschaulicht die Leuphana Universität Lüneburg.

Alle Vortragenden stellen Kooperations- und Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen vor. Nach den Projektvorstellungen besteht dazu die Möglichkeit für vertiefende Gespräche.

Programm

Dienstag, 4. Juni 2024 | 16 Uhr
Kostenfreie Online-Veranstaltung

Der Konferenz-Link wird Ihnen nach Anmeldung mitgeteilt.

 

17:00 UhrBegrüßung und Einführung
Dr. Alexander Stark
Leiter der Projektgruppe „WissenSchaf(f)tUnternehmen“
Landkreis Harburg
17:10 Uhr

5 Projekt-Pitches
Die Vortragenden stellen sich und ihre Projekte in je max. 10 Minuten vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich auf dieser Basis entscheiden, an welchen vertiefenden Talk to-Sessions sie im Anschluss teilnehmen möchten.

Pitch 1
Recyclingkonzepte für Kunststoffe im Rahmen der Kreislaufwirtschaft 

Marlene Schnur; Tim Ramskogler
Institut für Polymer- und Produktionstechnologien e. V. (IPT), Wismar
Kurzsteckbrief

Pitch 2
Realisierung eines Kreislaufkonzepts für zementgebundene Baustoffe - Grüner Beton

Prof. Dr.-Ing. Winfried Malorny
Hochschule Wismar 
Kurzsteckbrief

Pitch 3
Multispektrale KI-basierte Bauschutt- und Sperrmüllsortierung für einen autonomen Sortierbagger im Verbundprojekt „SmartRecycling-UP“

Prof. Dr. Tim Tiedemann
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
Kurzsteckbrief

Pitch 4
Entwicklung und Begleitung von Innovationen für zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle
 
Prof. Dr. Dr. h.c. Cornelius Herstatt
Technische Universität Hamburg (TUHH)
Kurzsteckbrief

Pitch 5
Cradle to Cradle – nur Nachhaltigkeit ist nicht genug
 
Prof. Dr. Michael Braungart
Leuphana Universität Lüneburg
Kurzsteckbrief

18:05 UhrÜberleitung zu den Talk to-Sessions
Dr. Alexander Stark, Landkreis Harburg,
Andrea Färber, Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
18:10 Uhr

4 Talk to-Sessions
Vertiefung und Netzwerken in Breakout Rooms:

Session 1 - Talk to:
Marlene Schnur; Tim Ramskogler, IPT (Pitch 1)

Session 2 - Talk to:
Prof. Dr.-Ing. Winfried Malorny, Hochschule Wismar (Pitch 2)

Session 3 - Talk to:
Prof. Dr. Tim Tiedemann, HAW Hamburg (Pitch 3)

Session 4 - Talk to:
Prof. Dr. Dr. h.c. Cornelius Herstatt, TUHH (Pitch 4)

Session 5 - Talk to:
Prof. Dr. Michael Braungart, Leuphana Universität Lüneburg (Pitch 5)

ca. 18:40 UhrEnde

Laden Sie hier das Programm als PDF (96 KB) herunter.

Cradle to Cradle – nur Nachhaltigkeit ist nicht genug

Das Cradle to Cradle-Designkonzept ist ein Ansatz für eine durchgängige Kreislaufwirtschaft. Cradle to Cradle (von der Wiege bis zur Wiege) ist ein Gestaltungsprinzip, welches sich der Natur als Vorbild nähert, mit dem Ziel, eine sichere und potenziell unendliche Nutzung von Materialen zu ermöglichen. Hierdurch entstehen gesunde Materialien und Produkte, die entweder in biologische oder technische Sphären zurückkehren können.

Alle Branchen können von diesem Prinzip profitieren!

Mit Cradle to Cradle bekommt beispielsweise der Bausektor eine besondere und zusätzliche Bedeutung, um Dinge zu erreichen, die für Umwelt und die Gesundheit gleichermaßen geeignet sind. Indem z. B. Gebäude errichtet werden, in denen die Luft besser als draußen ist!

Wenn Gebäude lediglich versiegelt und „gasdicht“ gemacht werden, ist die Raumluft etwa drei- bis achtmal schlechter als schlechte städtische Außenluft. Asthma, die häufigste Kinderkrankheit, kann die Folge sein (oft hervorgerufen durch die Exposition hoher Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und Schimmel). Dies gilt es durch den Einsatz geeigneter Bauprodukte und Materialien zu verhindern.

Eine weitere Herangehensweise: Gegenstände müssen Dienstleistungen werden. Der Kauf einer Solaranlage wäre überflüssig, wenn deren Funktionen stattdessen als Dienstleistung eingekauft werden. Auch die spätere Hightech-Entsorgung für Sondermüll entfällt dadurch. Fenster, Heizungen, Klimatisierungen usw. können „Dienstleistungen“ sein. So entstehen Produkte, die dauerhaft wiedereingesetzt werden. Dies bedeutet eine wesentlich höhere Wertschöpfung im Bausektor.

Cradle to Cradle ist ein Gestaltungskonzept, das insbesondere hochmotivierte und qualifizierte Architekten, Entwickler und Handwerker benötigt.

Durch Cradle to Cradle können 40 Jahre währende Umweltdiskussionen als Innovationschance in allen Branchen genutzt werden.

Prasixrelevanz für Unternehmen / aktuelle oder künftige Kooperationsansätze

Die Leuphana Universität Lüneburg bietet Unternehmen unterschiedlichster Branchen Kooperationsprojekte an. Sie unterstützt dabei, Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle neu zu denken. Beispiele für aktuelle Projekte:

  • Regionale Kreislaufentwicklung mit Cradle to Cradle in ausgewählten Feldern der strategischen Regionalentwicklung, z. B. im produzierenden Gewerbe und im Baubereich
  • Maritime Forschungsansätze wie die Entwicklung einer autarken und nachhaltigen Niedrigenergiekabine, insbesondere Entwicklung neuer Materialien, Recyclingkonzepte, Kreislaufwirtschaft und Cradle to Cradle
  • Gesundheitstechnologie: Analyse von Medizinprodukten nach dem Cradle to Cradle-Prinzip und Erarbeitung einer Cradle to Cradle kompatiblen Lösung

Projekte können jederzeit in Kooperation mit Unternehmen initiiert werden.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich über diesen Anmeldelink an

Kontakt

  • Prof. Dr. Michael Braungart
  • Andrea Japsen

Ein Veranstaltung von

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