Ann-Kristin Achleitner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ann-Kristin Achleitner (* 16. März 1966 als Ann-Kristin Koberg in Düsseldorf) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin an der TUM School of Management. Die Professorin für Betriebswirtschaftslehre betätigt sich ferner als Risikokapital­geberin und ist Mitglied in den Aufsichtsräten verschiedener börsennotierter Konzerne.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ann-Kristin Koberg wurde 1991 in Wirtschaftswissenschaften und 1992 in Rechtswissenschaften promoviert. Von 1992 bis 1994 war sie Dozentin für Finanzierungslehre und Externe Revision an der Universität St. Gallen und hat in dieser Zeit ihre Habilitationsschrift angefertigt zum Thema „Die Normierung der Rechnungslegung: Eine vergleichende Untersuchung unterschiedlicher institutioneller Ausgestaltungen des nationalen und internationalen Standardsetzungsprozesses“. Sie war die erste Frau, die sich in St. Gallen habilitierte.[1]

Als Unternehmensberaterin war sie von 1991 bis 1992 für die MS Management Service AG, St. Gallen, und von 1994 bis 1995 für McKinsey in Frankfurt am Main tätig.[2]

Von 1995 bis 2001 hatte Ann-Kristin Achleitner als Professorin den Stiftungslehrstuhl Bank- und Finanzmanagement an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht inne, bevor sie 2001 den KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance an der Technischen Universität München übernahm. Im Jahr 2020 verlieh die Technische Universität München ihr den Titel „TUM Distinguished Affiliated Professor“.[3] Neben der Tätigkeit an der TU München hat Achleitner eine Gastprofessur an der Universität St. Gallen inne.

Von 2009 bis 2012 gehörte Achleitner dem Verwaltungsrat der Schweizer Privatbank Vontobel an.[4][5] 2010 war sie Co-Gründerin der Social Entrepreneurship Akademie in München[6] und gehörte bis 2013 deren Beirat an. Von 2011 bis 2017 war sie Mitglied des Aufsichtsrats der Metro Group AG[7] und von 2012 bis 2019 Mitglied im Board of Directors des französischen Energieunternehmens Engie SA.[8][9] Ferner war sie von 2016 bis 2019 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Börse AG.[9] Seit 2011 ist sie Mitglied des Aufsichtsrats von Linde.[10] Seit Januar 2013 ist sie außerdem im Aufsichtsrat der Münchener Rück vertreten.[11] Seit 1. Oktober 2020 gehört Achleitner als unabhängiges Mitglied dem Advisory Board der Eigentümer der Techem GmbH an.[12]

Im Dezember 2009 wurde Achleitner als Testimonial für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft aktiv. Sie engagierte sich im Rahmen einer PR-Kampagne für die Aussage „Soziale Marktwirtschaft macht's besser… weil durch Wettbewerb Innovationen entstehen“.[13]

Seit 2018 ist Achleitner Mitglied im International Advisory Board von Investcorp, einer in Bahrain ansässigen Beteiligungsgesellschaft.[9][14]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie ist seit 1994 mit dem österreichischen Wirtschaftsmanager Paul Achleitner verheiratet, den sie während des Studiums in St. Gallen kennengelernt hatte. Die beiden haben drei Kinder.[20]

Unternehmerische Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ann-Kristin Achleitner ist Minderheitsgesellschafterin der Dieter Schwarz Stiftung gGmbH mit Sitz in Neckarsulm.[21]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auswahl der Veröffentlichungen Achleitners:

  • Die Normierung der Rechnungslegung. Eine vergleichende Untersuchung unterschiedlicher institutioneller Ausgestaltungen des nationalen und internationalen Standardsetzungsprozesses. Treuhand-Kammer, Zürich 1995, ISBN 3-908567-35-1.
  • Handbuch Investment Banking. 3. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2000, ISBN 3-409-34184-6.
  • mit Werner G. Seifert, Frank Mattern, Clara C. Streit, Hans-Joachim Voth: European Capital Markets. Macmillan, London 2000, ISBN 0-333-92436-3.
  • mit Jean-Paul Thommen: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht. 6. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1325-8.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Capital April 2013 Titelthema: Unsere Achleitners.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kinder, Küche und Karriere. In: stern.de. 12. März 2002, abgerufen am 3. November 2020.
  2. CV Ann-Kristin Achleitner. TU MÜnchen, abgerufen am 4. November 2020.
  3. TUM: Ehrenprofessoren – TUM Distinguished Affiliated Professors. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2020; abgerufen am 3. November 2020.
  4. zh.powernet.ch (Memento vom 16. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Geschäftsbericht der Vontobel AG 2013
  6. SEA - Wer sind Wir Social Entrepreneurship Akademie (Memento vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive)
  7. Nele Hansen: Mit Herzblut im Aufsichtsrat. In: WirtschaftsWoche. 16. Mai 2012, abgerufen am 3. November 2020.
  8. Directors elected by the General Shareholders’ Meeting. Engie SA, abgerufen am 20. April 2016.
  9. a b c Mandat endet: Ann-Kristin Achleitner verlässt Aufsichtsrat des Energiekonzerns Engie. Abgerufen am 6. April 2020.
  10. Aufsichtsrat. In: Linde Group. Abgerufen am 3. November 2020.
  11. Aufsichtsrat. Munich RE, abgerufen am 3. November 2020.
  12. Tanja Kewes: Ann-Kristin Achleitner wird Aufsichtsrätin bei Techem. In: Handelsblatt. 22. Juli 2020, abgerufen am 3. November 2020.
  13. vgl. INSM-Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht´s besser“, 13. Dezember 2009, unter Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft International (Memento vom 21. Mai 2010 im Internet Archive), sowie Motive zur Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht's besser“, Soziale Marktwirtschaft macht's besser – insm.de.
  14. Investcorp names Achleitner to International Advisory Board. 7. Juli 2018, abgerufen am 6. April 2020 (englisch).
  15. Trilateral Commission Membership List (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  16. acatech Mitglieder wählen Ann-Kristin Achleitner, Harald Bolt und Dirk Sauer ins Präsidium. In: acatech. 16. Oktober 2018, abgerufen am 3. November 2020.
  17. Über das ifo Institut. Abgerufen am 3. November 2020.
  18. Ann-Kristin Achleitner. In: World Economic Forum. Abgerufen am 3. November 2020 (englisch).
  19. Zukunftsrat sieht Innovationen als Motor für die Transformation. In: bundesregierung.de. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 14. Juli 2022, abgerufen am 25. Juli 2022.
  20. Andrea Rexer: Wider das Klischee von den Wegbeißerinnen. In: Süddeutsche Zeitung. 26. November 2014, abgerufen am 14. April 2018.
  21. Dieter Schwarz Stiftung gGmbH. In: HRB 105693. Amtsgericht Stuttgart, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2007; abgerufen am 24. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsregister.de
  22. https://www.professordesjahres.de/hall-of-fame/die-professoren-des-jahres-2006
  23. Leuphana Universität Lüneburg: Ehrenpromotionen. Archiviert vom Original am 18. März 2016; abgerufen am 6. Juli 2017.