Ideenkraft trifft Wissenschaft

Thema "Rohstoffquelle Produkt" - Gewinner ausgezeichnet

Osterholz-Scharmbeck/Lüneburg, 18. Oktober 2012. Heizpellets aus Dinkelspelzen oder nicht verkauften Backwaren, Paletten aus Papierabfällen, Kühlsysteme auf Basis von Geothermie: Unternehmen in der Region haben innovative Ideen und Methoden zur effizienten Nutzung und Wiederverwertung von Rohstoffen. Sechs Unternehmen sind dafür am gestrigen Mittwoch, 17. Oktober 2012, im Restaurant „Tietjens Hütte“ in Osterholz-Scharmbeck als Gewinner des Unternehmenswettbewerbs „Rohstoffquelle Produkt“ ausgezeichnet worden.

Ausgeschrieben haben ihn der Innovations-Inkubator der Leuphana Universität Lüneburg, die „Arbeitsgemeinschaft Technologie- und Innovationsförderung Elbe-Weser Region" (ARTIE) und das Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Stade und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.

Weiterentwicklung bei Leuphana Projekt Tag

Bei dem Wettbewerb waren innovative Ideen und erfolgversprechende Konzepte für eine nachhaltige Produktion, den effizienten Einsatz von Rohstoffen und deren Wiedergewinnung aus Produkten nach Ablauf ihrer Lebensdauer gefragt. Teilnehmen konnten Unternehmen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg. Hierzu zählen die elf Landkreise elf Landkreise Celle, Cuxhaven, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Stade, Uelzen, Verden. Eine Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft hat jeweils drei Gewinner-Unternehmen in den Kategorien „Best Practice“ und „Innovative Ideen und Ansätze“ ausgewählt.

Als Preis erhalten die siegreichen Unternehmen die Einladung zu einem „Leuphana Projekt Tag“. Am 23. November 2012 werden sie gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität weiter an dem Thema effizienter Umgang mit Rohstoffen arbeiten. Langfristiges Ziel der Wettbewerbsveranstalter ist die Entwicklung einer regionalen Rohstoffstrategie, um der Verknappung von Rohstoffen und steigenden Weltmarktpreisen zu begegnen und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen für die Zukunft zu stärken.   

Neben Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Leiter des Instituts für Umweltchemie an der Leuphana Universität Lüneburg, der die Preise an die Gewinner verlieh, nahmen Vertreter der Wirtschaftsförderungen der Landkreise Osterholz, Verden und Cuxhaven sowie der Jury an der Preisverleihung teil. Henning Wilts, Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie  hielt einen Vortrag zum Thema „Vom Abfall zur Ressource – Chancen für kleine und mittlere Unternehmen“.

Die Gewinner und ihre Wettbewerbsbeiträge

  • ASTRO Motorengesellschaft mbH & Co. KG
  • Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG
  • DELTA Plus Datensysteme GmbH
  • PS Papierschaum GmbH
  • Soetebiers Dorfbäckerei GmbH aus Winsen
  • C. Hasse & Sohn Inh. E. Rädecke GmbH & Co. KG aus Uelzen

Die Gewinner und ihre Wettbewerbsbeiträge

ASTRO Motorengesellschaft mbH & Co. KG

Das Unternehmen fertigt Motoren im Baukastenprinzip. Nach Nutzungsdauer nimmt es die Bauteile zurück und arbeitet sie wieder in Motoren ein. Damit erreicht das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Recyclingquote von bis zu 90 Prozent.

Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG

Der Bio-Lebensmittelhersteller stellt Pellets aus Dinkelspelzen, die als Nebenprodukt der Getreideverarbeitung anfallen, und Reinigungsabfällen her. Damit sollen die Backstraße des Unternehmens beheizt und ein lokales Fernwärmenetz versorgt werden.

DELTA Plus Datensysteme GmbH

Das Unternehmen hat ein Kühlsystem für Serverräume und Rechenzentren entwickelt, bei dem Geothermie genutzt wird. Mit dem System erübrigt sich laut Delta der Einsatz von Kältegeräten wie Kompressoren, es könnten bis zu 90 Prozent Strom gespart werden.

PS Papierschaum GmbH

Das Unternehmen plant zusammen mit einem Papierhersteller, Paletten und Palettenabdeckungen aus Papierfaserreststoffen, Altpapier und einem Zuschlagstoff aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Damit könne der hochwertigere Rohstoff Holz eingespart werden.

Soetebiers Dorfbäckerei GmbH aus Winsen

Die Bäckerei bereitet die Herstellung von Pellets aus nicht verkauften Backwaren zur Beheizung ihrer Backöfen vor. So könnte den für Bäckereien sehr hohen Energiekosten begegnet werden.

C. Hasse & Sohn Inh. E. Rädecke GmbH & Co. KG aus Uelzen

Das Unternehmen will das Erdöl-Stoffgemisch Bitumen aus dem Rückbau von Dächern bzw. aus Produktionsausschuss mit einem speziellen Verfahren wiederverwerten.