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Leuphana wurde jetzt für Lehrerbildung ausgezeichnet

Lüneburg. Die Leuphana Universität Lüneburg zählt mit ihrem Konzept für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern zu den besten Universitäten in Deutschland. Das belegt die jetzt erfolgte Auszeichnung innerhalb des gemeinsamen Programms der Heinz-Nixdorf-Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Jury lobte das Konzept der Leuphana insbesondere wegen der konsequenten Einbettung in das Leitbild der Hochschule, der innovativen Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Zusammenarbeit mit Campusschulen sowie wegen des fakultätsübergreifenden Zukunftszentrums Lehrerbildung als einem Ort für die strategische Weiterentwicklung der Lehrerbildung. Die Auszeichnung ist mit einer Fördersumme von 500.000 Euro verbunden.

Weitere Preisträger sind die TU München und die Universität Hamburg. Universitätspräsident Sascha Spoun freut sich über den Erfolg, den er auch auf das ganzheitliches Bildungsmodell der Universität zurückführt: „Wir versetzen die künftigen Lehrerinnen und Lehrer in die Lage, nicht nur ihre Unterrichtsfächer kompetent zu vermitteln, sondern auf der Basis eines breiten professionellen Repertoires als Change Agents für den Lernort Schule 2020 aktiv zur Gestaltung der Gesellschaft beizutragen." 

Mit ihrem Wettbewerb wollen Stiftung und Stifterverband die Rolle der Lehrerbildung an den Hochschulen stärken. Sie soll in die Mitte der Universitäten geholt und als wesentliches Element des jeweiligen Hochschulprofils ausgestaltet werden. An der Leuphana wird dieses Ziel auf mehreren Wegen verfolgt. Ausgangspunkt ist die Vorstellung, dass die jetzt ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer aktive Gestalter des Lernortes Schule 2020 sein müssen. Dafür setzt die Lehrerbildung an der Leuphana einerseits auf eine klare Forschungsorientierung. Gleichzeitig stellt die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ein besonderes Merkmal des Lüneburger Lehrerstudiums dar. Gemeinsam arbeiten Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen in der Fakultät Bildung am fachübergreifenden Thema Heterogenität. Zudem hat die Universität mit dem Zukunftszentrum Lehrerbildung einen Thinktank geschaffen, der vor allem Wissenschaftler, Schulvertreter und Studierende zusammenbringt, um neue Ideen und Strategien für die Lehrerbildung zu entwickeln, umzusetzen und wissenschaftlich zu evaluieren. 

Prof. Dr. Dominik Leiss vom Institut für Mathematik und ihre Didaktik gehört zum Leitungsteam des Zukunftszentrums Lehrerbildung. Er sieht in der Entscheidung der Jury eine Belohnung für das Engagement der Lüneburger Lehrerbildner, denen es gelungen ist, die Lehrerbildung in die Mitte der Universität zu holen und mit dem Zukunftszentrum Lehrerbildung einen Ort für Bildungsinnovationen zu schaffen.

Als ein Beispiel dafür nennt er die „Campus Schule online“, ein Projekt das gemeinsam mit der Oberschule Jesteburg auf den Weg gebracht wurde. Mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologie werden reale Unterrichtssituationen aus den Klassenzimmern der Schule auf den Universitätscampus geholt. So werden sie für Studierende erleb- und begreifbar und können unmittelbar in die Ausbildung einbezogen werden. Die Schule wird im Rahmen des Projekts bei ihrer Personal- und Organisationsentwicklung wissenschaftlich begleitet. Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entsteht die Möglichkeit, im Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern Unterrichtskonzepte zu testen oder neue Unterrichtsmaterialien zu entwickeln. Die Kooperation hat Modellcharakter. Auch andere Schulen in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten könnten sich künftig digital mit Universitäten vernetzen und so eine direkte Anbindung an die Wissenschaft erhalten.

Hintergrund

Seit 1946 werden in Lüneburg Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet. Aktuell bietet die Leuphana Universität Lüneburg drei lehramtsbezogene Studienprogramme an:

Für die Ausbildung werden Bildungswissenschaften (Pädagogik, Psychologie) mit Unterrichtsfächern verbunden. Zur Auswahl stehen dafür: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Kunst, Mathematik, Musik, Politik, Religion, Sachunterricht, Sport sowie Wirtschafts- und Sozialpädagogik.

An der Ausbildung des Lehrernachwuchses sind rund 35 Professuren und etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beteiligt. Allein seit Dezember 2010 wurden 14 Professorinnen und Professoren neu berufen.

Die Leuphana nimmt jährlich 340 Lehramtsstudierende auf.

Die Lehrer-Initiative von Heinz Nixdorf Stiftung und Stifterverband ist ein Teil der Bildungsinitiative des Stifterverbandes, die der Debatte um eine bessere Bildung in Deutschland mehr Richtung und Substanz geben soll. Dazu hat der Stifterverband erstmals zentrale Handlungsfelder identifiziert und quantitative Bildungsziele für den Hochschulbereich im Jahr 2020 formuliert. Er überprüft in einem jährlichen Monitoring, ob sich der Hochschulbildungssektor diesen Zielen annähert, und gibt Handlungsempfehlungen dazu ab. Er legt darüber hinaus eigene Förderprogramme auf, die zum Erreichen der Ziele beitragen sollen.