Leuphana öffnet neue Wege ins Studium

Wissenschaftsministerium sagt Fördermittel zu

Lüneburg. Mit einem neuartigen Projekt will die Leuphana Universität Lüneburg dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Familien für ein Studium zu begeistern. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat für ein entsprechendes Vorhaben der Hochschule jetzt rund 400.000 Euro zugesagt. Bildungsteilhabe und Chancengerechtigkeit sind wesentliche Antriebsfedern des vom Ministerium ausgeschriebenen Förderprogramms „Wege ins Studium öffnen – Studierende der ersten Generation gewinnen“. 19 Hochschulen hatten Anträge zu diesem Programm gestellt, sieben waren schließlich erfolgreich. Die Leuphana hatte sich mit ihrem Projekt „Lotsen ins Studium! – Lotsen im Studium!“ beworben. Es zielt darauf ab, eine umfangreiche Informations-, Beratungs- und Unterstützungsinfrastruktur aufzubauen, um so neue Wege für Schülerinnen und Schüler zu ebnen, deren Eltern nicht studiert haben.

Die Initiatorinnen vom Leuphana College haben das Konzept gemeinsam mit Uni-Einrichtungen wie der Schreibwerkstatt, der Videoredaktion, dem Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Mathematik und dem Zukunftszentrum Lehrerbildung entwickelt. Sie wollen sowohl den Weg von der Schule an die Universität als auch den anschließenden Einstieg in die wissenschaftliche Bildungsphase erleichtern. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler von Studierenden begleitet, die quasi als Lotsen fungieren. Zunächst geht es darum, die Potentiale der Jugendlichen im Hinblick auf ein Studium zu erschließen. Das soll mit einer gezielten Informationskampagne an Real-, Gesamt- und Berufsbildenden Schulen sowie Gymnasien erreicht werden. Studierende, die in den Schulen als Studienlotsen auftreten, sollen die Schüler motivieren und für die Möglichkeit eines Studiums begeistern. Anschließend vermittelt das Angebot eines individuellen Schnupperstudiums erste Eindrücke vom universitären Leben.

Die Universität bietet den Schülern auch Hilfestellungen bei der Entscheidung für ein Studium, indem sie sie bei der Analyse ihrer Stärken und Interessen u.a. mit Workshop- und Beratungsangeboten unterstützt. Die Betreuung wird auch in der ersten Studienphase fortgesetzt: Erfahrene Studierende, die selbst zur ersten Studiengeneration ihrer Familie gehören, nehmen die Newcomer als Studienlotsen an die Hand und helfen ihnen beim Einstieg in die universitäre Welt.

Als wichtige Kooperationspartner konnte die Leuphana das Studentenwerk OstNiedersachsen und die Bundesagentur für Arbeit gewinnen. Während das Studentenwerk sein Know-how in Sachen Studienfinanzierung, Wohnen und Soziales einbringt, wird sich die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen insbesondere mit Berufsorientierungsangeboten und Informationsveranstaltungen beteiligen.

Der größte Teil der eingeworbenen Mittel wird zur Deckung der Personalkosten während der dreijährigen Projektlaufzeit aufgewendet. Die Antragstellerinnen sind zuversichtlich, dass die neu geschaffenen Strukturen und Netzwerke auch nach dem Ende der Förderperiode erhalten bleiben und künftigen Studierenden der ersten Generation eine erfolgreiche Hilfestellung bei der Entscheidung für ein Studium bieten werden.