Spitzenforscher kommt für die Nachhaltigkeit

Australischer Spitzenforscher kommt an die Leuphana
1,5 Millionen Euro Fördermittel für Nachhaltigkeitsforschung

Lüneburg. Einer der talentiertesten Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitswissenschaften kommt an die Leuphana Universität Lüneburg. Dr. Jörn Fischer von der Australian National University in Canberra wird vom kommenden Wintersemester an als Professor eine Nachwuchsgruppe an der Leuphana Universität Lüneburg aufbauen und damit die Nachhaltigkeitsforschung an der Lüneburger Hochschule stärken. Fischer erhält in diesem Jahr den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der renommierte Kovalevskaja-Preis zählt zu den höchstdotierten Auszeichnungen für Forschungsleistungen in Deutschland.

Für die Alexander von Humboldt-Stiftung gehört Jörn Fischer „zu den jungen Forschertalenten, die durch das Preisgeld schon in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte erhalten.“ Fischer wird das Preisgeld dazu nutzen, als Gast des Instituts für Ökologie und Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg eine eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Unterstützt wird er dabei von den Leuphana Professoren Werner Härdtle und Stefan Schaltegger.

Sein auf fünf Jahre angelegtes Vorhaben wird sich mit der nachhaltigen Entwicklung von traditionellen Kulturlandschaften vor allem in armen Ländern beschäftigen. Fischer will dieses Thema am Beispiel Osteuropas erforschen und wird dazu die Agrarlandschaften Zentralrumäniens näher untersuchen. Dieser Landstrich ist zwar wirtschaftlich arm, besitzt aber zugleich eine reiche Vielfalt an natürlichen und kulturellen Gütern. Traditionelle landwirtschaftliche Methoden ohne aufwändigen Maschinen- oder Kunstdüngereinsatz haben dort eine ungewöhnlich hohe Artenvielfalt erhalten, von seltenen Pflanzen wie Orchideen bis zu Großsäugetieren wie Wölfen und Bären. Seit der Mitgliedschaft des Landes in der EU stellt sich für Zentralrumänien die schwierige Aufgabe, eine Balance zwischen materiellem Wohlstand für die regionale Bevölkerung und dem Erhalt der einzigartigen Natur- und Kulturgüter der Region zu erreichen. Jörn Fischers Forschungsprogramm bringt Naturwissenschaftler, Humanwissenschaftler, regionale Einwohner und Entscheidungsträger zusammen. Ziel ist es, ein Konzept für die nachhaltige Entwicklung der Region entstehen zu lassen.

Für Uni-Präsident Sascha Spoun ist Fischers Entscheidung ein Beleg dafür, dass die Leuphana für Spitzenforscher attraktiv ist: „Unsere Wissenschaftsinitiative Nachhaltigkeitsforschung wird durch das neue Vorhaben deutlich gestärkt. Der von uns eingeschlagene Weg einer Fokussierung unserer Aktivitäten auf vier Wissenschaftsbereiche zahlt sich aus."

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt den mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierten Sofja Kovalevskaja-Preis zum fünften Mal. Sie will damit besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland zu Forschungsaufenthalten nach Deutschland holen. Die insgesamt 18 Preisträgerinnen und Preisträger dieses Jahres sind zwischen 29 und 38 Jahren alt. Der Preis wird vom Bundesforschungsministerium finanziert.

Weitere Informationen