Lunatic Festival 2009

Es gab viel zu sehen auf dem diesjährigen lunatic Musikfestival. Mehr denn je! Mit den rund 11 Bands wurde so viel Programm geboten wie nie zuvor. Auf zwei Bühnen traten die Musiker – darunter die US-amerikanischen Hiphop-Legenden De La Soul, die deutsche Kombo Mono&Nikitaman und die Reggae-Formation I-Fire – auf. Zwischen den Auftritten der Musiker hatten die Festivalbesucher Zeit, sich bei den zahlreichen Bioständen mit Getränken oder Essen zu versorgen, den Graffiti-Künstlern beim Besprayen einer Wand zuzusehen oder die Kunstinstallationen auf dem Festivalgelände zu bestaunen.

Denn zum ersten Mal stellten auf dem Campus Künstler ihre Werke zum Thema Nachhaltigkeit aus. Ein Beitrag waren die Plakate des Artisten Dieter Rühmann, auf denen Sprüche zu lesen waren wie: „Inzwischen haben wir in Wirtschaft und Technologie einen Entwicklungsstand erreicht, dem wir geistig nicht mehr folgen können.“ In seinen provokanten Aussagen will der Künstler die Betrachter dazu auffordern „nachzudenken und unser Handeln auf die Kurzfristigkeit unseres Tuns zu überprüfen“, so Rühmann.  

Zum Nachdenken anregen – das wollten auch die Vertreter von amnesty international, die in diesem Jahr das Partnerprojekt des lunatic Festivals waren. Repräsentiert wurden sie durch die Herder Schule in Lüneburg. An ihrem Stand und mittels einer Fotoaktion informierten sie die Besucher über Frauenrechte weltweit. Unterstützt wurde die Menschenrechtsorganisation von der Band Mono&Nikitaman, die die Besucher des Festivals zum Beispiel dazu aufforderte, ihren Becherpfand an amnesty international zu spenden.

Auf Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und soziales Engagement achtet das lunatic bereits seit vielen Jahren. So gab es wie bereits 2007 und 2008 auch in diesem Jahr auf dem Festivalgelände einen CO²-Rechner. Mittels dieses Rechners konnten die Festivalbesucher dokumentieren, wie viel CO² sie bei ihrer An- und Abreise produziert haben. Für die Menge an verursachtem CO² erwerben die Organisatoren Klimaschutzzertifikate und können so die Emissionen ausgleichen. Auch im Vorfeld des Festivals wurden ökologisch nachhaltige Ideen umgesetzt: Zum Beispiel wurden alle Print- und Werbeprodukte der Öffentlichkeitsarbeit der „Lunauten“ auf Recycling-Papier gedruckt und das Catering für Künstler und Helfer auf Bioprodukte umgestellt.  

Friedrich von Mansberg, Vorsitzender des Kulturausschusses der Stadt Lüneburg, lobte das Konzept der Organisatoren: „Das lunatic ist ein leuchtendes Beispiel, wie man Umweltschutz und Festivalatmosphäre miteinander vereint, aber auch die Stadt und Universität einander näher bringt.“ Deshalb, so Stefan Kaminsky, sei das Festival auch zu einem der „365 Orte im Land der Ideen“ gewählt worden. Der Vorsitzende der Deutschen Bank in Lüneburg überreichte der Festivalleitung am Samstag den Preis der Initiative „Deutschland  - Land der Idee“. In seiner Rede hob er das Engagement der Studenten hervor: „Das lunatic steckt voller Ideen und Leidenschaft ist hier ohne wenn und aber dabei.“