Leuphana aufgenommen in Professorinnenprogramm

Das Professorinnenprogramm unterstützt finanziell die Gleichstellungs-bemühungen an ausgewähltenHochschulen. Das Lüneburger Konzept überzeugte durch seine verbindliche und nachhaltige Förderung der Chancengerechtigkeit. Die Auszeichnung bedeutet eine bundesweite Anerkennung für das Frauen- und Gleichstellungsbüro und die Gleichstellungs-beauftragte an der Leuphana. Unter anderem steht nun die Anschubfinanzierung für bis zu drei neue Professorinnenstellen in Aussicht.

Der Anteil von Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen an Hochschulen ist immer noch gering, im Jahr 2007 betrug die Frauenquote unter den Professuren nur 15 Prozent. An der Leuphana liegt diese Quote mit rund einem Viertel deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Mit dem neuen Gleichstellungsprojekt 'PROscience' soll jetzt die Chancengleichheit an der Leuphana noch weiter verbessert werden.

Das Projekt dient der Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und beinhaltet verschiedene Programmangebote. Neben Mentoring zur Karriereplanung und Promotionsstipendien sind auch PostDoc-Stipendien vorgesehen, die mit der Betreuung von Studierenden und der Koordination der Lehre verbunden sind. Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung des Konzepts sind die Mitarbeiterinnen des Frauen- und Gleichstellungsbüros sowie die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Anne Dudeck.

Das 2007 von Bund und Ländern initiierte Programm soll binnen fünf Jahren insgesamt 200 neue Stellen für Professorinnen an deutschen Hochschulen schaffen. „Den Hochschulen gehen wertvolle Potenziale verloren, wenn sie es nicht schaffen, hoch qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen langfristige Perspektiven zu eröffnen“, begründet Bundesforschungsministerin Annette Schavan das Förderprogramm.

Ziel des Förderprogramms ist es, nachhaltige Gleichstellungsstrukturen in den Hochschulen zu schaffen, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen und dadurch auch das Kreativitäts- und Innovationspotential in der Wissenschaft zu steigern. Den ausgewählten Hochschulen stehen finanzielle Mittel in Aussicht, mit denen die Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen weiter verbessert werden sollen. Bis zu drei Professorinnenstellen könnten nun an der Leuphana bis zu fünf Jahre lang von Bund und Land finanziert werden. Die Summe dieser Anschubfinanzierung beläuft sich auf bis zu 150.000 Euro pro Berufung und Jahr.

Die Leuphana erhält die Finanzierung, wenn es gelingt, eine Professorin auf eine Regelprofessur zu berufen. Zur Zeit sind an der Leuphana Leuphana etwa 40 neue Professuren ausgeschrieben. Vor diesem Hintergrund stellt die Aufnahme in das Professorinnenprogramm einen zusätzlichen Anreiz dar, jetzt qualifizierte Bewerberinnen zu berufen. Außerdem will die Leuphana ihre Frauenquote langfristig auf ein Drittel steigern.

Die im Rahmen des neuen Gleichstellungskonzepts geplanten Vorhaben beziehen sich auf bereits vorhandene Chancengleichheitsmaßnahmen der Leuphana. Dazu zählen das Projekt 'GenderKompetenz', das seit 2004 die Integration von Genderaspekten in Forschung, Lehre, Transfer und Hochschulstrukturen verfolgt, sowie das Mentoring-Programm 'FRA.MEntoring', mit dem Studierende in ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Ausrichtung gefördert werden.

Des Weiteren tragen verschiedene Maßnahmen zur Schaffung einer Infrastruktur im Sinne von Work-Life-Balance sowie Familienfreundlichkeit bei. Dazu gehören unter anderem das geregelte, flexible Teilzeitstudium sowie diverse Kinderbetreuungsangebote für familienfreundliche Studien- und Arbeitsbedingungen, die insbesondere auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs dienen sollen.