Bridging the great divide in sustainability science

Prof. Dr. Daniel Lang, Prof. Dr. Henrik von Wehrden

Das Überbrücken der großen Kluft in den Nachhaltigkeitswissenschaften: Die Verbindung von High-Performance Modeling und Transition Experiments zur Unterstützung des transformativen Wandels zur Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeits-Probleme wie Klimawandel, Wasserknappheit, und Bodendegradation gefährden die langfristige Durchführbarkeit und Unversehrtheit von Gesellschaften auf der ganzen Welt. Während das theoretische und empirische Verständnis dieser Herausforderungen wächst, sind die Lösungen weit weniger entwickelt und angepasst. Als Antwort haben die Nachhaltigkeitswissenschaften ein Forschungsprogramm vorgelegt, welches auf evidenzbasierten Lösungen fokussiert ist, mit dem Ziel der Skalier- und Übertragbarkeit. Dennoch gibt es eine erhebliche Kluft zwischen dem Verstehen komplexer Herausforderungen und dem Beitragen zur Kontextualisierung spezifischer Lösungsansätze. Aus einer komplexitätstheoretischen Perspektive betrifft diese Herausforderung die passende Grob- oder Feinjustierung von Modellen, sodass sie alle relevanten Dimensionen auf jeweils verschiedenen Skalen erfassen können.

Das Center for Global Sustainability and Cultural Transformation (CGSC) beabsichtigt an der Leuphana Universität Lüneburg zusätzliche Kapazitäten aufzubauen, um die Kluft zwischen (i) der Modellierung und dem Verstehen komplexere Nachhaltigkeits-Probleme (zumeist auf globaler Ebene) und (ii) der Entwicklung und Evaluierung kontextualisierter Lösungsansätze (zumeist auf regionaler Ebene) zu überbrücken. 
Die Agenda für ein zukünftiges Exzellenzcluster zeichnet sich dadurch aus, dass beide Ansätze verbunden werden und interdisziplinäre Kollaborationen über die zwei wissenschaftlichen Gemeinschaften hinweg gefördert werden, während bestehende, disziplinäre Ansätze weiterentwickelt werden. Dadurch wird ein großer Schritt in Richtung einer Überbrückung der „knowledge-action gap“ in den Nachhaltigkeitswissenschaften getan. Hierzu verbinden wir relevante Forschungsgemeinschaften in den Nachhaltigkeitswissenschaften, indem wir bereits existierender Forschungs- und Projekt-Netzwerke nutzen, die an der Leuphana Universität und dem CGSC angesiedelt sind und von dort aus koordiniert werden.

Weitere Kapazitäten und institutionelle Verbindungen werden um die folgenden Forschungsfragen herum aufgebaut:

1. Wie können Modelle dabei helfen, geeignete Orte und Kontexte für „transition experiments“ zu finden?
2. Wie können Modelle bei dem Design wirkungsvoller “transition experiments” helfen?
3. Wie können die Erkenntnisse von „transition experiments“ übertragen und generalisiert werden? 
4. Wie können „transition experiments“ dabei helfen, die Validität und Aussagekraft von Modellen zu erhöhen?

Wie kann ein „knowledge-action loop“ hinsichtlich seiner Förderung, Kommunikation, Reflektion und Bildung gestaltet werden?