Ausstellung im Kunstraum: The Professor’s Body
On Academic Affect and Habitus
23. Okt. - 27. Nov.
Vom 23. Oktober bis zum 27. November findet im Kunstraum der Leuphana (in der Ladenzeile, gegenüber der Bibliothek) die Ausstellung „The Professor’s Body. On Academic Affect and Habitus“ der Künstlerin Leda Bourgogne mit öffentlichem Programm von Franzis Kabisch, Ho Rui An, Rahel Spoerer und Maximiliane Baumgartner statt. Die Ausstellungseröffnung am 23.10.24 wird von Alina Adrian’s Vortrag “Sexismus und sexualisierte Gewalt: Hochschulrealitäten anerkennen und präventiv entgegenwirken” um 18 Uhr begleitet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Wie bell hooks in ihrem 1993 erschienenen Essay „Eros, Eroticism, and the Pedagogical Process“ feststellte, sind Körper von Professor:innen von „Verdrängung und Verleugnung“ gekennzeichnet.
Gefangen in der längst erschöpften kartesianischen Trennung zwischen Körper und Geist, scheint die Lehre an den Hochschulen weiterhin eine vorwiegend entkörperte Angelegenheit zu sein. In einem solchen Umfeld bleibt die Sprache zur Artikulation dessen, was der professorale Körper ist, erheblich unterentwickelt; im Besonderen hinsichtlich seiner Verschränkungen mit den strukturellen Dimensionen von gender und race.
Das öffentliche Programm im Kunstraum wird sich auf eben jenen Körper als Ort disziplinärer Macht, wie auch radikaler pädagogischer Emanzipation konzentrieren. hooks betont, dass es eine latente transgressive Qualität in der Hochschullehre gibt, die eine kritische Analyse von Macht und Lust erforderlich macht. Eine solche Analyse muss mit dem anhaltenden Versagen vieler Universitäten einsetzen, auf die unzähligen Beispiele geschlechterbasierter Diskriminierung und Gewalt von weiblichen und nicht-binären Studierenden Antworten zu finden.
Die anhaltende Schwierigkeit von hooks’ Appell wird umso deutlicher, wenn man die intensiven Diskussionen in feministischen Milieus und in der Wissenschaft über die Beziehungen zwischen Studierenden und Lehrenden in Fällen betrachtet wie etwa Jane Gallop, Autorin von Feminist Accused of Sexual Harassment, oder auch Avital Ronell, einer berühmte US-Wissenschaftlerin, die 2018 von einem ihrer queeren Studenten der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde.
Das öffentliche Programm und das dazugehörige Seminar finden im Rahmen einer Ausstellung der Künstlerin Leda Bourgogne statt. Neben einer groß angelegten Installation werden eine Reihe neuerer Zeichnungen und Skulpturen gezeigt, die in ihrer taktilen Porosität die sonst unsichtbaren Begehren und Empfindungen von Studierenden und Professor*innen erfassen.
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