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Start > Masterprogramm Arts & Sciences: Kulturwissenschaften - Culture, Arts and Media [ab Studienbeginn WS 13/14] (M.A.) -> Schwerpunkt Kultur und Ästhetik digitaler Medien -> Digitale Musik

Lehrveranstaltungen

Rethinking Copyright. Digitale Musik, Creative Commons und C3S (Seminar)

Dozent/in: Holger Schwetter

Inhalt: Rethinking copyright. Digitale Musik, Creative Commons und C3S Das Urheberrecht ist heute ein etablierter und sehr komplexes Rechtsgebiet zur Regelung von Vergütungen und Nutzungserlaubnissen für kreative Werke, z.B. Musik. Diese war bei den Anfängen im 17. Jahrhundert noch gar nicht bedacht, bei der Kritik am Urheberrecht, die im Zuge der Digitalisierung aufgekommen ist, steht sie jedoch im Fokus. Musik ist eines der ersten Kulturprodukte, deren Märkte und Produktionsweisen sich durch digitale Produktionsmittel und Verbreitungsnetzwerke einschneidend verändert haben. Entsprechend können am Beispiel der Musik die Beschränkungen, die das geltende Urheberrecht der digitalen Kulturpraxis auferlegt, und die Auseinandersetzungen darum exemplarisch diskutiert werden. Urheberrechtliche Regelungen nehmen Einfluss darauf, welche Musik entsteht und wie sie verbreitet wird. An zahlreichen historischen und aktuellen Beispielen sollen die Verschränkungen von Recht, Musikpraxis und strategischen Maßnahmen der Marktteilnehmer untersucht werden. Die Diskussionen zu neuen Konzeptionen zur Gestaltung des Urheberrechts werden an ausgewählten Texten nachvollzogen. Mit den Creative-Commons-Lizenzen steht seit 2001 ein Lizenzsystem zur Verfügung, dass von Musikern ohne weitreichende Kenntnis des Urheberrechts angewendet werden kann. Zugleich ist es von einer an der Praxis in digitalen Netzwerken gewachsenen und an Open-Source-Lizenzen geschulten Philosophie getragen, den Nutzern und anderen Musikern mehr Rechte einzuräumen, als dies bei "all rights reserved" der Fall ist. Die Vorteile und Nachteile dieser Lizenzen sowie die momentanen Implikationen ihrer Nutzung werden im Seminar erarbeitet. Mit der Cultural Commons Collecting Society (kurz: C3S) ist in Deutschland auf Grassroots-Level eine Organisation entstanden, die sich als neue Verwertungsgesellschaft etablieren möchte und Alternativen zu gängigen Verwertungsmodellen ermöglichen will. Unter anderem will sie ihren Mitgliedern (anders als die GEMA) die Nutzung von Creative-Commpns-Lizenzen ermöglichen und damit deren Marktintegration vorantreiben. Zu den Chancen und Herausforderungen, die ein solches Projekt mit sich bringt, werden Gäste aus dem Projekt berichten. Im Seminar werden die Handlungsfelder und Organisationsstrukturen von Verwertungsgesellschaften thematisiert.