Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Das Lukasevangelium im RU (Seminar)

Dozent/in: Axel Wiemer

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 16.222 Seminarraum

Inhalt: Die Geschichten der Evangelien sind uns in aller Regel als einzelne Texte bekannt. Sie bilden zwar so etwas wie einen Textkosmos, doch ist uns in der Regel nicht klar, wie dessen Verknüpfungen in der Bibel aussehen, und die Textauswahl, die der Religionsunterricht trifft, zeigt durchaus auch Lücken. Exegetisch liegt aber auf der Hand, dass die Abfolge der Texte durch die Evangelisten bewusst gestaltet ist, dass die Perikopen aufeinander verweisen usw. Es gibt zu verschiedenen Evangelien Vorschläge, wie diese als Ganzschriften im RU zum Tragen kommen könnten, um eben auch solche Zusammenhänge erkennbar werden zu lassen. 1999 legte Peter Müller einen Vorschlag zum Markusevangelium vor, auch zu Matthäus und Johannes gibt es inzwischen entsprechende Impulse - nicht aber zu Lukas. Das ist v.a. deshalb erstaunlich, weil etliche der bekanntesten Jesusgeschichten aus dem Sondergut des Lukasevangeliums stammen: Die bekanntere Fassung der Weihnachtsgeschichte, die Gleichnisse vom barmherzigen Samariter oder vom verlorenen Sohn, die Erzählungen von Zachäus oder von den Emmausjüngern usw.

Gott in Erzählungen der Bibel (Seminar)

Dozent/in: Axel Wiemer

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 08:15 - 09:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 16.223 Seminarraum

Inhalt: Die Bibel ist keine Dogmatik - wenn sie von Gott redet, dann vorzugsweise im Modus des Gebets (Lob, Dank, Bekenntnis, Bitte, Klage) oder eben in Erzählungen. Diese Erzählungen sind für Erwachsene konzipiert, d.h. die Wahl der Form verdankt sich nicht didaktischen Überlegungen der Art, dass für Kinder Erzählungen plastischer wären o.ä. Vielmehr erscheinen Erzählungen als besonders angemessene Form, von Gott zu reden - von Gott zu reden, das heißt eben stets auch, erlebtes Geschehen und eigenes Geschick im Blick auf Gott bzw. von ihm (?) her zu deuten. So verstanden möchten die Erzählungen der Bibel nicht einfach nur fixieren, wie Gott ist, sondern einladen, sich ausgehend von der eigenen Situation mit entsprechenden Deutungen in Identifikation und Distanzierung auseinanderzusetzen. Zu solcher Auseinandersetzung fordert auch die Vielstimmigkeit biblischer Gottesrede auf, die sich nicht einfach auf genau "eines", gar "das" biblische Gotteszeugnis hin vereindeutigen lässt. Aus dem reichen Schatz biblischer Erzählungen werden wir für jede Sitzung eine andere auswählen: Kerntexte der biblischen Tradition ebenso wie anstößige Geschichten, Erzählungen, die vom Kerncurriculum für den RU vorgesehen sind, ebenso wie unbekanntere Texte. Wegen des neutestamentlichen Parallelseminars wird ein (nicht ausschließlicher) Schwerpunkt auf alttestamentlichen Erzählungen liegen. Grundsätzlich bin ich für die Auswahl der behandelten Erzählungen auch für Wünsche aus der Seminargruppe offen. Bei unserer Interpretation der Texte werden wir immer wieder Grundfragen der Hermeneutik diskutieren - auch im Blick darauf, ob und wie diese im schulischen RU zum Tragen kommen können (müssen?!).