Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Das musikalische Erbe im digitalen Zeitalter (Seminar)

Dozent/in: Alenka Barber-Kersovan

Termin:
Einzeltermin | Do, 21.10.2021, 14:15 - Do, 21.10.2021, 15:45 | C 40.704 Seminarraum | Diese Sitzung findet online statt, Sie können ggf. den angegebenen Raum als Arbeitsplatz nutzen.
Einzeltermin | Do, 28.10.2021, 14:15 - Do, 28.10.2021, 15:45 | C 40.530 Seminarraum | Diese Sitzung findet online statt, Sie können ggf. den angegebenen Raum als Arbeitsplatz nutzen.
Einzeltermin | Sa, 27.11.2021, 10:15 - Sa, 27.11.2021, 15:45 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | So, 28.11.2021, 10:15 - So, 28.11.2021, 15:45 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 15.01.2022, 10:15 - Sa, 15.01.2022, 15:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | So, 16.01.2022, 10:15 - So, 16.01.2022, 15:45 | C 12.108 Seminarraum

Inhalt: Die Geschichte hat zurzeit Konjunktur. Sie begegnet uns popkulturell recycled in unterschiedlichen medialen Formaten (Unterhaltungsliteratur, Film, Comic, Video, Computerspiel, Musik), publikumsfreundlich aufgearbeitet in Ausstellungen und Themenparks oder lebensnah inszeniert auf den Mittelaltermärkten. Sie begegnet uns aber auch als die zunehmende Sorge um das sogenannte „Kulturerbe“ mit zahlreichen politischen Implikationen. Mit diesem „Geschichtsboom“ befassen sich die „Heritage Studies“, die im Gegensatz zu klassischer Historiographie, deren Zielsetzung eine „objektive“ Rekonstruktion des Vergangenen („historische Wahrheit“) sein sollte, die Anpassung der jeweiligen Geschichtsinterpretationen (ästhetische Artefakte, Erinnerungspraktiken, wissenschaftlicher Diskurs) an aktuelle Gegebenheiten thematisieren. Heritage Studies sind inter- bzw. transdisziplinär angelegt und tangieren Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft, Ethnologie, Anthropologie, Archäologie, Soziologie, Theologie, Cultural Studies und manches mehr. Der Umgang mit dem musikalischen Erbe wurde allerdings bislang nur spärlich beleuchtet, obwohl man auch im Musikbereich eine Zunahme von nostalgischen Zugriffen auf Altes und bereits Gehörtes, die Musealisierung der Musikgeschichte und eine regelrechte „Retro-Mania“ im Popmusikbereich verzeichnet. In diesem Seminar wird deshalb der Versuch unternommen, die grundlegenden Axiome der Heritage Studies auf den Musikbereich zu übertragen und durch praktische Beispiele zu veranschaulichen. Die vorgesehenen thematischen Schwerpunkte betreffen die Rolle der Erinnerung und die Funktion des kulturellen/musikalischen Gedächtnisses, die Konstruktion von „großen Erzählungen“ zwischen Affirmation und Revision, die Fragen der Authentizität und der individuellen/kollektiven Identität, die Rolle der (digitalen) Medien, die globale Verbreitung der Sorge um das jeweilige Kulturerbe (UNESCO) und dessen politische Instrumentalisierung, die Musealisierung des Alltags, die Vermarktung/Kommerzialisierung (History Marketing, Kulturtourismus) des geschichtlichen Kapitals sowie die nicht zu verkennende Unterhaltungsfunktion historischer Ereignisse und Artefakte (Histotainment). Multiperspektivisch beleuchtet und kritisch hinterfragt soll allerdings auch der gesellschaftliche Gesamtkontext werden, in dem die Orientierung an der Vergangenheit und mit ihr diverse (musikalische) Retro-Trends einen fruchtbaren Boden fanden. Die Wissensvermittlung erfolgt durch die einführenden Einheiten seitens der Dozentin sowie Einzel- und Gruppenreferate von Studierenden. Das Besprochene wird durch konkrete Beispiele aus unterschiedlichen Stilrichtungen veranschaulicht und kritisch ausgelegt.

Diskurse des Theaters (Seminar)

Dozent/in: Thomas Heskia

Termin:
Einzeltermin | Fr, 22.10.2021, 14:15 - Fr, 22.10.2021, 17:45 | C 14.006 Seminarraum | Online via Zoom
Einzeltermin | Fr, 10.12.2021, 14:00 - Fr, 10.12.2021, 19:00 | C 40.154 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 11.12.2021, 09:30 - Sa, 11.12.2021, 16:00 | C 40.154 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 10.02.2022, 12:00 - Do, 10.02.2022, 18:00 | C 14.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 11.02.2022, 10:00 - Fr, 11.02.2022, 16:00 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: Theater befördern Diskurse, das Theater wird aber auch selbst durch Diskurse erschaffen. Diese Lehrveranstaltung soll sich im Sinne einer sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse mit Theatern als Akteuren und Konstrukten gesellschaftlicher Diskurse auseinandersetzen: Wie tragen sie zur Produktion von Sinn bei, wie schaffen sie selbst soziale Wirklichkeit und wie entsteht auch ihre eigene Wirklichkeit aus diskursiver Praxis. Am Anfang soll eine Einführung die Diskurstheorie in der Tradition Foucaults stehen. Anschließend wird die Diskursanalyse als sozialwissenschaftliche Methode an der vielschichtigen Institution Theater erprobt. Diese Erkundung gliedert sich in zwei Teile: Einerseits soll es um die Frage gehen, in wie fern Theater Akteure des Diskurses sind: Welche Themen werden von ihnen aufgegriffen, mit welchen sprachlichen, künstlerischen und performativen Mitteln werden sie verhandelt und vor allem: Wer spricht? Anderseits ist auch das Theater selbst Gegenstand diskursiver Betrachtung respektive Konstruktion. Dass diese sehr unterschiedlich ausfallen kann, hat mit der Bindung an verschiedene Disziplinen zu. Es macht einen Unterschied, ob das Theater in Kunstdiskursen – neben der darstellenden Kunst beispielsweise auch in der Literatur oder Musik– im Bildungsdiskurs, im Beschäftigungsdiskurs, im Politikdiskurs, im Verwaltungsdiskurs oder in (betriebs-)wirtschaftlichen Diskursen beschrieben wird. Aktuell wird über das Theater verstärkt in Bezug auf Macht, Gender, Diversität und Diskriminierung gesprochen. Dabei zeigt sich: Diskurse sind Momentaufnahmen, die sich Zeitablauf verändern. Während westdeutsche Theater sich in den 70er Jahren im Zentrum der politischen Debatte Gehör verschafften, wird heute vielfach ihre schwindende gesellschaftliche Relevanz beklagt. Die Pandemie macht die Theater zwar aktuell noch schwerer sichtbar, vielleicht lässt sich die Entwicklung aber auch aus den zunehmenden Diskrepanzen erklären, die sich zwischen Aussagen des Theaters selbst und Aussagen, die über das Theater gemacht werden, eröffnen. Methodisch soll im Rahmen dieses Seminars mit Texten aus dem und über das Theater – beispielweise der Presseberichterstattung – gearbeitet werden, es wird ein gemeinsamer Theaterbesuch stattfinden und auch Theaterschaffende selbst werden zu Wort kommen.

Museumsmanagement in Zeiten von Post-Corona. Herausforderungen und Chancen (Seminar)

Dozent/in: Matthias Dreyer

Termin:
Einzeltermin | Fr, 29.10.2021, 14:00 - Fr, 29.10.2021, 18:00 | C 14.102 a Seminarraum | Einführungsveranstaltung
Einzeltermin | Sa, 18.12.2021, 10:00 - Sa, 18.12.2021, 17:00 | C 14.102 a Seminarraum | Präsentation Seminararbeiten, Gruppenarbeiten, etc.
Einzeltermin | Fr, 28.01.2022, 14:00 - Fr, 28.01.2022, 18:00 | C 14.102 a Seminarraum | Präsentation Seminararbeiten, Gruppenarbeiten, etc.
Einzeltermin | Fr, 04.02.2022, 14:00 - Fr, 04.02.2022, 18:00 | C 14.102 a Seminarraum | Präsentation Seminararbeiten, Gruppenarbeiten, etc.
Einzeltermin | Di, 08.02.2022, 10:00 - Di, 08.02.2022, 17:00 | extern | (Exkursion nach Hamburg - alternativ, abhängig von Corona, Präsentation von Seminararbeiten, Gruppenarbeiten, etc.)

Inhalt: Museen und ihr Management sind seit längerem mit zahlreichen Herausforde-rungen konfrontiert. Das sind beispielweise der zunehmende Wettbewerbs-druck gegenüber anderen Kulturanbietern und der Freizeitbranche, die Sorge um die dauerhafte finanzielle Absicherung der Arbeit der Häuser, die sich ver-ändernden und steigenden Ansprüche der Besucher*innen oder die wach-senden Anforderungen durch die Vielzahl zusätzlicher regulatorischer Vorga-ben. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation der Museen noch einmal drastisch verschärft. Nach einem ersten Krisenmanagement mit langen Phasen, in de-nen die Häuser geschlossen sind bzw. waren, mit der Ausarbeitung umfas-sender Hygiene-Konzepte, der Verschiebung musealer Angebote in den digi-talen Raum oder mit der Aufstellung finanzieller Notprogramme stellt sich die Frage der Zukunft der Museen nach der Pandemie. Von zentraler Bedeutung wird die Vermittlung des Wertes kultureller Leistun-gen und musealer Angebote für unsere Gesellschaft sein, um sich gegenüber Verteilungskämpfen um öffentliche und private Fördermittel infolge zu erwar-tender Sparzwänge durch die COVID-19-Pandemie zu positionieren. Es geht insgesamt um neue bzw. differenzierte Wege der Museumsfinanzierung. Mit Blick auf ihre Besucher*innen müssen Museen sich mit dem möglicherweise veränderten Nutzerverhalten durch die Corona-Krise mit neuen Anforderun-gen und Bedürfnissen auseinandersetzen. Frühzeitig gilt es aber auch, neue Handlungsfelder und Marktchancen, wie z. B. durch veränderte Tourismus-ströme mit einer Stärkung inländischer Destinationen, oder die Möglichkeiten digitaler Angebote zu erkennen und für Museen zu nutzen. Die COVID-19-Pandemie kann schließlich einen Impuls in die Museumslandschaft für eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Institution Museum an sich geben: mit der Rückbesinnung auf museale Kernaufgaben, einer stärkeren lokalen Verankerung oder einer nachhaltigen Ausrichtung der Museumsarbeit.