Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Sprachbilder des Krieges 1912-1929 (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 5.310 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 11.07.2025, 09:00 - Fr, 11.07.2025, 17:00 | C 7.320 Seminarraum | mdl. Prüfungen

Inhalt: „Auferstanden ist er, welcher lange schlief,“ – so beginnt Georg Heyms Gedicht „Der Krieg“ aus dem Jahr 1912. Es wurde zu einer Ikone expressionistischer Lyrik und zu einer Vision des Ersten Weltkrieges „avant la lettre“, d.h. es wurde zu einem treffenden Sprachbild der durch nationalistische, kolonialistischen wie ökonomische Interessen angetriebenen und lebensvernichtenden Exzesse der Gewalt. Die Denkfigur der Auferstehung und Reaktivierung einer (auch in Europa) latent immer präsenten, systemisch wirksamen wie physisch-vitalen Zerstörungsmacht trifft auch das Phänomen der gegenwärtigen Kriege, der Revitalisierung rechtsextremer Gewaltbereitschaft in den Autokratien der Welt und die Brutalität von Amoktätern besser als die Beschreibungsversuche einer „Zeitenwende“. Dabei werden nicht nur technologische Waffen-Bestände, die an die Hochrüstung des frühen 20. Jahrhunderts erinnern, reaktiviert.