Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Geschlecht als Konfliktfeld postmigrantischer Gesellschaften (Seminar)

Dozent/in: Miriam Gutekunst

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 6.026 Seminarraum

Inhalt: Die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte – und besonders die Kämpfe von Migrant*innen und ihren Nachkommen – haben zu einer umfassenden Veränderung und Pluralisierung europäischer Gesellschaften geführt. Der Begriff der „postmigrantischen Gesellschaft“ ist als eine analytische Perspektive zu verstehen, die diesem gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt. Migration selbst ist dabei nicht der Untersuchungsgegenstand, sondern der Fokus liegt vielmehr auf Konflikten und Auseinandersetzungen um gesellschaftliche Teilhabe und Zugehörigkeiten, die jedoch häufig entlang der Frage von Migration verhandelt werden. Die postmigrantische Gesellschaft ist nach wie vor von rassistischen Zuschreibungen und Ausschlüssen geprägt. Geschlecht stellt dabei einen zentralen Referenzpunkt dar, sowohl in den Kämpfen von Migrant*innen – wenn zum Beispiel Selbstorganisationen geflüchteter Frauen gegen ihre Mehrfachdiskriminierung durch Rassismus und Sexismus kämpfen – oder auch in Politik und Medien – wenn zum Beispiel eine vermeintlich besonders gefährliche migrantische Männlichkeit als Grund für die Verschärfung des Sexualstrafrechts herangezogen wird. Im diesem Seminar beschäftigen wir uns mit unterschiedlichen theoretischen Konzepten sowie empirischen Studien, die Geschlecht als Konfliktfeld postmigrantischer Gesellschaften in den Blick nehmen – zum Beispiel im Kontext von migrantischer Selbstorganisierung, gesellschaftlicher Arbeitsteilung, feministischer Bewegungen, Migrations- und Grenzregimen, oder auch Popkultur. Anhand selbst gewählter empirischer Beispiele entwickeln die Studierenden eigene Fragestellungen und Forschungsdesigns, die gemeinsam erarbeitet und reflektiert werden.