Megafauna fasziniert die Menschheit seit unserem Ursprung, als die großen Tiere, von denen wir uns ernährten, die mit uns konkurrierten und uns töteten, in Höhlen dargestellt wurden. Heute wissen wir auch, dass die Megafauna eine wichtige und unersetzliche Rolle in den Ökosystemen spielt. Was genau ist Megafauna?

Das Forscherteam hat herausgefunden, dass Definitionen von Megafauna in der wissenschaftlichen Literatur unterschiedliche Kombinationen von Arten umfassen: von den kleinsten, auf Fotos gut sichtbaren Organismen bis hin zu den größten Wirbeltieren, die es je auf der Erde gab. Darüber hinaus definieren Autor*innen der Megafauna-Literatur den Begriff nur selten bevor sie ihn verwenden.

Prof. Marcos Moleón von der Universität Granada (Spanien) sagt dazu: „Für einen Meeresbiologen, der sich mit dem Meeresboden beschäftigt, kann die Megafauna zum Beispiel eine Krabbe oder eine Meeresschnecke sein, für einen Bodenforscher könnte die Megafauna ein Regenwurm sein, für einen Paläontologen bezieht sich die Megafauna auf Wirbeltiere, die dem Menschen im Gewicht ähnlich oder überlegen sind und für einige Land-Ökologen sollten nur Pflanzenfresser mit einem Gewicht von mehr als einer Tonne als Megafauna bezeichnet werden." Prof. Berta Martín-López kommt zu dem Schluss, dass „diese Unterschiede darauf hinweisen, dass sich die Forschung über die Megafauna innerhalb der einzelnen Disziplinen entwickelt hat, ohne dass ein wirklicher Dialog zwischen ihnen oder interdisziplinäre Ansätze vorhanden sind.“

Die Autor*innen weisen darauf hin, dass die Größe allein nicht ausreicht, um Megafauna angemessen zu beschreiben und schlagen einige neue Definitionen vor, die auch die ökologische Funktion und die Eigenschaften der Arten berücksichtigen. „Wir sollten interdisziplinäre Ansätze fördern, die sich auf die Zusammenarbeit von Forschern aus verschiedenen Disziplinen stützen, um den Verlust der Megafauna aufzuhalten und umzukehren und die Bewahrungsstrategien zu verbessern", erklärt Martín-López.

Links

Moleón et al. Rethinking megafauna. Proceedings of the Royal Society, B. Volume 287, Issue 1922. March 2020. Pages 20192643. Doi: 10.1098/rspb.2019.2643

Fakultät Nachhaltigkeit