Heideökosysteme und Globaler Wandel

TITEL DES PROJEKTS

Heideökosysteme und Globaler Wandel

DURCHFÜHRUNGSZEITRAUM

2016-2018

KURZBESCHREIBUNG

Das Forschungsvorhaben fokussiert die Auswirkungen von Umweltveränderungen in Form von atmogenen Stickstoffeinträgen, erhöhter Kohlendioxidkonzentration sowie reduzierter Luftfeuchtigkeit auf die für Heideökosysteme charakterisierende Besenheide Calluna vulgaris (L.) Hull.

BESCHREIBUNG

Atmogene Stickstoffeinträge, ein erhöhter atmosphärischer Kohlendioxidlevel sowie Klimaveränderungen zählen u.a. zu den wichtigsten Verursachern eines weltweiten Biodiversitätsverlustes. Vor allem Heideökosysteme, als älteste Kulturlandschaft Europas, sind aufgrund ihrer Charakteristika (nährstoffarme und saure Böden, atlantisch-subatlantisch verbreitet, etc.) von den Umweltveränderungen betroffen. Heiden werden heute als international gefährdeter Lebensraum mit besonders hohem Schutzstatus eingestuft. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes von Heideökosystemen in Nord-West-Europa ist es wahrscheinlich, dass Calluna aus verschiedenen Provenienzen unterschiedlich auf Umweltveränderungen reagieren.

Zudem sind unterschiedliche Lebenszyklusphasen von Calluna mit einer Verlagerung der Biomasseallokation verbunden, wodurch die Empfindlichkeit von Calluna gegenüber Umweltveränderungen mit dem Altersstadium variieren kann. Bisher standen Untersuchungen zu einzelnen Umweltfaktoren im Fokus der Wissenschaftler_innen, obwohl die verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten von gleichzeitig auftretenden Umweltveränderungen mehrfaktorielle Studien nahelegen, da die Wechselwirkung von Umweltbedingungen nicht bekannt sind. Für einen wirksamen Schutz von Heiden ist es wichtig zu wissen, wie sensibel diese auf Umweltveränderungen reagieren, um Managementmaßnahmen in Bezug auf heute und zukünftig wirkende Umweltveränderungen zu verbessern.

Das Vorhaben umfasst ein Freiland- sowie ein Gewächshausexperiment, in denen die Einzel- und Interaktionswirkungen von reduzierter Luftfeuchtigkeit, Stickstoffeinträgen sowie erhöhter CO2-Konzentration auf Calluna aus unterschiedlichen Herkünften und unterschiedlichen Lebenszyklusphasen untersucht werden.

Mit diesem Forschungsvorhaben soll ein wertvoller Beitrag zum besseren Verständnis der nicht-additiven Wirkung von Stressoren in Form von Umweltveränderungen auf Heideökosysteme geleistet werden, welcher neue Erkenntnisse zum Schutz der Heide liefern soll.

GEFÖRDERT DURCH

Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

BETEILIGTE PERSONEN AM INSTITUT

Prof. Dr. Werner Härdtle

Karin Ibe (Ansprechperson)