Trauer um Professor Hans-Dieter Sträter
09.03.2020 Lüneburg. Die Leuphana Universität Lüneburg trauert um Prof. Dr. Hans-Dieter Sträter. Er ist am 23. Februar im Alter von 67 Jahren verstorben. Sträter war 1992 als Professor für Elektrotechnik an die damalige Fachhochschule Nordostniedersachsen berufen worden.
Hans-Dieter Sträter wurde am 11. Juni 1952 in Kassel geboren. Nach seinem Abitur studierte er Physik an der Universität zu Köln und legte das Examen als Diplom-Physiker ab. Von 1982 bis 1986 war Sträter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kernphysik der Universität Köln. Seine Promotion zum Dr. rer. nat. erfolgte 1984 ebendort mit einer Arbeit über „Präzisionsmessung der 2S1/2-2P3/2 Aufspaltung im Ein-Elektronen-System für Z“. Von 1986 bis 1988 arbeitete er als stellvertretender Abteilungsleiter am Batelle Institut (Frankfurt/M.) und vertrat später eine Physik-Professur am Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung der Fachhochschule Frankfurt/Main.
1992 nahm Hans-Dieter Sträter den Ruf auf die Professur „Elektrotechnik“ im damaligen Fachbereich Automatisierungstechnik der Fachhochschule Nordostniedersachsen an. Im Zentrum seiner Lehrtätigkeit standen neben technischer Optik, Photonik und UV-Strahlung auch Themen aus den Gebieten Elektronik und Elektrotechnik sowie atomare Systeme. Als Wissenschaftler der ersten Stunde erwarb er sich große Verdienste um den Aufbau des Studiengangs Angewandte Automatisierungstechnik. Mit seinem Ansatz, ingenieurwissenschaftliche und Management-Themen stets miteinander zu verknüpfen, hat er die Lüneburger Ingenieursausbildung maßgeblich mit geprägt.
Sträter engagierte sich auch in der akademischen Selbstverwaltung, war Mitglied in Konzil, Senat und Fachbereichsrat. Er gehörte verschiedenen Ausschüssen und Arbeitsgruppen an und von 2003 bis 2005 war er Dekan des Fachbereichs Automatisierungstechnik. Nach der Fusion von Universität und Fachhochschule war Sträter Mitglied des Instituts für Produkt- und Prozesstechnik in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Im College war er seit 2012 Major-Verantwortlicher für die Ingenieurwissenschaften.
Schon früh war die Transdisziplinarität wesentliches Merkmal der Arbeit von Hans-Dieter Sträter. Weil ihm der Anwendungsbezug des wissenschaftlichen Arbeitens immer wichtig war, verfolgte er zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen. Aktuellen gesellschaftlichen Themen gegenüber war er stets aufgeschlossen und beschäftigte sich in den letzten Jahren intensiv mit Fragen der Energiewende, insbesondere der Energiespeicherung und der Elektromobilität.
Die Leuphana Universität Lüneburg trauert um Hans-Dieter Sträter, der als anspruchsvoller und zielstrebiger Wissenschaftler in Erinnerung bleiben wird, dem es stets gelang, komplizierte Sachverhalte anschaulich zu vermitteln. Er hat mit seinem Wirken einen entscheidenden Beitrag zur Attraktivität des ingenieurwissenschaftlichen Studiums an unserer Universität geleistet. Dafür sind wir ihm zu größtem Dank verpflichtet. Die Universitätsgemeinschaft wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Seinen Angehörigen gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl.