Leuphana …auf dem Weg! - Katalysator für strategische Lehrentwicklung an der Leuphana

10.05.2021 Das im Bund-Länder Programm „Qualitätspakt Lehre“ geförderte Projekt stellte in zwei Förderphasen die Lehr- und Qualitätsentwicklung an der Leuphana in den Mittelpunkt. Nach Ende der fast zehnjährigen Laufzeit zieht Dr. Julia Webersik, operative Projektleiterin und Leiterin des Lehrservice, eine Erfolgsbilanz. Jetzt sind bereits Gelder für Anschlussprojekte beantragt.

Leiterin des Lehrservice Julia Webersik ©Leuphana/Marietta Hülsmann
Leiterin des Lehrservice Julia Webersik.

Trotz Ausbruchs der Corona-Pandemie konnte die Leuphana im vergangenen Jahr pünktlich mit dem digitalen Sommersemester beginnen. Dieser gelungene Start mitten im Lockdown war nicht selbstverständlich und die Tagesthemen berichteten damals über die erfolgreiche Arbeit der Leuphana. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Weiterentwicklung der digitalen Lehre war ein Schwerpunkt von „Leuphana…auf dem Weg!“ (LadW), dem Projekt, das unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Reihlen als Katalysator für hochschulweite Lehr- und Qualitätsentwicklung wirkte und wichtige Strukturen zur Umsetzung digitaler Lehre schaffte.

Ausgehend von der Einführung des deutschlandweit originären Studienmodells der Leuphana mit seiner aus 4 Fakultäten und 3 Schools bestehenden Matrixstruktur standen in der ersten Förderphase von 2012 bis 2016 der Ausbau eines Netzwerks für strategisches Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung im Fokus. Die verschiedenen Einrichtungen der Universität Lüneburg sollten stärker miteinander vernetzt und damit kraftvoller Motor für die Universitätsentwicklung werden. Neben dem Aufbau des Netzwerks wurden konkrete Verbesserungsmaßnahmen in den vier Handlungsfeldern Qualitätsmanagement, Studienprogrammentwicklung, Lehrentwicklung und Universität als Gemeinschaft auf den Weg gebracht.

In der zweiten Förderperiode bis April 2021 fokussierte „Leuphana … auf dem Weg!“ die inhaltlich-didaktische Weiterentwicklung entsprechend den Zielen des Universitätsentwicklungsplans. Fünf Interaktionsfelder in der Lehre – digital, dialogorientiert, diversitätsorientiert, erfahrungsorientiert sowie inter- und transdisziplinär - wurden in über der Hälfte der Studienprogramme der Leuphana weiterentwickelt. Zusätzlich erhielten die Fakultäten und Schools Finanzmittel aus einem zentralen Förderfonds und profitierten von der Fachexpertise des entwickelten Netzwerks bei der Umsetzung innovativer Lehrentwicklungsprojekte. Im Fokus standen dabei immer die übergeordneten Entwicklungsziele der Studienprogramme und Fakultäten. Durch die dezentrale Struktur des Projekts mit in den Studiendekanaten und Schools sowie in Team Q und Lehrservice verorteten Mitarbeiter*innen war es möglich, einen gezielten Beitrag zur Konzeption und Umsetzung der in den Studienprogrammen geplanten strategischen Entwicklungsmaßnahmen zu leisten. Auch die studentische Perspektive wurde durch die Einbindung von student consultants und in projektgeförderten Formaten wie den Qualitätszirkeln systematisch berücksichtigt.

Wichtig war auch die Begleitung des Projekts durch eine fakultätsübergreifende strategische Steuerungsgruppe. Diese bestand aus den für College und Graduate School zuständigen Vizepräsident*innen, den Studiendekan*innen der Fakultäten und Schools, den School-Leitungen sowie den Leitungen von Lehrservice und Team Q. Während der Projektlaufzeit etablierte sich diese Gruppe als feste Instanz, die auch nach Projektende im Rahmen des Jour Fixe Studiendekan*innen einmal monatlich unter der Leitung des Präsidenten zusammenkommt, um sich über lehrstrategische Ziele und Maßnahmen der Leuphana als Ganzer zu verständigen.

Über campusweite Austauschformate wie den „Tag der Lehre“, den „Leuphana Salon“, die Impulsreihe „Ausgezeichnet“ mit Lehrpreisträger*innen oder die Ringvorlesung „(Un)bedingte Bildung“ unterstützte LadW außerdem den Auf- und Ausbau einer hochschulweiten Lehrentwicklungskultur.

Wichtiges Ergebnis von „Leuphana…auf dem Weg!“ ist zudem der erfolgreiche Aufbau und die Verstetigung des Lehrservice als zentrale Einheit an der Schnittstelle von strategischer Lehrentwicklung und konkreten Support- und Qualifizierungsangeboten für Lehrende, insbesondere im Bereich digitaler Lehre. Der für die Lehrentwicklung so wichtige Vernetzungs- und Kooperationsansatz aus dem Projekt wird über den Lehrservice fortgesetzt. So setzt sich Julia Webersik, Leiterin des Lehrservice, derzeit in enger Zusammenarbeit mit Präsident Sascha Spoun in seiner Funktion als Sprecher der Ständigen Kommission Lehre und Studium der Landeshochschulkonferenz (LHK) dafür ein, einen landesweiten Dachverbund „Hochschule.digital Niedersachsen“ aufzubauen. Durch die Unterstützung von Antragsstellungen zur Einwerbung lehrbezogener Drittmittel leistet der Lehrservice zudem einen wichtigen Beitrag, um auch zukünftig die strategische Lehrentwicklung durch geeignete Projekte zu fördern wie zuletzt sehr erfolgreich im Rahmen der Förderlinie „Innovation Plus“ des MWK, wo die Leuphana mit sechs geförderten Projekten das maximale Fördervolumen ausschöpfte.

„Auch nach Projektende ist die Leuphana natürlich weiterhin ‚auf dem Weg‘“, sagt Julia Webersik. So sieht sie eine zentrale Entwicklungsaufgabe derzeit darin, „disruptiven Effekten des pandemiebedingten Digitalisierungsschubs durch eine kritische Mitgestaltung digitaler Transformation in der Hochschullehre entgegenzuwirken, um langfristig das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen.“

Die reflektierte Gestaltung digitaler Transformation in der Hochschullehre ist auch das zentrale Thema des geplanten Projekts „Leuphana: Digital Transformation Lab for Teaching and Learning“ (DigiTaL), mit dem sich die Leuphana unter Beteiligung von 15 Professor*innen aus allen Fakultäten um Fördermittel i.H.v. 4,5 Mio Euro bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre beworben hat. Als Treuhandstiftung vergibt sie öffentliche Mittel im Auftrag von Bund und Ländern. Mit einer Förderentscheidung wird Ende Mai gerechnet.

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  • Dr. Julia Webersik