Symposium: Radical Desires and Decolonial Critique
13. Jun - 15. Jun
Vor etwa 50 Jahren war der Massenprotest von Schwulen und Lesben gegen Diskriminierung Ausdruck eines neuen kollektiven Bewusstseins, das von der Unbegrenztheit des (sexuellen) Begehrens ausging.
- Buchpräsentation - Podiumsdiskussion – Film Screening – Abendvortrag
- 13. – 15. Juni 2023
- Zentralgebäude, C40.601 und Kunstraum/Gebäude 25
Vor etwa 50 Jahren war der Massenprotest von Schwulen und Lesben gegen Diskriminierung Ausdruck eines neuen kollektiven Bewusstseins und schuf zugleich eine radikal neue Subjektivität und ein kollektives Identitätsgefühl. Sie kämpften für soziale und rechtliche Gleichstellung und weigerten sich gleichzeitig, von der bürgerlichen Gesellschaft als eine weitere Bürgerrechtsbewegung vereinnahmt zu werden. Politik sollte wild, spielerisch und subjektiv sein; Erfahrungen und Wünsche wurden in den Vordergrund des kollektiven Handelns gestellt - mit dem Ziel, subjektive, körperliche Erfahrungen, radikale Avantgarde-Theorien und emanzipatorische Politik miteinander zu verknüpfen. Ausgehend von der Unbegrenztheit des (sexuellen) Begehrens versuchten sie, die Schemata von Binarität zu überwinden und die Gesellschaft insgesamt zu verändern.
Dieses Ziel teilten sie mit vielen anderen Befreiungskämpfern der 1960er und 70er Jahre. Ein wichtiger Anstoß kam von den antikolonialen Bewegungen. In Frankreich beeinflusste der algerische Befreiungskrieg, der 1962 endete, auch den Kampf der Homosexuellen.
Programm und weiterführende Informationen im Plakat und im Booklet.
Eine Veranstaltung des DFG Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik.
Gäste: Lukas Betzler (Leuphana University Lüneburg) / Hauke Branding (Leuphana University Lüneburg) / Sido Lansari (Ecole nationale supérieure des beaux-arts de Lyon, France) / Émilie Notéris (Paris) / Todd Shepard (Johns Hopkins University, USA)
Rückfragen und Kontakt
- Dr. Catharina Berents-Kemp