Online-Konferenz: Textile Ecologies
05. Feb. - 07. Feb.
organisiert von Sylvia Houghteling (Bryn Mawr College) und Vera-Simone Schulz (Leuphana Universität Lüneburg / KHI Florenz)
- 5. bis 7. Februar 2025 Leuphana Universität
- Die Konferenz findet auf Englisch statt.
- Anmeldung unter: https://eu02web.zoom.us/meeting/register/UloVZmLBTJaJGv3R12zTTA#/registration
Textilien zählen zu den Artefakten, die schon immer in einem besonderen wechselseitigen Verhältnis mit der Umwelt standen. Das Spektrum von Materialien, aus denen Textilien seit frühester Zeit gefertigt wurden, umfasst pflanzliche (wie im Fall von Hanf, Raffia, Ramie, Baumwolle oder Rindenstoffen), tierische (Wolle, Seide) und sogar mineralische Quellen (wie im Fall von Asbestfasern). Dabei hing die Herstellung von Textilien stets vom Zugang zu und von der Verarbeitung von Rohstoffen ab, während die Stoffherstellung auch ganze Landschaften umgestaltet hat, von der Anpflanzung von Maulbeerbäumen für die Seidenraupenzucht bis hin zu den Bergen von Purpurschnecken, die nach der Gewinnung des tyrischen Purpurfarbstoffs entsorgt wurden.
Textilmuster sind reich an Bildern aus Flora und Fauna, während Stoffe Mythen und Metaphern der Natur geprägt haben. Textilien haben entfernte Regionen miteinander verbunden, aber sie waren auch verantwortlich und mitverantwortlich für die Versklavung von Menschen und an die Ausbeutung von landwirtschaftlicher, handwerklicher und industrieller Arbeit. Die Textilproduktion hat zur Ausbeutung von Landschaften und Wasserressourcen geführt, oft auf ungleiche Weise, die in den Kontexten von Kolonialismus und Umweltrassismus gedacht werden muss. Trotz verstärkter wissenschaftlicher Aufmerksamkeit für historische Hinterlassenschaften von Umweltschäden in den letzten Jahren wird das Textilthema von den Environmental Humanities noch immer nicht genügend beachtet.
Diese Online-Konferenz befasst sich mit den vielfachen Verflechtungen zwischen Textilien und Umweltthemen und bringt Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Kulturschaffende zusammen, die sich mit den ästhetischen Dimensionen, den ökologischen Bedingungen und der Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukunft von Stoffen auseinandersetzen.
Die Konferenz wird organisiert von Prof. Dr. Vera-Simone Schulz, Juniorprofessorin für Transkulturelle Kunstgeschichte am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sylvia Houghteling (Bryn Mawr College).
Bitte finden Sie hier das Programm.
Rückfragen und Kontakt
- Prof. Dr. Vera-Simone Schulz