Klimaschutz in der Bauleitplanung und Stadtentwicklung – Gebäude zukunftsfähig machen

24. Apr

aus der NIREM-Vortragsreihe „Zukunftsgerechtes Bauen”

Ruth Drügemöller, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
Neben den planungsrechtlichen Instrumenten zur Steuerung der Stadtentwicklung stehen den Kommunen noch weitere Umsetzungsstrategien für eine klimagerechte Gestaltung und Entwicklung der Städte und Gemeinden zur Verfügung. Die Eckpfeiler einer klimagerechten Stadtentwicklung sind die Minimierung des Wärmebedarfs von Gebäuden durch kompakte Bauweise, Wärmedämmung, etc. sowie eine CO2-arme Wärmeversorgung durch die Nutzung Erneuerbarer Energien oder der Bau von Nahwärmenetzen. Was kann die Bauleitplanung leisten und welchen Einfluss haben Standards wie etwa die EnEV und andere Gesetze? Auch Förderprogramme oder zielgerichtete Informationen und Beratung von Bauwilligen beeinflussen eine nachhaltige Stadtentwicklung. Der Vortrag stellt die Optionen der Bauleitplanung und weitere Handlungsspielräume der Kommunen und ihrer politischen Entscheidungsträger vor.

Ruth Drügemöller ist Stadt- und Umweltplanerin. Sie hat ein Umweltamt geleitet und war in der Kommune auch für die Bauleitplanung zuständig.  Seit 2014 ist sie bei der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes Niedersachsen für den Bereich „Kommunaler Klimaschutz“ verantwortlich.


Gerhard Krenz, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
Das Ziel der Bundesregierung lautet seit 2013: Bis 2050 soll der Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Dazu sind ambitionierte energetische Sanierungen zur Senkung der Energiebedarfe und die weitestgehende Umstellung auf CO2-freie Wärmeenergieversorgung erforderlich. Die langen Sanierungszyklen bei Gebäuden erfordern den weit vorausschauenden Blick, um lock-in Effekten vorzubeugen und eine kostenbewusste Bewirtschaftung bei maximalem Werterhalt bzw. -zuwachs zu gewährleisten. Beim Neubau sind von vornherein die Weichen so zu stellen, dass diese Ziele erreicht werden können. Der Passivhausstandard ist seit den 90er Jahren eingeführt. Energie-Plus-Gebäude produzieren bilanziell mehr Energie als sie benötigen. Gute Beispiele für wirtschaftliche Sanierungen und Neubauten liefert die „Grüne Hausnummer“ der KEAN.

Gerhard Krenz ist Dipl.-Ing. Architekt und seit 2014 bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zuständig für die Bereiche Energetische Gebäudeoptimierung, Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien.

Vortragsreihe „Zu­kunfts­ge­rech­tes Bau­en”

Die Anforderungen an private wie öffentliche Bauprojekte ändern sich stetig angesichts von sozialen und ökologischen Herausforderungen sowie politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Planung und Gestaltung obliegen schon lange nicht nur einer kurzfristigen ökonomischen Betrachtung für die Baurealisierung, sondern sollten z.B. auch spätere Nutzungs- und Betriebskosten berücksichtigen. Zudem spielen Flächenentwicklung, Gebäudeinstandsetzung und -umnutzung sowie Materialauswahl eine wichtige Rolle.

Doch was bedeutet dies konkret? Und wie gelingt die Gestaltung von langfristig lebenswerten Umgebungen?

Die Vortragsreihe „Zukunftsgerechtes Bauen” möchte ausgewählte Beispiele aufzeigen und mit Akteur_innen und Unternehmensvertreter_innen aus Planung und Bau, Betreiber und Nutzer entsprechender Gebäude und Mitarbeiter_innen aus Behörden und Institutionen diskutieren, wie eine innovative Stadtplanung und Gewerbeflächenentwicklung sowie eine nachhaltige Bauweise realisiert werden können.

Leitfragen

  • Inwiefern sind steigende Umweltanforderungen mit Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität vereinbar?
  • Wie gelingt die Gestaltung von langfristig lebenswerten Quartieren?
  • Welche Innovationen im Kontext von nachhaltigem Bauen schaffen zukunftsfähige Ortschaften?
  • Welche Auswirkungen des Klimawandels können für innovative Bauweisen berücksichtigt werden?

24. April 2019, 17 - 19 Uhr
ISI-Zentrum für Gründung, Business und Innovation
Bäckerstraße 6, 21244 Buchholz i.d.N.

Der Eintritt ist kostenlos.

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    Eine Veranstaltung des Projektes
    NIREM - Nachhaltigkeitsinnovationen im reginalen Mittelstand