Schon lange weisen wir als Personalrat im Rahmen unserer Arbeit immer wieder auf die unaufhaltsamen Transformationsprozesse der Arbeitswelt hin: Demografischer Wandel, Digitalisierung, aber auch die Veränderung der Hochschullandschaft sind nur drei Dimensionen, die einen massiven Einfluss auf unsere gemeinsame Arbeit an der Leuphana Universität Lüneburg haben werden, auch wenn wir nicht immer genau benennen können, welchen.

Wir müssen uns als Organisation unbedingt darauf einstellen mit diesen Themen umzugehen. Aus unserer Sicht reicht es bei Weitem nicht aus, sich immer wieder in Selbstbestätigung darüber zu begnügen, dass der Wandel so viele Chancen mit sich bringe. Solange wir als Organisation und Menschen nicht gleichsam geübt und qualifiziert sind, Veränderungspotenziale produktiv zu nutzen, werden wir die meisten Auswirkungen des Wandels vermutlich als Belastung erfahren.

Durch die Corona-Pandemie hat sich plötzlich vieles von einem Tag auf den nächsten verändert. Wir sind der Überzeugung, dass wir in den letzten beiden Jahren wie durch ein Brennglas auf einige unserer Herausforderungen der Zukunft schauen konnten. Nach Corona scheinen viele Aspekte der täglichen Zusammenarbeit auf dem Prüfstand, offen für eine neue Aushandlung: Führung, Arbeitsmethoden, Kommunikation, aber auch Work-Life-Balance oder die Gleichberechtigung der Geschlechter. Aus Sicht des Personalrates ist diese Dynamik ein Zeichen dafür, dass sich ein Fenster für eine Kulturveränderung aufgetan hat.

Im Rahmen der beiden Personalversammlungen im letzten Jahr haben wir über dieses riesige Themenfeld einen Diskussionsprozess mit Ihnen begonnen. Sie haben uns in unserer Wahrnehmung bestätigt, dass es bei der Zukunft der Arbeit an der Leuphana um deutlich mehr Fragen geht, als nur um die Anzahl der möglichen Telearbeitstage.

Themen wie Flexibilisierung, Arbeitszufriedenheit, Digitalisierung, Modernisierung und der Umgang mit dem demografischen Wandel sind untrennbar miteinander verbunden. Sie bilden zusammen mit vielen weiteren Aspekten das, was gemeinhin als „New Work“ oder „Arbeit 4.0“ bezeichnet wird.

Als Personalrat ist es unser Anliegen, dass die Veränderungen, die in diesen Kontexten in den nächsten Jahren unweigerlich stattfinden werden, bei den Beschäftigten ein Gefühl hinterlassen, das sie von „guter Arbeit“ sprechen lässt. Diesem Ziel wollen wir uns schrittweise nähern.

Langfristig wollen wir als Personalrat Qualitätskriterien für „Gutes Arbeiten 4.0“ an der Leuphana entwickeln.