Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Bio- und Medizinethik (Ethik) (Seminar)

Dozent/in: Philipp Bode

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 05.04.2022 - 10.05.2022 | C 14.006 Seminarraum | C 14.006
Einzeltermin | Di, 17.05.2022, 14:15 - Di, 17.05.2022, 15:45 | C 16.223 Seminarraum | C 16.223
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 24.05.2022 - 05.07.2022 | C 14.006 Seminarraum | C 14.006

Inhalt: Das Seminar möchte eine Einführung in die Bio- und Medizinethik anbieten. Es wird eröffnet mit einer Einführung in ethische Grundbegriffe und ethisches Argumentieren, um alle relevanten Grundlagen für das weitere Seminar zu legen sowie einer Einführung in die Wissenschaftsethik. Den Kern des Seminars bildet die Medizinethik. In der ärztlichen Praxis stellen sich sowohl am Lebensanfang wie auch am Lebensende komplexe moralische Fragen. Die Ethik am Lebensanfang fragt nach dem Beginn des menschlichen Lebens und nach dem Zeitpunkt, ab dem menschliches Leben schützenswert ist. Diese Fragen betreffen insbesondere reproduktionsmedizinische Diagnostiken (Präimplantations- und Pränataldiagnostik), den Schwangerschaftsabbruch sowie die Forschung an embryonalen Stammzellen. Die Ethik am Lebensende fragt nach Kriterien für ein ‚gutes‘ Leben und Sterben, nach der Autonomie des Menschen auch und gerade am Lebensende sowie nach Rechten und Pflichten der Heilberufe. Diese Fragen betreffen den Bereich Hirntod und Organspende sowie sie sog. Sterbehilfe (hier insbesondere den ärztlich assistierten Suizid). Doch auch durch die Lebensspanne hinweg entstehen durch neue technische Verfahren komplizierte ethische Abwägungen. Im Seminar soll dies anhand der prädiktiven Risikodiagnostik veranschaulicht werden (hier an den Beispielen des genetischen Brustkrebses und der Alzheimer-Demenz). Die Medizinethik stellt allerdings nur einen Teilbereich der Bioethik dar (zumindest in der deutschen Begriffstradition). Zur Bioethik gehört neben der Medizinethik auch die Tierethik, die nach dem moralischen Status und nach moralischen Rechten von Tieren fragt – was, etwa durch die Praxis der Tierversuche, wieder in die Medizinethik hineinreicht.

Glaube und seine Kritiker (Glaubenslehre) (Seminar)

Dozent/in: Carsten Card-Hyatt

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 07.04.2022 - 07.07.2022 | C 16.223 Seminarraum

Inhalt: Religiöser Glaube wird heutzutage oft stark kritisiert oder wenigstens als altmodische Weltanschauung betrachtet. Säkularismus ist nicht nur die politische Grundlage der europäischen Länder, sondern auch die Voraussetzung der gebildeten/aufgeklärten Menschen. Diese Situation bedeutet für die letzten 200 Jahre eine radikale Umkehrung der europäischen Geistesgeschichte. War diese Umkehrung unvermeidlich? Warum wird der religiöse Glauben bzw. der christliche Glauben so stark kritisiert? Besteht tatsächlich eine scharfe Grenze zwischen Glauben und Vernunft? Beruht der gegenwärtige Säkularismus auf einer Stärke der anti-religiösen Philosophie oder eher auf der Schwäche der Theologie? Im diesen Seminar lesen wir Schlüsseltexte der philosophischen Kritik am Glauben und theologische Antworten dazu. Wir beschäftigen uns mit den obengenannten Fragen und stellen uns die grundsätzliche Frage: Ist der christliche Glaube noch heute vertretbar?

Probleme theologischer Anthropologie (Seminar)

Dozent/in: Dirk Schmid

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 08.04.2022 - 08.07.2022 | C 16.222 Seminarraum

Inhalt: Anthropologie ist die Lehre vom Menschen. Theologische Anthropologie reflektiert die Auffassung, die der christliche Glaube vom Menschen hat. Zu ihren klassischen Themen gehören, ausgehend von Genesis 1–3, die besondere Rolle und Bestimmung des Menschen, die sich in der Vorstellung von seiner Gottebenbildlichkeit zum Ausdruck bringt, und die mögliche und wirkliche Verfehlung dieser Bestimmung, für die der Begriff Sünde steht. Das Seminar bietet Gelegenheit, ausgewählte Probleme theologischer Anthropologie kennenzulernen und durchaus kritisch in den Blick zu nehmen, etwa: - Wie sieht die klassische Dogmatik das Verhältnis von Sündenfall, Erbsünde und Tatsünde? Inwieweit ist das nachvollziehbar, inwieweit bedarf es einer inhaltlichen Korrektur oder Neubestimmung? - Wie lässt sich heute verstehen, was mit der Gottebenbildlichkeit des Menschen gemeint sein könnte? - Welche Rolle spielt die Anthropologie für die Theologie überhaupt? - Wie verhalten sich die Auffassungen der christlich-theologischen Anthropologie zu denen anderer Anthropologien: philosophischer, biologischer oder solcher anderer Religionen? Und was legitimiert eigentlich solche partiellen, aus einer bestimmten Perspektive vertretenen Auffassungen vom Menschen? - Was bedeutet der sogenannte 'Herrschaftsauftrag' des Menschen (vgl. Gen 1,26.28), gerade angesichts ökologisch-ethischer Herausforderungen? Wieviele dieser und weiterer Probleme der theologischen Anthropologie im Seminar ausführlich behandelt werden können, wird sich erst im Verlauf der Lehrveranstaltung entwickeln.

Schlüsseltexte der Liberalen Theologie (Ethik) (Seminar)

Dozent/in: Marianne Schröter

Termin:
14-täglich | Montag | 14:15 - 17:45 | 04.04.2022 - 27.06.2022 | C 16.223 Seminarraum

Inhalt: Mit der Liberalen Theologie begegnet eine theologisch-philosophische Denkrichtung, die verstärkt ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Protestantismusdebatte bestimmte, in sich aber durchaus heterogen verfasst war. Einig war man sich in der Aufgabe, den gesellschaftlichen Herausforderungen und dem Erkenntnisanspruch der modernen Naturwissenschaften mit einem Konzept aufgeklärter Religiosität zu begegnen, das die Kulturbedeutung und ethisch-soziale Dimension religiösen Lebens herausstellt sowie die Innerlichkeit des Frömmigkeitsvollzugs erstnimmt. Im Seminar wollen wir Grundtexte von Adolf von Harnack (Historische Theologie), Ernst Troeltsch (Religionsgeschichtliche Schule) und Rudolf Otto (Religionspsychologie) lesen und erörtern.