Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Ernst Cassirer als politischer Philosoph (Seminar)

Dozent/in: Andreas Jürgens

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Seitens der wissenschaftlichen Rezeption ist lange Zeit die Auffassung vertreten worden, dass der Erkenntnistheoretiker, Historiograph der europäischen Geistesgeschichte und Kulturphilosoph Ernst Cassirer (1874-1945) im Grunde genommen ein unpolitischer Denker gewesen sei, der sich erst in seinen späten Exiljahren Fragen der Politik, des Rechts und der Staatstheorie zugewendet habe. Dass diese Auffassung nicht mehr ist als ein on dit, wird nicht nur durch eine Vielzahl jüngerer Publikationen belegt, in denen die politische Dimension des Cassirerschen Denkens in den Blick genommen wird. Spätestens seit dem Erscheinen der Quellenedition „Zu Philosophie und Politik“ im Rahmen der Cassirer-Nachlassausgabe im Jahr 2008 ist deutlich geworden, dass Cassirer sein theoretisches Denken und seine Historiographie stets im Kontext des Praktischen wahrgenommen hat. Anhand von vier kürzeren Schriften werden wir uns mit dem Vernunftrepublikanismus und dem politischen Engagement Ernst Cassirers beschäftigen: „Die Idee der republikanischen Verfassung“ (1928), „Wandlungen der Staatsgesinnung und der Staatstheorie in der deutschen Geistesgeschichte“ (1930), „Deutschland und Westeuropa im Spiegel der deutschen Geistesgeschichte“ (1931) und „Der Begriff der Philosophie als Problem der Philosophie“ (1935). Den TeilnehmerInnen des Seminars werden Texte in Form von Kopiervorlagen oder zum Download zur Verfügung gestellt.

Kultphilosophisches Forschungskolleg Niedersachsen (Kolloquium)

Dozent/in: Kerstin Andermann, Christoph Jamme

Termin:
Einzeltermin | Mi, 16.02.2011, 12:00 - Mi, 16.02.2011, 19:00 | C 11.308 Seminarraum

Inhalt: Das Kulturphilosophische Forschungskolleg ist ein regelmäßiges Treffen der philosophischen Abteilungen der Universitäten Lüneburg, Hildesheim und Braunschweig. Es ist grundsätzlich offen für alle Interessierten.

Kulturkritik als philosophisches Problem (Seminar)

Dozent/in: Andreas Jürgens

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 12.015 Seminarraum

Inhalt: Unter dem Begriff der Kulturkritik pflegt man eine Vielzahl höchst heterogener Beiträge zur bewertenden Reflexion gegenwärtiger symbolischer Ausdrucksformen menschlicher Kreativität und deren Institutionen zu subsumieren. Als kulturkritisch können Fernsehserien, Kinofilme und musikalische Kompositionen ebenso gelten wie philosophische Abhandlungen, feuilletonistische Leitartikel oder Romane. Diese Vielfalt und Allgegenwart kulturkritischer Aktivität spiegelt nach Ralf Konersmann die Ablösung der ›Leitkultur‹ durch die Praxis der Kulturkritik; somit kann Kulturkritik als ›Reflexionsorgan‹ (Konersmann) oder ›Reflexionsmodus‹ (Bollenbeck) moderner, westlicher Gesellschaften bezeichnet werden. In unserem Seminar werden wir uns in historisch-systematischer Perspektive Fragen und Problemen kulturkritischer Praxis und deren Theoretisierung zuwenden: Was ist ›Kultur‹ und was meint ›Kritik‹? Welche historischen Bedingungen haben in Europa zum Aufkommen von Kulturkritik geführt? Hat Kulturkritik eine identitätsststiftende Funktion, weist sie eine epistemologische Relevanz auf? Worin liegt die Schwierigkeit der Identifizierung und Entwicklung von Kriterien, die ›Kulturkritik‹ von anderen Formen gegenwartskritischer Reflexion abgrenzen? Schließlich: Ist ›Kulturkritik‹ tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal westlicher Gesellschaften, wie Konersmann behauptet? Den TeilnehmerInnen des Seminars werden Texte in Form von Kopiervorlagen oder zum Download zur Verfügung gestellt.