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Lehrveranstaltungen

Geschichte der Kybernetik (Seminar)

Dozent/in: Christoph Görlich

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 14.006 Seminarraum

Inhalt: –– Hinweis: Seminar findet gem. Plan via Zoom statt, alles Weitere wird in der ersten Sitzung besprochen –– In den ausgehenden vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts trat mit der Kybernetik eine Wissenschaft auf den Plan, die sich nicht weniger als die praktische, naturwissenschaftlich-technische Überwindung von Denken und Sein zum Ziel setzte. Die Überzeugung: Kognition und Verhalten von Mensch und Tier lassen sich erstens auf Vorgänge rekursiven Prozessierens von Information reduzieren und somit, zweitens, technologisch reproduzieren und d.h. auch: steigern. Durch dieses Versprechen wurde Kybernetik zu einer lang anhaltenden und zeitweise besonders einflussreichen Wissenschaftskonjunktur, ja bisweilen auch -Mode, inklusive weitreichender popkultureller Wirkung (etwa in der Science Fiction). Für eine kulturwissenschaftliche, d.h. historisch-gegenwartsdiagnostische Betrachtung ist angesichts solcher mit den Weihen der Singularität antretenden Phänomene analytische Zurückhaltung geboten; Kybernetik ist als Faszinationsgeschichte in ihrer jeweiligen gesellschaftlichen und wissensgeschichtlichen Bedingtheit zu betrachten. Als ein erster Schritt zu einer dementsprechend aufgeklärten Haltung gegenüber „der“ Kybernetik und ihrer Bedeutung für die Gegenwart – insbesondere mit Blick auf Phänomene des Digitalen – soll das Seminar den Bogen schlagen von der „Vorgeschichte“ über die „Goldene Zeit“ bis zum „Nachleben“ derselben. In den Seminardiskussionen soll das solchermaßen gewonnene Überblickswissen rekonstruiert und kritisch beleuchtet werden. Dazu sind auch kurze einführende bzw. vertiefende Referate geplant.