Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Commodified Agency. Ein Projekt zu Austauschprozessen in der neuen Datenökonomie (Projektseminar)

Dozent/in: Ulf Wuggenig, Cheryce von Xylander

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 19:00 | 18.10.2021 - 04.02.2022 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar widmet sich tauschtheoretischen Traditionen (Waren- und Gabentausch) in Sozialwissenschaften (Soziologie, Sozialpsychologie, Ethnologie und Ökonomik) und Philosophie, die dort unter Labeln wie Ex- bzw. Inchange Theory, Equity Theory, Theory of Distributive Justice, aber auch Barter- bzw. Gift-Economy entwickelt wurden. Es fragt nach der Anwendbarkeit dieser Theorien für die ökonomischen Felder, die heute als Data bzw. Digital Economy bekannt sind und nicht zuletzt auf der Grundlage asymmetrischer und intransparenter Tauschprozesse – personelle Daten gegen tatsächliche und vermeintliche Vorteile, die von Tech-Unternehmen offeriert werden – funktionieren.

Innovative Steinway Prize Winner Concept 202# (Projektseminar)

Dozent/in: Sigrid Bekmeier-Feuerhahn, Lea Jakob

Termin:
wöchentlich | Montag | 09:50 - 12:05 | 18.10.2021 - 04.02.2022 | C 6.026 Seminarraum

Inhalt: Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein Projektseminar in Zusammenarbeit mit Steinway & Sons und der Leuphana Veranstaltungs- und Vermarktungsgesellschaft (LVV) zur Etablierung des „Steinway Pricewinner Concert Network“ (SPCN) in Lüneburg. Das SPCN wurde von Steinway mit dem Ziel gegründet, junge Pianist:innen am Anfang ihrer Karriere zu fördern und mit einem Publikum bekannt zu machen; es verbindet auf internationaler Ebene Klavierwettbewerbe mit Konzertveranstaltern, Festivals und Radiostationen. Die Studierenden entwickeln Konzepte und Maßnahmen, um ab dem kommenden Jahr eine eigene Konzertreihe mit den jungen Steinway-Künstler:innen im Zentralgebäude implementieren zu können. Das Kooperationsprojekt mit der LVV und Steinway & Sons ist längerfristig angelegt: Im Rahmen von Folgeveranstaltungen können die Studierenden aktiv in die Konzertdurchführung eingebunden werden und sich in der Weiterentwicklung des Projekts – bspw. bei der Planung von ergänzenden Vernetzungsformaten wie einem internationalen Symposium – engagieren. Im WS 2021/2022 liegt der Fokus auf der Konzeption und Maßnahmenplanung für die neue Konzertreihe. Im theoretischen Teil werden verschiedene Ansätze aus dem Kultur- und Marketingmanagement besprochen. Die Perspektive der Concert Studies bietet vielfältige methodische und theoretische Zugänge zum „Produkt“ Konzert, u.a. zu Parametern des Konzertdesigns mit Blick auf das Publikumserlebnis, zur zeitgemäßen Weiterentwicklung eines klassischen Formats und zur individuellen Zielgruppenansprache, aber auch zu Herausforderungen für junge Künstler:innen. Insbesondere beschäftigen wir uns auch mit dem Stakeholdermanagement und berücksichtigen die verschiedenen Anspruchsgruppen des Kooperationsprojekts und seine potenziellen Publika. Auch Hintergründe der Markenkommunikation und Kulturfinanzierung werden thematisiert, um Aspekte der Tragfähigkeit im Konzept gleich mit berücksichtigen zu können. In Kleingruppen werden die Studierenden ausgehend vom Status Quo der Umfeld- und Stakeholderanalyse ein eigenes Konzertreihenkonzept entwickeln und sich dabei mit unterschiedlichen Aspekten wie Finanzierungsfragen und Marketingmaßnahmen beschäftigen.

Musik und Dekolonialisierung (Seminar)

Dozent/in: Lutz Dollereder, Lisa Gaupp

Termin:
Einzeltermin | Fr, 05.11.2021, 13:50 - Fr, 05.11.2021, 16:05 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 19.11.2021, 13:50 - Fr, 19.11.2021, 16:05 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 26.11.2021, 13:50 - Fr, 26.11.2021, 16:05 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 03.12.2021, 14:00 - Fr, 03.12.2021, 18:30 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 04.12.2021, 10:00 - Sa, 04.12.2021, 14:30 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 17.12.2021, 13:50 - Fr, 17.12.2021, 16:05 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 14.01.2022, 13:50 - Fr, 14.01.2022, 16:05 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Fr, 21.01.2022, 14:00 - Fr, 21.01.2022, 18:30 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Sa, 22.01.2022, 10:00 - Sa, 22.01.2022, 14:30 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Fr, 04.02.2022, 13:50 - Fr, 04.02.2022, 16:05 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Abwehrende und abwertende Haltungen entlang von Differenzlinien von u. a. gender „race“, Klasse oder Sexualität sind nicht nur in individuellem Verhalten, sondern auch in zahlreichen (institutionalisierten) Musikpraktiken vor allem dann zu beobachten, wenn es darum geht zu deklarieren, was als „eigen“, was als „authentisch“ und was als „fremd“ oder als „anders“ zu werten ist. Musikpraktiken können auf diese Weise zwar dazu dienen, Gemeinschaft z. B. über Szenezugehörigkeit zu produzieren, oder z. B. über gemeinsame Musikproduktion unterschiedliche Identitätskonstruktionen miteinander zu verbinden und dadurch beispielsweise „interkulturelle Toleranz“ zu fördern. Jedoch sind meist solche und weitere Inklusionsstrategien mit gleichzeitigen sozialen Ausschlüssen verbunden, die (soziale) Ungleichheiten (re-)produzieren. Solche und andere (ab-)wertende Zuschreibungsprozesse und etablierte politische und pädagogische Eurozentristische Konzepte zu dekonstruieren sowie ungleiche Machtrelationen offenzulegen steht im Mittelpunkt von der Forderung nach Dekolonialisierung. Das Konzept der Dekolonialisierung geht zurück auf die politischen Freiheitskämpfe der 1950er Jahre, aus denen heraus sich die Postkoloniale Theoriebildung entwickelte, in der u. a. auch eine weiter gefasste kulturelle und epistemische Dekolonialisierung gefordert wird. Damit kann Dekolonialisierung als Emanzipation von ungleichen Machtstrukturen konzeptionalisiert werden, die im akademischen Bereich in verschiedenen Disziplinen diskutiert wird. Ein „decolonial turn“ lässt sich beispielsweise in der Musikethnologie (Sardo 2018) und anderen musikwissenschaftlichen Teildisziplinen erkennen, der u. a. davon gekennzeichnet ist, Musik als grenzüberschreitend zu verstehen (Peres da Silva and Hondros 2019; Kim and Riva 2014), den Begriff der „Weltmusik“ als Eurozentristisch zu kritisieren (Guilbault 1997) oder mehr Sichtbarkeit von unterrepräsentierten musikalischen Communities zu fordern. Im ersten Teil des Seminars werden wir solche als dekolonial zu verstehende musikbezogene Theoriebildung kennenlernen. Die Anwendung der Theorie auf die aktuelle Musikszene steht im Mittelpunkt des zweiten Teils des Seminars. Hier werden wir nach einer Einführung in die Soziale Netzwerkanalyse (in Kleingruppen) eigene kleine Netzwerkstudien zum Thema Dekolonialisierung im Musikbereich planen und umsetzen sowie mittels der kennen gelernten Theorie interpretieren. Dabei geht darum herauszufinden, inwieweit die Wahrnehmungen der Interviewpartner*innen beispielsweise in einer Gemeinschaft, Musikszene oder einem Festivalnetzwerk miteinander korrelieren, und welche Rolle die sozialen Strukturen in diesem Zusammenhang spielen.