Vorlesungsverzeichnis

Suchen Sie hier über ein Suchformular im Vorlesungsverzeichnis der Leuphana.


Lehrveranstaltungen

Beweisen-Wissen-Glauben (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann, Johannes Soukup

Termin:
Einzeltermin | Fr, 22.10.2021, 14:15 - Fr, 22.10.2021, 20:00 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 23.10.2021, 09:30 - Sa, 23.10.2021, 18:00 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 05.11.2021, 14:15 - Fr, 05.11.2021, 20:00 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | So, 07.11.2021, 09:00 - So, 07.11.2021, 19:00 | C HS 1

Inhalt: Ich möchte den Studenten keine Antworten geben – schon gar nicht auf Fragen, die sie nicht haben. Vielmehr ist es mein Anliegen, auf die vielen Voraussetzungen und Widersprüche unseres Denkens in den exakten Wissenschaften aufmerksam zu machen und so zum eigenen Denken zu ermutigen. In einer Zeit der 1000 Angebote bildet das persönliche Urteilsvermögen eine grundlegende Voraussetzung sowohl für ein sinnvolles Leben als auch für den von der Demokratie als notwendig vorausgesetzte Deliberationsprozess. Was könnte auch ganz anders sein, als fast alle es behaupten? Woher wollen sie das wissen? Für die Lehrveranstaltungen setzen wir keine speziellen Vorkenntnisse voraus, wohl aber den Mut, – wenn es sein muss – auch gegen den Strich des Selbstverständlichen und Unhinterfragten zu denken. „Wenn es sein muss“ bedeutet hierbei, die Ergebnisse der exakten Wissenschaften des 20. Jahrhunderts ernstzunehmen; was könnten wir auch besser tun? Befinden wir uns mit den exakten Wissenschaften auf dem Weg zur Wahrheit? Erkennen wir die Wirklichkeit adäquat? Sind wir ihr näher und damit schlauer als alle anderen Kulturen und Zeiten? Wenn „ja“ – woraus resultieren dann die zahllosen Probleme, vor denen wir weltweit stehen? Löst noch mehr wissenschaftlich-technischer Fortschritt die Probleme, die uns dieser Fortschritt (leider heute noch) beschert? Was sind überhaupt „Wissenschaft“, „Technik“ und „Fortschritt“? Wer weiß das? Weiß das wer? Gibt es Experten, die uns und unsere Erde in eine gesicherte menschliche Zukunft steuern? Welche Funktion kommt dabei der Religion zu? Kommt ihr heute überhaupt noch eine zu? Oder wird die Bedeutung der Religion sogar noch viel größer werden – wie viele Denker annehmen, die sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen? Welches Verhältnis besteht dann zwischen Glauben und Wissen? Kann man den Glauben verstehen? Oder müsste man ihn gar verstehen – wie das Negativbeispiel des Kreationismus zeigt? Was haben wir dann von den Neo-Atheisten wie Schmidt-Salomon, Dawkins oder Onfray zu halten? Sind sie weiter als wir – oder hinter uns zurückgeblieben?

Debatten- und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945 (Seminar)

Dozent/in: Torben Fischer

Termin:
Einzeltermin | Fr, 05.11.2021, 14:15 - Fr, 05.11.2021, 15:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.11.2021, 14:15 - Fr, 12.11.2021, 15:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 19.11.2021, 14:15 - Fr, 19.11.2021, 17:45 | C 14.203 Seminarraum
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 26.11.2021 - 04.02.2022 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 10.12.2021, 16:15 - Fr, 10.12.2021, 17:45 | C 12.001 Seminarraum

Inhalt: Während man zu Beginn der 2010er Jahre den Eindruck gewinnen konnte, dass die Erinnerung an den Nationalsozialismus - nicht zuletzt angesichts globaler Krisen - ihre Bedeutung als konstitutives Element der bundesrepublikanischen Kultur verloren haben könnte, hat nicht zuletzt das Erstarken der AFD, das mit prominent und ausdrücklich mit einem erinnerungspolitischen Projekt verbunden ist, gezeigt, dass die Beschäftigung mit der Nachgeschichte des Nationalsozialismus für das Verständnis der Gegenwart weiterhin bedeutsam ist. Das Seminar bietet Studierenden aller Fachrichtungen einen Überblick zu den zentralen Debatten, vergangenheitspolitischen Rahmungen und thematischen Konjunkturen der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust nach 1945. Ausgehend von der bewusst einführend und überblicksartig angelegten Rekonstruktion wird ein besonderes Augenmerk auf aktuelle Tendenzen der medialen und globalisierten Erinnerung der letzten 15 Jahre gelegt.

Einführung in die Tierethik (Seminar)

Dozent/in: Philipp Bode

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 14:15 - 15:45 | 20.10.2021 - 05.01.2022 | C 16.129 Seminarraum
wöchentlich | Mittwoch | 14:15 - 15:45 | 12.01.2022 - 02.02.2022 | C 3.120 Seminarraum

Inhalt: Dürfen Tiere zugunsten menschlicher Interessen besessen, gebraucht und getötet werden? Und wo verläuft eigentlich eine moralisch sinnvolle Grenze zwischen Mensch und Tier, sofern es sie denn überhaupt gibt? In den vergangenen Jahren sind grundsätzliche Fragen zum Verhältnis Mensch-Tier zurück auf die philosophische und gesellschaftliche Agenda gerückt. Die westliche Philosophie hat das Verhältnis von Mensch und Tier traditionell als hierarchisch verstanden – Kreationismus, Behaviourismus und Sozialdarwinismus haben diese Auffassung zudem erheblich verstärkt. Doch nicht zuletzt die anhaltenden Diskurse in der Folge von Peter Singers berühmtem Speziesismus-Vorwurf sowie die Debatte um Tierversuche in der Bio-und Medizinethik (etwa zur Impfstoffgewinnung) haben die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier erneut aktuell werden lassen. Es geht dabei in einem theoretischen Teil um den moralischen Status von Tieren (was auch unmittelbare anthropologische Fragen zum Wesen des Menschen impliziert), somit auch um Fragen nach Tierschutz und insbesondere nach Tierrechten. In einem praktischen Teil berührt die Tierethik z.B. die Themen Tierversuche, Massentierhaltung, Tierhandel, also Tierbesitz grundsätzlich, mithin immer wieder die ethische Vertretbarkeit des Tötens bzw. "Gebrauchens" von Tieren zu menschlichen Zwecken (Nahrungsaufnahme, medizinischer Fortschritt, Unterhaltung und auch Haustiere). Das Seminar versteht sich als Einführung und möchte klassische, aber auch weniger bekannte Positionen der Tierethik aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie einige aktuelle Texte lesen und untersuchen. Dabei stehen drei übergeordnete Fragen stets im Zentrum: Lässt sich die absolute Bevorzugung menschlicher Interessen vor tierischen moralisch begründen oder verhält es sich womöglich umgekehrt? Lässt sich die absolute Gleichbehandlung von menschlichen und tierischen Interessen begründen? Und welche Zwischenpositionen sind begründbar? Entlang dieser Kernfragen dient das Seminar zugleich als Einführung in ethisches Argumentieren, da es mit einigen zentralen Moraltheorien bekannt machen wird (Utilitarismus, Deontologie, Tugendethik, Kontraktualismus).

Kultur- und literaturwissenschaftliche Methoden der Textanalyse kennenlernen, vertiefen und reflektieren (Seminar)

Dozent/in: Marcus Fiebig

Termin:
Einzeltermin | Fr, 05.11.2021, 14:15 - Fr, 05.11.2021, 19:45 | C 14.027 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 06.11.2021, 10:00 - Sa, 06.11.2021, 20:45 | C 14.027 Seminarraum
Einzeltermin | So, 07.11.2021, 10:00 - So, 07.11.2021, 20:45 | C 14.027 Seminarraum

Inhalt: Dem learning-by-doing etwas entgegensetzen! Ausgehend von Nünning/Nünning (2010) werden Methoden der kultur- und literaturwissenschaftlichen Textanalayse vorgestellt, vertieft und reflektiert. Die verschiedenen Formen der Textanalyse werden an ausgewählten Textbeispielen (Romane, Lyrik, Schlüsselwerke der Kulturwissenschaften) veranschaulicht. Gleichzeitig sollen die Studierenden das Methodenwissen zu Ihrer Schreibbiographie in Beziehung setzen und kritisch hinterfragen/reflektieren, ob Methoden überhaupt wissenschaftlich begründet/legitimiert werden können (vgl. Feyerabend 1986). Dabei wird auch gezeigt, welchen Nutzen Methodenwissen für verschiedene Textsorten (Haus-/Abschlussarbeiten, Essays) in den schreibintensiven Fächern haben kann. Am Ende des Seminars (letzte Sitzung) wird ein Ausblick gegeben, wie dieses Wissen weiter ausgebaut und angewendet werden kann.

Kulturwissenschaftliche Analysen ökonomischer Grundbegriffe (Profil OekonPlus, Modul 2) (Seminar)

Dozent/in: Armin Beverungen, Milan Stürmer

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 18.10.2021 - 04.02.2022 | C 14.102 a Seminarraum

Inhalt: In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Strömung der »cultural economy« herausgebildet, in dem kulturwissenschaftliche Ansätze zur Erforschung von Wirtschaft erarbeitet werden. Grundannahme ist, dass auch Wirtschaft kulturell geprägt, und demnach nicht ahistorisch oder akulturell ist. Studien, die diesem Ansatz folgen, zeigen auf, wie vielfältig und komplex Ökonomien heute kulturell geprägt sind und immer schon waren. Gleichzeitig zielen sie oft auch darauf ab, kapitalistische Verhältnisse zu hinterfragen und zu denaturalisieren. In diesem Seminar liegt das Augenmerk auf ökonomischen Grundbegriffen, die wir mit Hilfe von klassischen sowie aktuellen kulturwissenschaftlichen Methoden bzw. Zugängen analysieren und reflektieren.

Leadership in the New Normal - Krisenfeste Führung während und nach der Pandemie. FairTeilen (Seminar)

Dozent/in: Nora Ast, Jürgen Deller

Termin:
Einzeltermin | Mi, 20.10.2021, 20:15 - Mi, 20.10.2021, 21:45 | C 14.001 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 03.11.2021, 13:00 - Mi, 03.11.2021, 14:00 | C 14.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 19.11.2021, 14:15 - Fr, 19.11.2021, 19:45 | C 14.001 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 20.11.2021, 09:00 - Sa, 20.11.2021, 18:00 | C 14.001 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 04.12.2021, 09:00 - Sa, 04.12.2021, 13:00 | Online-Veranstaltung | Seminarübergreifende Blockveranstaltung im digitalen Format
Einzeltermin | Fr, 07.01.2022, 14:15 - Fr, 07.01.2022, 19:45 | C 14.001 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.01.2022, 09:00 - Sa, 08.01.2022, 18:00 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: - Führung in der Krise aus betriebswirtschaftlicher (Ast) und psychologischer (Deller) Sicht: Was braucht es jetzt? - Aufgaben von Führungskräften und Unternehmen in der Krise - Gelingen von nachhaltiger Führung in der "VUCA-Welt" - Psychologische Sicherheit als Voraussetzung für die Umsetzung von neuen Business Modellen - Resilienz als Wettbewerbsfaktor und Überlebenskompetenz in der neuen Normalität - Führung auf Distanz - Leistung steuern, Selbstmanagement fördern und Teamspirit erhalten - Digital Leadership - welche Führungskräfte braucht es für die Zukunft? - Wie leite ich selbst Gruppen zu reflexiven Prozessen über Führung an?

Recht und Geschlecht: Eine historische Einführung (Seminar)

Dozent/in: Sonja Dolinsek

Termin:
Einzeltermin | Sa, 23.10.2021, 12:15 - Sa, 23.10.2021, 15:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 13.11.2021, 12:15 - Sa, 13.11.2021, 17:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 04.12.2021, 12:15 - Sa, 04.12.2021, 17:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.01.2022, 12:15 - Sa, 08.01.2022, 17:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 29.01.2022, 12:15 - Sa, 29.01.2022, 17:45 | C 12.108 Seminarraum

Inhalt: Die Lehrveranstaltung bietet im Rahmen des trans- und interdisziplinären methodenorientierten Komplementärstudiums eine historische Annäherung zur „Geschlechtergeschichte des Rechts“. Neben einer Annäherung zu spezifisch historischen Denkweisen, Methoden und Instrumenten, insb. der Arbeit mit historischen Quellen, zielt die Lehrveranstaltung auch auf die Vermittlung grundlegender Konzepte der Geschlechtergeschichte ab. Nach einer Einführung in methodische und theoretische Aspekte einer Analyse des Rechts aus der Perspektive der Geschlechtergeschichte, befassen sich die Studierenden anhand von Fallstudien mit der konkreten Ausgestaltung des Rechts. Behandelt werden u.a. folgende Themen: Die Stellung der Frau im Recht im historischen Wandel (Geschlechtervormundschaft, Wahlrecht, Anti-Diskriminierungsrecht); die rechtliche Regulierung von Ehe, Familie und Reproduktion; rechtliche Rahmenbedingungen von Geschlechteridentität (spec. Transsexualität); Sexualität im Recht (insb. Sexualstrafrecht: Homosexualität, Prostitution, sexuelle Gewalt). Es handelt sich um ein lektüreintensives Seminar. Folgende Aspekte werden ihematisiert: 2 Sitzungen: Methodische und theoretische Fragen bezüglich Quellen, Fragestellungen und Analysekategorien; Arbeiten mit historischen Quellen; Einführung in den Themenbereich Geschlecht und Recht. 3 Sitzungen: Die Stellung der Frau im Recht im historischen Wandel (Geschlechtervormundschaft, Wahlrecht, Anti-Diskriminierungsrecht) 4 Sitzungen: Die rechtliche Regulierung von Ehe, Familie und Reproduktion (Einführung in die Geschichte der rechtlichen Regulierung von Ehe und Familie im europäischen Vergleich; außereheliche Mutterschaft; Schwangerschaftsabbruch) 3 Sitzungen: Sexualität im Recht (insb. Sexualstrafrecht: Homosexualität, Prostitution, sexuelle Gewalt); 3 Sitzungen: Geschlecht und Arbeit; Geschlecht und Migration; Geschlecht und Menschenrechte.

Sprachdenken als Zeitbruch- Franz Rosenzweigs Neues Denken (Seminar)

Dozent/in: Eveline Goodman-Thau

Termin:
Einzeltermin | So, 09.01.2022, 10:00 - So, 09.01.2022, 19:00 | Online-Veranstaltung | Dies ist eine rein digitale Veranstaltung.
Einzeltermin | So, 16.01.2022, 10:00 - So, 16.01.2022, 19:00 | Online-Veranstaltung | Dies ist eine rein digitale Veranstaltung.
Einzeltermin | So, 23.01.2022, 10:00 - So, 23.01.2022, 19:00 | Online-Veranstaltung | Dies ist eine rein digitale Veranstaltung.
Einzeltermin | So, 30.01.2022, 10:00 - So, 30.01.2022, 19:00 | Online-Veranstaltung | Dies ist eine rein digitale Veranstaltung.

Inhalt: "Die eigenen Augen sind gewiss nur die eigenen Augen; es wäre aber schildbürgerhaft zu glauben, dass man sie ausreißen muss, um richtig zu sehen.“ "Im wirklichen Gespräch geschiet etwas” "Das Judentum ist nicht mein Gegenstand, sondern meine Methode" Franz Rosenzweig Franz Rosenzweig (1886-1929) ist einer der wichtigsten jüdischen Denker der Moderne, der vor 100 Jahren unter dem Einfluss der Katastrophen des Ersten Weltkrieges plädiert für eine Erneuerung der abendländischen philisophischen Tradition. Er nennt seine Philosophie "Das Neue Denken“. Das Neue Denken Rosenzweigs will zeigen, dass die Gesetze des Denkens nicht identisch sind mit der Gesetzen der Wirklichkeit. Weil der Denker kein abstraktes Wesen ist und persönlichen Anteil an der Frage wie an der Antwort hat, ist sein Denken existentiell bezogen und kann weder vorgefaßte Begriffe benutzen, noch sich auf vorbestimmte Ziele zubewegen, wie Philosophie es praktiziert. “ Denn die Erfahrung weiß ja nichts von Gegenständen; sie erinnert sich, sie erlebt, sie hofft, und fürchtet. Allenfalls den Inhalt der Erinnerung könnte man als Gegenstand verstehen; das wäre dann eben ein Verstehen, und nicht der Inhalt selbst.” An die Stelle des abstrakten, reinen und zeitlosen Denkens,wie es frühere Philosophie ausgebildet hat, tritt im Neuen Denken die Methode des Sprechens. Der Sprachdenker kann nichts voraus berechnen; ermuss warten können da er vom Wort des anderen abhängig ist. Am Ende seines Aufsatzes über das Neue Denken von 1925 kommt Rosenzweig nochmals auf den Unterschied zwischen seiner neuen Erkenntnistheorie und der alten Philosophie zu sprechen. Er nennt dann sein Neues Denken eine “messianische Erkenntistheorie, die die Wahrheit wertet nach dem Preiß ihrer Bewertung und dem Band, das sie unter den Menschen stiften...”