Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Vom Umweltstaat zum Nachhaltigkeitsstaat? Vergleichende Perspektiven auf die Institutionalisierung staatlicher Umwelt- und Nachhaltigkeitsgovernance (Seminar)

Dozent/in: Michael Rose

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 14.102 b Seminarraum

Inhalt: Seit dem sogenannten UN-Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 haben viele Staaten damit begonnen, ihre institutionellen Arrangements und Politiken auf eine nachhaltige Entwicklung auszurichten. 2015 hat der UN Nachhaltigkeitsgipfel in New York diese Entwicklung durch die einstimmige Verabschiedung der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) noch einmal verstärkt. Zu den in vielen Ländern bereits etablierten nationalen Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitsräten sind so noch weitere Institutionen und Politiken hinzugekommen, die das globale Leitbild der Nachhaltigkeit in Politik, Gesellschaft und öffentlicher Verwaltung verankern sollen. Eine ähnliche Entwicklung kann bereits seit längerem in der Umweltpolitik beobachtet werden. Hier haben viele Staaten seit den 1970ern neue institutionelle Strukturen geschaffen und zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um Umweltprobleme – zumindest auf dem eigenen Staatsgebiet – in den Griff zu bekommen. Hierfür hat sich in der Politikwissenschaft das Konzept des Umweltstaats (environmental state) etabliert. Während der Umweltstaat relativ gut erforscht ist, gilt das für Nachhaltigkeitsinstitutionen eher nicht. Die Frage, ob wir gerade einen Übergang vom Umweltstaat zum Nachhaltigkeitsstaat beobachten, der neben den ökologischen auch die ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsherausforderungen adressiert, ist daher sowohl konzeptionell als auch empirisch noch offen. In diesem Seminar möchten wir uns einer Antwort auf diese Frage aus verschiedenen – häufig vergleichenden – Perspektiven annähern. Das Seminar besteht aus vier Teilen. Im ersten, einleitenden Teil reflektieren wir die Rolle des Staates in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgovernance und diskutieren die Grenzen des Staates in der Bewältigung der Nachhaltigkeitskrise aus einer kritischen Perspektive. Im zweiten Teil schauen wir zunächst auf den Aufbau, die Funktionen und die Performanz des Umweltstaates in seinen verschiedenen empirischen Ausprägungen und identifizierten anschließend erste empirische Spuren des entstehenden Nachhaltigkeitsstaates. Der dritte Teil fokussiert auf ausgewählte Facetten eines möglichen Nachhaltigkeitsstaats: a) Die Institutionalisierung von Nachhaltigkeitsgovernance in föderalen Staaten am Beispiel der Schweiz, b) die Rolle staatlicher Klima-Institutionen und c) die Institutionalisierung der intergenerationellen Dimension von Nachhaltigkeit am Beispiel von Institutionen für zukünftige Generationen. Das Seminar endet mit dem vierten Teil, in dem die Seminarteilnehmenden Poster zu ihren geplanten wissenschaftlichen Ausarbeitungen präsentieren und diskutieren, gefolgt von einer Abschlussdiskussion und Evaluation.

What country do people want to live in? Citizens' conceptions of (an ideal) democracy and how to measure (Seminar)

Dozent/in: Sarah Engler

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: In many countries of the world citizens go to the streets for democracy. In Belarus, protesters demanded an end of Lukashenko’s dictatorship. In Poland, masses mobilize on the streets to stop democratic backsliding, and in Chile citizens fought for a better democracy than under the current constitution. But what do people mean when they talk about democracy? Is it just free and fair elections or do they want more? Do all citizens understand the same when talking about democracy, and if not, why do they differ? In this class, we look at these questions first from a theoretical perspective, and then students explore them empirically by analysing individual survey data of the European Social Survey. The ESS asks respondents what they consider to be important for a democracy, and how they evaluate the state of democracy in their country looking at those aspects. Students will work with the statistical program STATA to explore these questions.