Nachhaltige Universität
Die Leuphana will aus Verantwortung für kommende Generationen Vorbild für die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft sein und sich als nachhaltige Universität in Forschung, Lehre, gesellschaftlicher Partizipation und Campusbetrieb entwickeln. Nachhaltigkeit ist für die Leuphana nicht nur ein Leitbild, sondern ein in allen Bereichen gelebtes Handlungsprinzip.
Sie hat deshalb in der Forschung eine Fakultät Nachhaltigkeit / School of Sustainability gegründet. In der Lehre bietet sie verschiedene Studiengänge im Bereich Nachhaltigkeit an. In der Gesellschaft ist sie mit vielen Nachhaltigkeitsprojekten präsent, u.a. dem Projekt Zukunftsstadt 2030“. Sie ist in unterschiedlichen Nachhaltigkeitsnetzwerken präsent. Und ihren Campus gestaltet sie seit vielen Jahren als „Lebenswelt Campus“ mit vielfältigen Maßnahmen für den Klimaschutz, für ein nachhaltiges Konsum- und Abfallmanagement und für eine soziale Lebenswelt. Die Universität ist seit dem Jahr 2000 im Rahmen eines Umweltmanagementsystems EMAS-zertifiziert.
Nachhaltigkeitsbericht
Die Leuphana veröffentlicht seit 2007 als erste Universität in Deutschland einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem sie die Umsetzung des Leitgedankens der Nachhaltigkeit in ihren Wirkungsfeldern Forschung, Bildung, Gesellschaft sowie Campusbetrieb nachzeichnet. Dabei ist für sie eine nachhaltige Gestaltung der Forschungs-, Lehr- und Lernumgebungen und damit die Entwicklung des Campus als Lebenswelt Universität zentral.
Nachhaltigkeitsverständnis
Das Nachhaltigkeitsverständnis der Leuphana beruht auf der Brundtland-Definition:
- Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.
- Im Wesentlichen ist dauerhafte Entwicklung ein Wandlungsprozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investitionen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potential vergrößern, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.
UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission) aus dem Jahr 1987
Nachhaltigkeitsleitlinien
Das Leitbild der Leuphana Universität Lüneburg basiert auf den drei Grundkonzepten Humanismus, Nachhaltigkeit und Handlungsorientierung. Zur Konkretisierung des Leitbildes „Nachhaltigkeit“ wurden die acht Leitlinien zur Nachhaltigkeit verabschiedet.
Der Senat hat in seiner Sitzung am 20.11.2013 eine Neufassung der Nachhaltigkeitsleitlinien aus dem Jahr 2000 beschlossen. Die Neufassung wurde in drei Sitzungen durch die Senatskommission Nachhaltigkeit erarbeitet. Ebenso wurde der Auftrag des Senats, die Diskussionen rund um das Thema ethisches Handeln und Nachhaltigkeit zu bündeln und in der Senatskommission Nachhaltigkeit einen Gesamtvorschlag zu diesem Themenkomplex zu erarbeiten, berücksichtigt.
Präambel
Angesichts der Gefahren für die natürlichen Grundlagen des Lebens und wachsender Ungleichheit unter Menschen und Gesellschaften sowie in der Verantwortung, auch zukünftigen Generationen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, weiß sich die Leuphana Universität Lüneburg in Verbindung mit dem Artikel 20a des Grundgesetzes über den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen dem Grundsatz einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Gegenüber ihren Studierenden, künftigen Entscheidungsträger*innen und ihren Beschäftigten hat die Leuphana Universität Lüneburg die Verantwortung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wie auch in ihrem täglichen Energie- und Stoffverbrauch eine Vorbildfunktion auszuüben. Die Universität gestaltet ihren Lern- und Lebensraum in diesem Sinne nachhaltig. Die Leuphana Universität Lüneburg bekennt sich zu ihrer Verantwortung gegenüber Region und Gesellschaft und treibt einen regionalen wie auch globalen Nachhaltigkeitsprozess voran. In diesem Sinne sollen Lehre, Forschung und Studium an der Universität friedlichen Zwecken dienen.
§ 1 Partizipation, Austausch mit externen Gruppen
Die Leuphana Universität Lüneburg initiiert und unterstützt Diskurse zur Nachhaltigkeit und fördert eine breite Beteiligung aller ihrer Gruppen und Gliederungen an einem universitären Nachhaltigkeits-prozess. Sie stärkt Eigeninitiativen und Engagement in diesem Prozess und trägt zum regionalen, nationalen und internationalen Austausch mit Gruppen und Institutionen bei.
§ 2 Forschung
Die Leuphana Universität Lüneburg unterstützt mit ihrer wissenschaftlichen Kompetenz den öffentlichen Diskurs über Nachhaltigkeitsfragen und greift regionale, nationale und internationale Themen der Nachhaltigkeit in ihren Forschungsaktivitäten auf. Dabei strebt sie an, weiterhin eine Vorreiterrolle innerhalb des jungen Feldes der Nachhaltigkeitswissenschaft(en) (Sustainability Science) einzunehmen und dieses Feld aktiv, im Sinne einer problem- und lösungsorientierten Forschung, mitzugestalten.
§ 3 Bildung
Die Leuphana Universität sensibilisiert ihre Studierenden und Beschäftigten für die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung, regt formale und informelle Lernprozesse an und ermöglicht ihnen den Erwerb von Gestaltungskompetenzen. Die Universität fördert den internen und externen Wissenstransfer, der den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung und den transdisziplinären Austausch vorantreibt.
§ 4 Ressourcen, Energie und Emissionen
Die Leuphana Universität Lüneburg sieht es als ihre Aufgabe an, ihren Stoff- und Energieverbrauch ressourcenschonend, risiko- und umweltbewusst zu gestalten sowie umwelt- und gesundheitsbelastende Auswirkungen zu vermeiden. Die Universität stellt sich insbesondere den Herausforderungen der Klimaneutralität, der nachhaltigen Mobilität sowie einer nachhaltigen Campusentwicklung. Dafür schafft sie entsprechende Rahmenbedingungen, um Handeln über die Mindestanforderungen aller umweltrechtlichen Vorschriften hinaus zu ermöglichen.
§ 5 Kooperationen
Die Leuphana Universität Lüneburg begrüßt und fördert besonders Kooperationen mit Unternehmen und anderen Organisationen, die sich dem Leitbild der Nachhaltigkeit verpflichtet haben. Die Entscheidung für beziehungsweise gegen eine gemeinsame Aktivität mit externen Institutionen erfolgt stets nach bestem Wissen und Gewissen der jeweils verantwortlichen Universitätsmitglieder und orientiert sich an dem Leitbild der Universität.
§ 6 Gesundheitsschutz
Die Leuphana Universität Lüneburg fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitglieder und führt Maßnahmen für gesunde Arbeits- und Studienbedingungen durch. Dies wird insbesondere unterstützt durch den Aufbau und Erhalt einer familienfreundlichen Arbeitskultur sowie durch ausreichende Bewegungs- und Sportangebote im Studien- und Berufsalltag.
§ 7 Gremien und Einrichtungen
Die Gremien und Einrichtungen der Leuphana Universität Lüneburg unterstützen disziplinäre, interdisziplinäre und transdisziplinäre Initiativen in Forschung, Lehre, Weiterbildung und Verwaltung sowie im studentischen Bereich, Fragen der Nachhaltigkeit aufzugreifen.
§ 8 Programm
Zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeits- und Umweltleistung werden im Nachhaltigkeits- und Umweltprogramm der Leuphana Universität Lüneburg sowohl Ziele als auch Maßnahmen fest- beziehungsweise fortgeschrieben.
Nachhaltiger Campus
Die Leuphana hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um ihren Campusbetrieb nachhaltig zu gestalten. Seit 2014 ist sie klimaneutrale Universität. Mehr Informationen finden Sie hier zu den Themen:
Netzwerke
Die Leuphana ist in vielfältige internationale, nationale sowie lokale Netzwerke mit anderen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Praxispartner*innen eingebunden, um das Thema Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung, Gesellschaft und Campusbetrieb voranzutreiben.
Zeitleiste
2020 | "Waste-to-Resource-Unit - Urbane Bioökonomie zur ganzheitlichen Nutzung organischer Abfälle“, Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie, für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert |
2019 | Verkehrsberuhigter Campus |
2019 | „Radverkehrsförderung 3.0“, Institut für Stadt- und Kulturraumforschung, für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert |
2018 | Auszeichnung "EMAS-Umweltmanagement" vom Bundesumweltministerium und Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) |
2016 | "Klimaneutraler Campus" für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert |
2016 | Erste Entsprechenserklärung einer Hochschule vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) |
2016 | Fairtrade University |
2015 | Auszeichnung: Deutscher Solarpreis, Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR) |
2015 | Beitritt in das Nachhaltigkeitsnetzwerk "International Sustainable Campus Network" (ISCN) |
2014 | Rechnerisch klimaneutral für Energie, Dienstfahrezuge und -reisen und ein Teil von Scope 3 |
2014 | Unterzeichnung der Charta der Vielfalt |
2014 | 15 ausgezeichnete Projekte von der UNESCO in der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung", 2005 bis 2014 |
2013 | Verabschiedung der aktualisierten "Leitlinien zur Nachhaltigkeit" vom Senat |
2013 | Einrichtung der Senatskommission Nachhaltigkeit |
2013 | Verabschiedung der "Leitlinie zum Schutz vor Diskriminierung, Gewalt und sexueller Belästigung" vom Senat |
2013 | Ausgezeichnet als familienfreundliche Hochschule - FaMi-Siegel, Erneurerung alle drei Jahre |
2011 | Auszeichung des Nachhaltigkeitsberichtes in der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" |
2010 | Gründung der Fakultät Nachhaltigkeit |
2010 | Auszeichnung der "CO2-Ampel" als ausgewählter Ort in "Deutschland Land der Ideen" |
2008 | Schwerpunkt Nachhaltigkeitsforschung als eine von vier Wissenschaftsinitiativen |
2007 | Veröffentlichung des 1. Nachhaltigkeitsberichtes “Schritte in die Zukunft”, 2jährige Berichterstattung |
2007 | Ziel: Klimaneutrale Leuphana Universität Lüneburg |
2006 | Grundsatzentscheidung des Senats für eine humanistische, nachhaltige und handlungsorientierte Universität |
2005 | Verleihung des UNESCO Chair “Higher Education for Sustainable Development” |
2004 | Forschungs- und Entwicklungsprojekt “Sustainable University“ (2004 - 2007) |
2004 | Weltweit erster MBA in Sustainability Management am Centre for Sustainability Management (CSM) |
2003 | Einrichtung der Steuerungsgruppe Gesundheitsmanagement |
2001 | Verabschiedung der Lüneburger Deklaration“Higher Education for Sustainability” |
2000 | Validierung nach EMAS als eine der ersten Universitäten in Europa, jährliche externe Überprüfung |
2000 | Verabschiedung der "Leitlinien zur Nachhaltigkeit der Universität Lüneburg" vom Senat |
1999 | Forschungsprojekt: “Agenda 21 und Universität Lüneburg” (1999 - 2001) |
1998 | Einrichtung der Kommission „Hochschule und Agenda 21“ und Bestellung des Senatsbeauftragten für die Agenda 21 |
1997 | Beitritt zum “University Network for Sustainability”, COPERNIKUS Campus |
1996 | Einrichtung des interdisziplinären Fachbereichs Umweltwissenschaften |
Beauftragte für Nachhaltigkeit
- Dipl. Umw. Irmhild Brüggen