Wohin mit dem Abfall? - Aktionstag Nachhaltigkeit im Universitätssportzentrum

24.05.2024

Am 15. Mai veranstaltete das Universitätssportzentrum der Leuphana Universität einen Aktionstag für Nachhaltigkeit. Mit verschiedenen Projekten befasste sich der Hochschulsport vor allem mit der Frage, wie Wertschöpfungs- und Entsorgungsketten entlang von Sporttextilien und Abfällen gestaltet werden können.

Das Projekt entstand auf Initiative unser FÖJlerin Annika Schröder und wurde mithilfe des GRIP-Projektes (ein Projekt der Naturfreundejugend Deutschland und des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes, adh) gefördert.

Hierfür lud das Universitätssportzentrum zu einem Seminar und bekam von unterschiedlichen Akteuren Input. Steffen Otten, Gründer des Sportartikelherstellers Runamics, machte auf die unterschiedlichen Probleme in der Herstellung und Entsorgung von Sporttextilien aufmerksam und ging auf unterschiedliche Mythen ein. Die Teilnehmenden konnten sich im Austausch mit Steffen Otten beispielsweise ein Bild davon machen, warum Ozean-Plastik nicht aus dem Ozean kommt, das Label „vegane Kleidung“ nicht wirklich hilfreich ist, ebenso der Boykott von Ware aus China nicht unbedingt die Lösung ist. Spannend ist vor allem der Ansatz der Marke Runamics, die auf das Cradle-to-Cradle-Prinzip setzt, eingesetzte Rohstoffe in der Herstellung nach der Nutzung wiederverwenden möchte und kann.

Mit Abfällen im Sport beschäftigt sich auf das Projekt Circular Euro 2024, das im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024 vom Institut für Bewegung, Sport und Gesundheit begleitet wird. Der studentische Mitarbeiter Jason Kraus stellte das Projekt und die einzelnen Bausteine vor. Ein besonderer Fokus wird beispielsweise auf vielen Give-Aways bei Sportgroßveranstaltungen gesetzt, die in der Regel keinen nachhaltigen Nutzen haben und vor allem eins sind: Müllverursacher.

Aber auch der viele entstehende Müll bei Sportveranstaltungen durch Verpackungen, Kronkorken und Zigarettenstummeln ist ein bisher nicht gelöstes Problem. An der Leuphana machen wir diese Erfahrung (auch abseits des Sports) im Sommer wöchentlich.

Eine Botschaft ist damit klar geworden: Wir als Verbraucher*innen und Zuschauende tragen eine Mitverantwortung: Lehnen wir Give-Aways dankend ab, senden wir ein Signal und machen diese unnütz.

Was aber tun mit unserer Sportkleidung?! Ein nachhaltiger und vor allem mäßigender Konsum ist die eine Lösung. Eine temporäre Posterausstellung im Studio 21 mit Material von Sporthandeltfair macht auf die Probleme bei der Herstellung von (Sport-)textilien aufmerksam und soll anregen, den eigenen Konsum zu überdenken. In Zeiten von Discount-günstiger und geschmackvoller Sportmode und jährlich neuen Trikotkollektionen des Lieblingsvereins keine einfache Aufgabe.

Und vor allem: Wenn ich schon etwas besitze, wie werde ich es auf nachhaltigem Wege wieder los? Dass Kleiderspenden in der Regel keine gute Idee sind, wurde auch beim Workshop herausgestellt. Eine Möglichkeit kann der Gebraucht(ver)kauf sein:
An dieser Stelle setzten wir mit unserem Sportflohmarkt an, der am 15. nachmittags parallel zur Campus-Liga stattfand. Hier fanden viele Sporttextilien glückliche Nachbesitzer*innen und die Kleiderschränke der Verkäufer*innen entrümpelten sich in sinnvoller Art und Weise.

Am Aktionstag theoretische Ansätze mit praktischem Tun zu verbinden war unser Anliegen, dass wir erfolgreich umsetzen konnten.

Bei diesem sehr kurzfristig initiierten Projekt danken wir unseren Partner*innen für die Unterstützung und Zusammenarbeit:

 

- David Storek, Leiter des Universitätssportzentrums