Prof. Dr. Johannes Lohse veröffentlicht im European Economic Review

15.08.2024

Eine kürzlich veröffentlichte Studie mit dem Titel „Beyond Social Influence: Examining the Efficacy of Non-Social Recommendations“ von Dr. Johannes Lohse (Leuphana Universität), Dr. Danae Arroyos-Calvera und Dr. Rebecca McDonald (beide von der Universität Birmingham) ist in der European Economic Review (Band 168) erschienen.

Diese Studie untersucht die Auswirkungen von Empfehlungen auf das Verhalten in den Bereichen Risikobereitschaft und Fairness. Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmer wenig auf die Quelle algorithmischer Empfehlungen achten, was zu ähnlichen Effekten führt, unabhängig davon, ob die Empfehlungen auf dem Verhalten anderer oder auf reinem Zufall basieren. Dies stellt die weit verbreitete Annahme infrage, dass Empfehlungen, die auf sozialen Normen basieren, das einzige wirksame Mittel zur Verhaltensänderung sind.

Die Forschung zeigt, dass Empfehlungen ohne sozialen Kontext—die sogar transparent zufällig generiert wurden—ebenso wirksam das Verhalten beeinflussen können wie Empfehlungen die auf sozialer Information basieren.

Um die zugrunde liegenden Mechanismen weiter zu untersuchen, führten die Autoren eine Folgestudie durch. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Empfehlungen über mehrere alternative Kanäle Einfluss nehmen können, wie z.B. die Abwälzung von Verantwortung, Ankereffekte und die allgemeine Tendenz, Empfehlungen zu folgen, anstatt nur als Erinnerung an normatives Verhalten zu dienen.

Diese Forschung bietet wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger, die Verhaltensänderungen bewirken möchten, und zeigt, dass nicht-soziale Informationen ein ebenso wirksames Mittel zur Beeinflussung von Entscheidungen sein können.

Die vollständige Studie ist unter einer Open-Access-Lizenz verfügbar unter https://doi.org/10.1016/j.euroecorev.2024.104801.