Werdegang

Prof. Dr. Volker Kirchberg studierte in den 1980er Jahren am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Im Anschluss an seine Diplomarbeit arbeitete er zwei Jahre unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Friedrichs als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der „Forschungsstelle Stadtforschung“ dieser Universität. Von 1988 bis 1991 studierte er als Graduate Student am „Institute for Policy Studies“ der Johns Hopkins University, Baltimore.

1992 promovierte er im Fachbereich Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Hamburg mit einer empirischen Fallstudie zum kulturellen Verhalten der Stadtbevölkerung in Baltimore („Kultur und Stadtgesellschaft“). Anschließend forschte er, wiederum in Baltimore, als German Marshall Fund-Stipendiat auf einer Post Doc-Stelle zum Thema Kultursponsoring.

1995 übernahm er die Leitung des „Basica Forschungsinstituts“ in Hamburg. Auf dieser Position führte er vor allem angewandte Kulturforschung, u.a. für das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, für das Jüdische Museum in Berlin und für die Bertelsmann Stiftung durch. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre standen zudem mehrere Lehraufträge, u.a. am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin, im Mittelpunkt seiner akademischen Aktivitäten.

Er wurde 2003 an dieser Universität in Soziologie mit einer Forschungsarbeit zum Thema „Gesellschaftliche Funktionen von Museen“ habilitiert. Ab 2000 lebte und arbeitete er in den USA, wo er bis Mitte der 2000er Jahre Assistant Professor für Soziologie an der William Paterson Universität in New Jersey war. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland bleibt er weiterhin in Forschung und Lehre den Vereinigten Staaten verbunden. So war er Visiting Scholar am Department of Social and Cultural Analysis der New York University (2010) und am Department of Sociology der New School of Social Research, ebenfalls in New York (2014). Zudem lehrt er regelmäßig Nordamerika-bezogene Seminare zur Stadt- und Kulturforschung und führt im zweijährigen Rhythmus Exkursionsseminare in die USA durch, z.B. zur Öffnung amerikanischer Museen zur Gesellschaft (2010), zu den Nationalmuseen in Washington, D.C. (2012), zur Bedeutung von Kunst und Künstlern in New York (2014), zum Einsatz von Künstlern in den schrumpfenden Städten Detroit und Baltimore (2016) und zur Bedeutung von Künstlern für eine Aneignung städtischer Flächen als „Reale Utopien“ in Chicago (digitale Exkursion, 2020).   

Seit Ende 2004 ist Volker Kirchberg als Universitätsprofessor für Kulturvermittlung und Kulturorganisation an der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Seine Forschungsfelder sind die Kultursoziologie (insb. die Soziologie der Künste), die Strukturen und Dynamiken von Kulturorganisationen (insb. der Museen und anderer Kulturstätten), die Kulturvermittlung und –kommunikation (insb. durch Museen) sowie die Stadtsoziologie (insb. die Bedeutung von Kunst und Künstler für die Stadtentwicklung). Von 2006 bis 2010 war er in der akademischen Selbstverwaltung Direktor des „Instituts für Kulturtheorie, Kulturforschung und Künste“, von 2015 bis 2019 Direktor des „Instituts für Soziologie und Kulturorganisation“ und von 2010 bis 2012 sowie wieder seit 2019 Prodekan Forschung der Fakultät Kulturwissenschaften.

Er ist zudem Vorstandsmitglied in mehreren internationalen Gremien der Soziologie der Künste, so in der European Sociological Association und der International Sociological Association und im deutschsprachigen Fachverband Kulturmanagement.

Er ist Mitglied der Editorial Boards bzw. Advisory Boards der Fachzeitschriften “Journal of Arts Management, Law, and Society”, “Museum and Society”, “Music and Arts in Action”, “Sociologia Urbana e Rurale“ und "City, Culture, and Society."

Außerdem lehrt er an der Freien Universität Berlin (Museumsmanagement) und an der Bifröst University in Island (Cultural Studies im Kulturmanagement).

Zu seinen methodischen Kompetenzen gehören quantitative empirische Sozialforschung (z.B. Besucher- und Rezeptionsforschung, repräsentative Befragungen zum Kulturkonsum), Netzwerkforschung (insb. zu Netzwerken in Kunst und Kultur) und qualitative empirische Sozialforschung (Experteninterviews, Inhaltsanalyse). Er kann auf zahlreiche Veröffentlichungen zur Kultur- und Stadtsoziologie im Schnittbereich von Kunst und Kultur, Stadt und Nachhaltigkeit verweisen. Größeren Forschungsprojekte in den letzten Jahren sind das interdisziplinäre Projekt „Stadt als Möglichkeitsraum“ zur Bedeutung von Kultur und den Künsten für eine nachhaltige Stadtentwicklung (http://www.leuphana.de/sam, bis 2019) und das internationale und interdisziplinäre Projekt „Critical Art(ist)s and Urban Development“, eine Forschungskooperation mit dem politischen Philosophen Prof. Dr. Avner De-Shalit von der Hebräischen Universität Jerusalem. In diesem bis 2020 laufenden Projekt untersuchen wir Umfang und Art von urbanen politischen Aktivitäten von Künstlern in den vier Städten Jerusalem, Tel Aviv, Hannover und Hamburg.  

Projekte

Publikationen

Aktivitäten

Presse- und Medienbeiträge

Auszeichnungen

Lehre