Boris Hirsch wirbt DFG-Drittmittel ein

01.11.2023

Prof. Dr. Boris Hirsch hat gemeinsam mit Dr. Matthias Mertens (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle) und Prof. Dr. Steffen Müller (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) erfolgreich einen Drittmittelantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestellt. Die DFG bewilligte für das Projekt „Mindestlohneffekte auf imperfekten Produkt- und Arbeitsmärkten“ insgesamt 210.938 € für einen Zeitraum von zwei Jahren.

Das Projekt soll anhand der Mindestlohneinführung in Deutschland im Jahr 2015 untersuchen, wie die Marktmacht von Unternehmen auf Arbeits- und Absatzmärkten ihre Anpassungsreaktionen auf den Mindestlohn beeinflusst. Analysiert wird dabei nicht nur der Einfluss von Marktmacht auf die Beschäftigung der Unternehmen, sondern auch auf deren Produktion, Produktpreise, Produktivität und Substitution von Arbeit durch andere Produktionsfaktoren. Die Fragestellung, wie die Mindestlohneffekte vom Wettbewerbsumfeld von Unternehmen abhängen, ist dabei aus zahlreichen Gründen wissenschaftlich und politisch relevant. Einerseits sagen Monopsonmodelle für den Arbeitsmarkt voraus, dass Mindestlöhne Beschäftigung, Produktion und Effizienz steigern können. Die Untersuchung zur Verbreitung von Marktmacht auf Arbeitsmärkten und deren Einfluss auf die Mindestlohneffekte bietet mithin die Möglichkeit, die dokumentierten moderaten Beschäftigungseffekte von Mindestlöhnen zu rationalisieren und Einsichten zu deren Wohlfahrtseffekten zu erlangen. Andererseits liefern Monopolmodelle für den Absatzmarkt die Vorhersage, dass Unternehmen mit Marktmacht auf ihren Absatzmärkten einen Teil des Mindestlohns mittels Preissteigerungen an Konsumenten weiterreichen. Die Untersuchung zum Einfluss der Produktmarktmacht von Unternehmen auf die Mindestlohneffekte ermöglicht es somit, deren Einfluss auf die Wohlfahrt von Arbeitnehmern abzuschätzen und wichtige Querverbindungen von Wettbewerbs- und Arbeitsmarktpolitik offenzulegen. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse dieses Projekts über die ökonomische Grundlagenforschung hinaus eine hohe Politikrelevanz besitzen.