Meet our Reseachers: Kurzinterview mit ...
Stefanie Lorenz (Kontakt: stefanie.lorenz@leuphana.de) Fakultät Nachhaltigkeit Dissertation über „Nachhaltiges Wirkstoffdesign - Herstellung und Untersuchung von bioabbaubaren, nicht persistenten, pharmakolologisch aktiven Antibiotika-Derivaten“
Graduate School (GS): Wie würden Sie auf einer Familienfeier Ihrer Familie – generationenübergreifend – Ihr Forschungs-vorhaben in 2 Sätzen erklären? Wenn Antibiotika für Menschen oder Tiere eingesetzt werden, gelangen viele davon unverändert in die Umwelt, reichern sich dort an und tragen dabei zur Entwicklung von resistenten Krankheits-erregern bei. Ich möchte einen Beitrag dazu liefern in der Umwelt abbaubare Antibiotika zu entwickeln, um genau so etwas in Zukunft möglichst zu verhindern. GS: Wie sind Sie auf Ihr Dissertationsthema gekommen? Ich habe nach einem Bachelorstudium im Bereich Chemie an die Leuphana gewechselt und hier den Master in Nachhaltigkeits-wissenschaft absolviert. Durch die Kombination aus Chemie und Nachhaltigkeitswissenschaft bin ich auf viele Probleme in der Umwelt aufmerksam geworden und wollte dann gern meinen naturwissenschaftlichen Hintergrund nutzen um zur Lösung zumindest eines dieser Probleme beizutragen. GS: Was macht Ihnen am Promovieren am meisten Spaß, was stört Sie am meisten? Am meisten und gleichzeitig am wenigstens mag ich die Freiheit, meine Zeit und Aufgaben weitestgehend selbst einzuteilen. Das ermöglicht mir zum einen, die Freiheit zu nutzen um meinen Fokus oft auf das zu richten, was mir am meisten Spaß macht oder auch über das Promotionsthema hinaus Weiterbildungsangebote zu nutzen. Auf der anderen Seite verlangt diese Freiheit natürlich auch viel Selbstdisziplin und intrinsische Motivation. GS: Wie forscht es sich während der Corona-Krise? Zu Beginn der Beschränkungen mussten auch die Labore geschlossen werden, wodurch sich meine Arbeit erst einmal etwas veränderte. In unserer Arbeitsgruppe konnten wir uns aber sehr schnell auf die neuen Bedingungen einstellen, nutzen sehr viel die Möglichkeiten der Videokonferenzen und die Zeit im Home-Office konnte sehr gut genutzt werden um das abzuarbeiten, was sonst gern mal auf dem Schreibtisch liegen bleibt. GS: Wofür ist nach der Promotionsphase wieder Zeit, was derzeit zu kurz kommt? Durch mein Promotionsstipendium habe ich auch während der Promotion wahrscheinlich schon viel mehr Zeit als andere Kommiliton*innen die zum Beispiel noch Lehrverpflichtungen o.ä. an ihrem Institut nachkommen müssen, daher habe ich eigentlich wenig Grund mich zu beschweren. Aber gerade durch die freie Einteilung von z.B. Urlaub fällt es mir sehr schwer, mir mit gutem Gewissen auch mal einen langen Sommerurlaub zu erlauben. GS: Welche Anknüpfungspunkte sehen Sie für Ihr Dissertationsthema in der Praxis? Bisher werden hauptsächlich die Risiken von Arzneimitteln in der Umwelt überwacht und bewertet oder es wird versucht die Substanzen in Abwasseraufbereitung aufwendig wieder zu entfernen. Meine Forschung kann dabei helfen, einen Schritt weiter zu gehen, nämlich das Problem mit innovativem Design von Anfang an zu vermeiden. Dabei spreche ich aber natürlich von einer Mammutaufgabe, an der viele Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der grünen Chemie und nachhaltigen Pharmazie arbeiten und arbeiten werden.
Falls Sie Interesse haben, Ihr Forschungsprojekt in unserem Kurzinterview in GRADSCHOOL NOTES // DOCS vorzustellen, schreiben Sie bitte an: graduate.community@leuphana.de
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