Erfolg bei Wettbewerb zur Gründungskultur

1,2 Millionen Förderung für drei Jahre – Weiterentwicklung unternehmerischen Denkens und Handelns

Berlin/Lüneburg. Die erfolgreiche Arbeit der Leuphana Universität Lüneburg auf dem Gebiet des Entrepreneurships in Forschung, Lehre und Praxis hat sich ausgezahlt. Beim Finale des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgerichteten Wettbewerbs „EXIST-Gründungskultur - Die Gründerhochschule“ zeichnete Bundesminister Dr. Philip Rösler die Universität am 9. Januar in Berlin als eine der besten deutschen Gründerhochschulen aus. Verbunden mit der Auszeichnung ist eine finanzielle Förderung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro während der kommenden drei Jahre. Insgesamt 27 Hochschulen hatten sich für das Wettbewerbsfinale qualifiziert, 12 von ihnen wählte die Jury für eine Förderung aus. Die Leuphana steht damit in einer Reihe mit führenden technischen Universitäten wie der RWTH Aachen und auch der TU Harburg, die ebenfalls ausgezeichnet wurden.

Die Leuphana konnte sich mit ihrem Projekt „Leuphana 2020 – eine Universität für Entrepreneurship“ durchsetzen. Ziel des Lüneburger Vorhabens ist es, die Gründungs- und Unternehmerkultur an der Universität mit einem breit angelegten Verständnis von Entrepreneurship weiter zu entwickeln. Dazu sollen die Aktivitäten auf verschiedenen Feldern durch eine „Entrepreneurship-Venture-Agency – EVA“ gebündelt werden. Die neue Einrichtung soll unter anderem mit Blick auf aktuelle Trends in Wirtschaft und Gesellschaft Impulse für Lehrangebote, Weiterbildungsprogramme und Forschungsarbeiten geben. Sechs neue Wissenschaftler werden aus Fördermitteln finanziert werden können. Universitätspräsident Sascha Spoun freut sich über den Erfolg für die Leuphana: „Entrepreneurship wird an unserer Universität in einem umfassenden Sinn verstanden. Uns geht es darum, gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv zu begegnen, Gestaltungskompetenz zu vermitteln und positive Veränderungen zu bewirken. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden Fördermitteln können wir unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet konsequent weiter ausbauen.“

Die Leuphana bietet für das Projekt einen fruchtbaren Boden: Sie verfügt im Vergleich mit anderen Gründerhochschulen über ein außerordentlich umfangreiches Entrepreneurship-Angebot und zählt zu den wenigen Hochschulen in Deutschland, die schon jetzt drei Professuren für dieses Gebiet vorweisen können. Drei Gastprofessuren und weitere Lehrstühle und Institute beschäftigen sich ebenfalls mit Fragen des Entrepreneurship. Im Ranking der gründungsfreundlichsten Hochschulen Deutschlands belegte die Leuphana 2005 den ersten und 2011 den vierten Platz in der Gesamtwertung, 2007 den ersten Platz im Bereich Lehre. Im aktuellen Ranking deutschsprachiger Hochschulen zur Leistung auf dem Gebiet der Entrepreneurship-Forschung belegt sie ebenfalls den vierten Platz. Im vergangenen Jahr begann für die 1.800 neuen Studierenden der Leuphana ihr erstes Semester mit einem großen Gründungswettbewerb: Fünf Tage lang entwickelten sie innovative Geschäftsideen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Social Entrepreneurship, Digitale Medien und Dienstleistungen.

Die Neuausrichtung der Leuphana, die Entwicklung der Entrepreneurship-Angebote sowie das massiv von der EU geförderte Regionalentwicklungsprojekt Innovations-Inkubator Lüneburg waren wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Universität mit Ausstrahlung auf die Praxis. Schon jetzt ist auch die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Gründungsgeschehens beachtlich: Allein in den letzten fünf Jahren wurden weit über 500 Teams und Gründungsinteressierte beraten. Daraus entwickelten sich rund 130 Gründungen, zumeist im Dienstleistungssektor. Der Innovations-Inkubator hat inzwischen auch erste hochinnovativen Gründungen hervorgebracht, beispielweise mit der INOCAS GmbH auf dem Gebiet der nachhaltigen Biokerosin-Produktion oder der explainity UG auf dem Feld der neuen Medien.