Leuphana weiter im Aufwärtstrend

Lüneburg. Die dynamische Entwicklung der Leuphana Universität Lüneburg setzt sich fort. Die erste DFG-Kollegforschergruppe – eine Art themenbezogenes Wissenschaftskolleg – in Niedersachsen hat in diesem Jahr ihre Arbeit in Lüneburg aufgenommen. Die Leuphana wird damit in den kommenden Jahren zu einer internationalen Drehscheibe für die Erforschung der digitalen Medienkultur. Experten aus der ganzen Welt werden im Zuge des Projektes nach Lüneburg kommen. Dass die Leuphana international wettbewerbsfähige Forschungsthemen platzieren kann, belegt auch eine Förderzusage der VolkswagenStiftung für den Ausbau des Centre for Digital Cultures (CDC). In den kommenden Jahren stehen dafür mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt sind die Drittmittel gemäß Jahresabschluss von rund 7 Mio. € im Jahr 2004 auf rund 30 Mio. € im Jahr 2012 gestiegen. Entsprechend ist die Gesamtzahl der Mitarbeitenden auf fast 1.200 angewachsen und die Zahl der Promotionsstudierenden hat sich seit 2006 verdreifacht. Über 300 Kooperationen verbinden die Universität in der Region über den Innovations-Inkubator. Das besondere, international orientierte Innovations- und Nachhaltigkeitsprofil der Leuphana ist weithin anerkannt. Das belegen weitere Auszeichnungen, die die Universität in diesem Jahr erhalten hat: die Förderung im EXIST Wettbewerb, der ZEIT Wissen-Nachhaltigkeitspreis, die Auszeichnung für zukunftsweisende Lehrerbildung, der erneute Erfolg im Wettbewerb Land der Ideen, der Niedersächsische Wissenschaftspreis für zwei Leuphana-Studierende und die Auszeichnung als beste Gründerhochschule unter den mittelgroßen Universitäten Deutschlands.

Auch die Studierendenzahlen entwickeln sich positiv: im laufenden Wintersemester sind 8.300 junge Akademiker immatrikuliert, eine erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Zuge des sogenannten Hochschulpakts von Bund und Ländern hatte die Leuphana die Zahl der Plätze für Studienanfänger in den vergangenen Jahren um rund 40 Prozent erhöht. Sie erhielt dafür zusätzliche Finanzmittel. Seit 2010 gehört sie damit zu den am schnellsten wachsenden Universitäten in Niedersachsen. Die Nachfrage nach den Studienplätzen in Lüneburg übersteigt das Angebot dennoch bei weitem: Zum laufenden Wintersemester gab es für jeden Platz mehr als sechs Bewerber. Uni-Präsident Sascha Spoun sieht die Entwicklung positiv: „Wir sichern die Zukunftschancen für die jungen Menschen, die weiterhin in großer Zahl an die Hochschulen kommen.“ Spoun weist darauf hin, dass diese Entwicklung nicht zu Qualitätseinbußen führe, weil Innovationen und besondere Anstrengungen der rund 150 Professuren, gut 20 Gastwissenschaftlerinnen, 600 wissenschaftlichen Mitarbeitenden, der 300 Lehrbeauftragten und knapp 100 Promotionsstipendiatinnen, die als Tutorinnen und Tutoren Lehrveranstaltungen ergänzen, sowie der Beratungs- und Serviceleistungen der Mitarbeitenden der Verwaltung eine stimulierende Lernatmosphäre schaffen.

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College voll ausgelastet

Mehr als 5.700 Studierende sind derzeit in den Studiengängen des Colleges eingeschrieben. Besonders stark nachgefragt waren bei den Studienanfängern die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftspsychologie und Kulturwissenschaften. Weiter angestiegen ist die Bewerberzahl für das Bachelor-Programm „Studium Individuale“, in dem Studierende die Inhalte ihres Studiums selbst zusammenstellen. Für das neu eingeführte englischsprachige Studienprogramm „Digital Media“ haben sich auf Anhieb mehr als 200 Interessenten beworben, 35 Studierende konnten zum Wintersemester ihr Studium beginnen. Auch das Lehramtsstudium für Grund-, Haupt- und Realschulen und das Lehramt an Berufsbildenden Schulen sind weiterhin stark nachgefragt. In Lüneburg sind alle angebotenen Fächer zulassungsbeschränkt, d.h. die Anzahl der zu vergebenden Plätze ist begrenzt. Das gilt sowohl für die zwölf Major (Hauptfächer) im College als auch für alle Fächer im Bereich der drei Studienprogramme zur Lehrerbildung.

Neue Maßstäbe hat die Leuphana bei der Auswahl ihrer Studierenden gesetzt. Sie hat ein besonderes Zulassungsverfahren entwickelt, mit dem bei der Vergabe der Studienplätze nicht nur die Abiturnote berücksichtigt wird: Auch besondere Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen etwa in Musik, Sport, Fremdsprachen, Gemeindearbeit oder freiwilligen Sozialdiensten können die Bewerber zur Geltung bringen. Zusätzlich hilft ein schriftlicher Zulassungstest Leistungsunterschiede zwischen und in Schulen und Fächern auszugleichen und die Fähigkeiten für die Studienanforderungen am College zu belegen. Im Rahmen von Zulassungsgesprächen haben Bewerber die Möglichkeit, ihre Motivation für das Studium in Lüneburg darzulegen und mit Lehrenden, Studierenden und Alumni ins Gespräch zu kommen.

Im aktuellen Verfahren wurden erstmals auch Zulassungsgespräche für die Lehrerbildungsprogramme angeboten. Die Leuphana folgt damit einem Modell des Pisa-Spitzenreiters Finnland und verwendet besondere Mühe auf die Auswahl der Lehramtsstudierenden. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hatte die Universität im Juni in einem bundesweiten Wettbewerb neben der TU München und der Universität Hamburg für ihr Zukunftskonzept in der Lehrerbildung ausgezeichnet.

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Graduate School gut nachgefragt

Auch die Graduate School der Leuphana erfreut sich weiter einer guten Nachfrage. Mehr als 1.800 Studierende sind aktuell in den Studiengängen der Graduate School eingeschrieben, etwa 660 von ihnen haben zum Wintersemester ihr Studium in den Masterprogrammen Arts & Sciences, Management & Entrepreneurship und im Bereich Education aufgenommen. Das Master-Studium an der Leuphana ist bei den Bachelor-Absolventen anderer Universitäten sehr beliebt. Ihr Anteil an den Studierenden ist im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. Stark nachgefragt ist auch das Angebot eines teilstrukturierten Promotionsstudiums. Insgesamt sind derzeit über 500 Promotionsstudierende an der Leuphana eingeschrieben, damit hat sich die Zahl der Promovierenden seit 2006 verdreifacht.

Mit Serviceleistungen wie dem Qualifizierungsportal GRADSKILLS oder dem Kompetenzprofiling für Promovierende ist die Graduate School für Master- und Promotionsstudierende gleichermaßen attraktiv. Ein neues Promotionskolleg Recht ist zum Jahresbeginn 2012 an den Start gegangen. Innovative Lehrformate steigern die Attraktivität des Studiums an der Graduate School. So fand etwa im Sommersemester erstmals die Veranstaltungsreihe „Spirit of Entrepreneurship“ statt. Erfolgreiche Gründerinnen und Gründer kamen dafür an die Universität. Sie informierten und diskutierten über die Bedeutung unternehmerischen Denkens und Handelns.

Professional School wächst

Die Zahl der Studierenden in den weiterbildenden Studiengängen der Professional School ist deutlich angestiegen. Derzeit sind rd. 670 Studierende in den fünfzehn angebotenen Studienprogrammen eingeschrieben. Die größte Zahl von Studierenden weist der MBA-Studiengang Sustainability Management auf. Er vereint seit 2003 die Vermittlung von Fachkenntnissen und Soft Skills mit Themen des Nachhaltigkeitsmanagements. Das berufsbegleitende MBA-Fernstudium ist der weltweit erste universitäre MBA zu Nachhaltigkeitsmanagement und Corporate Social Responsibility (CSR). Im kommenden Jahr sollen erstmals Studierende für das neue Zertifikatsstudium Gender-Diversity aufgenommen werden. Mit diesem Angebot reagiert die Professional School auf Themen wie den demografischen Wandel oder Gleichstellungsanstrengungen, die aktuell eine Veränderung von Unternehmens- und Organisationskulturen erfordern. Wissenschaftler und Experten vermitteln den Teilnehmenden neue Konzepte und Strategien für die erfolgreiche Gestaltung der nötigen Veränderungsprozesse.

Digital School eröffnet neue Möglichkeiten

Die neue „Digital School“ der Leuphana soll Menschen überall auf der Welt die Teilnahme an Bildungsangeboten der Hochschule über das Internet ermöglichen. Die Leuphana ist die erste deutsche Universität, die ihre digitalen Angebote in dieser Form entwickelt und gebündelt hat.

Im ersten Leuphana-Online-Hochschulkurs „ThinkTank Cities“ entwarfen rund 2.800 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern Modelle für das künftige Leben in Ballungsgebieten. Die Leitung hatte der renommierte Architekt und Leuphana-Professor Daniel Libeskind. Eine Besonderheit des Angebotes war die Vergabe von Leistungspunkten. Sie konnten von der jeweiligen Heimathochschule als Studienleistung angerechnet werden.

Derzeit werden die Erfahrungen mit dem ersten Online-Kurs ausgewertet und neue Angebote vorbereitet. Die Weiterentwicklung wird in zwei Richtungen gedacht: Einerseits sollen weitere Online-Kurse international angeboten werden. Andererseits will die Universität prüfen, ob es sinnvoll sein kann, auch einzelne Teile des regulären Studienangebotes auf ein online-Format umzustellen. Da gibt es interessante Perspektiven, unter anderem durch die leichtere Einbindung etwa internationaler Angebote.

Qualität lässt sich erkennen

„Dass wir auf dem richtigen Weg sind, lässt sich an den Fakten ablesen“, betont Uni-Präsident Sascha Spoun mit Blick auf zentrale Indikatoren wie Forschungsleistung oder Auszeichnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Forschungsleistung lässt sich u.a. an der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und Zitationen messen. Laut internationalem Publikationsindex des Web of Science ist etwa die Zahl der Zitationen seit 2006 auf das Fünffache gestiegen.

Die Forschungsleistung der Leuphana dokumentieren auch Auszeichnungen und Ranking-Platzierungen ihrer Wissenschaftler. So gehören etwa zwei Professoren vom Institut für Volkswirtschaftslehre laut dem Handelsblatt-Ranking Volkswirtschaftslehre 2013 zu Deutschlands führenden Ökonomen. Prof. Dr. Joachim Wagner belegt Platz 27 unter mehr als 2.400 erfassten deutschsprachigen Volkswirten, die weltweit an Universitäten und Instituten forschen. „Betrachtet man nur die deutschen Unis, belege ich sogar den 15. Rang. In Niedersachsen gibt es keinen besser platzierten Ökonomen“, freut sich Professor Wagner. Professor Dr. Christian Pfeifer landete in der Sparte „Top-Forscher unter 40“ auf Platz 33 (in Deutschland Platz 20 und in Niedersachsen Platz 1) und machte gegenüber dem zuletzt veröffentlichten Ranking einen gewaltigen Satz nach vorn. Der 36-Jährige hat erstmals auch im Gesamtranking der publikationsstärksten Volkswirte den Sprung unter die TOP 100 deutschsprachigen Ökonomen geschafft: Er belegt dort Rang 87.

Und auch Studierende tragen zu der positiven Bilanz des Jahres bei: Svea Blieffert und Steven A. Brieger erhielten in diesem Jahr zwei der Wissenschaftspreise des Landes Niedersachsen. Sie sind mit jeweils 1.500 Euro dotiert. Insgesamt wurden sieben Preise an hervorragende Studierende vergeben. Die Auswahl traf eine Jury aus Mitgliedern der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen.

Bau des Zentralgebäudes schreitet voran

Nachdem im vergangenen Jahr nach einer europaweiten Ausschreibung der größte Einzelauftrag für die Errichtung des Zentralgebäudes nach einem Entwurf von Daniel Libeskind an eine niedersächsische Bietergemeinschaft vergeben worden ist, kommt der Rohbau des Gebäudes gut voran. Derzeit errichten die Arbeiter die Verschalungen für die ersten Außenwände des ersten Obergeschosses.X Mit dem Gebäude werden 13.000 qm Gesamtnutzfläche neu entstehen. Die Flächen für Forschung nehmen rund die Hälfte des zur Verfügung stehenden Platzes ein. 2.800 Quadratmeter Fläche sind für ein Studierendenzentrum vorgesehen, 2.600 Quadratmeter für ein Seminarzentrum. Ein Auditorium Maximum wird Platz für 1.200 Besucher bieten.
Die Fertigstellung des Gesamtgebäudes ist für den Spätsommer 2015 vorgesehen. Der Fortschritt der Bauarbeiten lässt sich mit Hilfe von Webcams unter der Adresse www.leuphana.de/campus.html verfolgen.