Neue Ländlichkeit

Wie können wir Utopien im ländlichen Raum wachsen lassen?

Kooperation zwischen der Utopie-Konferenz und dem CoWorkLand ©CoWorkLand
Kooperation zwischen der Utopie-Konferenz und dem CoWorkLand

Während in den letzten Jahrzehnten viel von Urbanisierung, Smart Cities und Globalität die Rede gewesen ist, lagen ländliche Räume lange im Schatten. Doch auch in Kleinstädten und auf Dörfern ist die Entwicklung nicht stehen geblieben und immer mehr Menschen entdecken durch ortsunabhängige Arbeitsmodelle den ländlichen Raum schon in jungen Jahren für sich, schlagen Wurzeln und denken das Landleben vor Ort neu. Was bedeutet diese Entwicklung für Einheimische und Zugezogene? Wie lassen sich ländliche Räume nachhaltig weiterentwickeln? Wie können Utopien für ein neues Landleben aussehen?

Unser Weg zur Karte der neuen Ländlichkeit

Diesen und vielen weiteren Fragen sind wir in der Kooperation mit CoWorkLand auf den Grund gegangen. Deutschlandweit haben über 20 Coworking-Spaces im August 2021 zu „utopischen Spieleabenden für eine neue Ländlichkeit“ eingeladen. Als Ergebnis lieferten die Spieleabende utopische Rezepte mit Impulsen zu Mobilität, Arbeiten und Leben auf dem Land und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen. Im Lüneburger Basiscamp haben wir die Rezepte miteinander verknüpft und daraus die Karte der neuen Ländlichkeit entwickelt.

Karte der neuen Ländlichkeit

Eine Wimmelkarte zur neuen Ländlichkeit ©CoWorkLand
Die Karte der neuen Ländlichkeit

Unser Projektergebnis: Die Karte der neuen Ländlichkeit

Auf dieser wimmelnden Karte zieht sich ein Hauptthema durch die verschiedenen Ideen, Maßnahmen und Einrichtungen: Gemeinsam Neues schaffen. Sei es über Sharing-Formate, solidarische Landwirtschaft, Coworking-Spaces, Barrierefreiheit, wirksame Methoden der Bürger:innenbteiligung oder auch Gemeinschaftsbanken – die Zukunft des Landlebens findet nicht isoliert statt, sondern schafft nachhaltige Modelle zum Austausch und für das Miteinander.

Parallel laufen vor allem zwei weitere Entwicklungen ab:
Einerseits ist ein neues Ausmaß an Mobilität und eine multifunktionalere Nutzung bestehender Infrastruktur zu erkennen. Mobilität begrenzt sich zukünftig nicht nur auf den individuellen Nahverkehr, sondern weitet sich auf die Arbeit und den Handel sowie die Produktion aus. Viele Menschen können mit stabilem Internet inzwischen von überall aus arbeiten, wodurch Home-Office und Coworking-Spaces, also generell das ortsunabhängige Arbeiten, wichtiger werden und den Zuzug in ländliche Räume begünstigen. Gleichzeitig kommen mobile Produktions- und Verkaufsstätten, wie mobile Mostereien, Sägewerke oder Bäcker, zum Tragen. Wenn man früher weit fahren musste, um Angebote wahrzunehmen, kommen diese nun oftmals in den eigenen Ort. Feste Standorte werden zugunsten der gemeinschaftlichen Nutzung von Services und Geräten weniger.
Anderseits werden teilweise lange leerstehende oder selten genutzte Dorf- oder Gemeindehäuser, Vereinsheime oder Gaststätten zu neuen Treffpunkten. Dort durchmischen sich Jung und Alt, Einheimische und Zugezogene, Tradition und Moderne. Bildungsangebote, Reparatur-Cafés, Ausstellungen, Konzerte, Kurse und vieles mehr finden in den Gemeinschaftsräumen der Zukunft ihren Platz und beleben als Zentren des gemeinsamen Schaffens die Orte aufs Neue.

Durch diese Ideen entwickelt sich ein gesundes Gleichgewicht zwischen individuellen Bedürfnissen und Freiheitsgraden sowie einem gemeinschaftlichen und solidarischen Leben. Neugierig geworden? Im Utopie-Studio "Der Gegenwart aufs Dach steigen" haben wir im März 2022 gemeinsam mit Juli Biemann von CoWorkLand und Andreas Willisch vom Thünen-Institut einen Blick auf die Karte geworfen.

Juli Biemann sitzt mit Cornelius Gesing an einem Tisch. ©Jannik Sander
Juli Biemann im Gespräch mit Cornelius Gesing im Utopie-Studio.

Impressionen

Impressionen von den Spieleabenden und dem Lüneburger Basiscamp

Vier Menschen sitzen um einen Laptop herum und lächeln in die Kamera ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen sitzen an einem Tisch und spielen ein Brettspiel ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen sitzen in einem Seminarraum ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
3 Menschen sitzen an einem Tisch und lächen in die Kamera ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen stehen um ein Lagerfeuer ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen sitzen entspannt auf einer Terasse ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Eine Aufnahme des Utopie-Studios ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen in einem Seminarraum ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Menschen der Cafeteria des Zentralgebäudes. ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand
Das Zentralgebäude der Leuphana. Im Vordergrund laufen Menschen. ©CoWorkLand
Impressionen vom CoWorkLand

Unser Dank geht an die 20 genannten Coworking-Spaces, die über ihre Spieleabende knapp 100 Personen erreichen konnten, sowie an unsere 8 Teilnehmenden des Lüneburger Basiscamps, auf dem aus den vielen utopischen Ideen die Karte entwickelt wurde:

Andreas Willisch, Forscher beim Thünen-Institut für Regionalentwicklung zur Transformation ländlicher Räume
Jule Lietzau, Leitung Begleitforschung CoWorkLand eG
Juli Biemann, Koordination Community-Management der CoWorkLand eG
Karoline Kraut, Moderatorin und Spieleentwicklerin
Neele Jacobi, Illustratorin und Graphic Recorderin
Nicole Dau, Presse- und Öffentlichkeitsreferentin der CoWorkLand eG
Thorben Peters, Kandidat von Die Linke bei der Bundestagswahl 2021 für den Wahlkreis Lüchow-Danneberg – Lüneburg
Tom Schmidt, Koordinator Kooperation Neue Ländlichkeit für die Utopie-Konferenz

Kontakt Leuphana

Für das Team der Utopie-Konferenz:

Sven Prien-Ribcke
utopie@leuphana.de

 

Kontakt CoWorkLand

Für das Team der CoWorkLand eG:

Juli Biemann
juli@coworkland.de