Werdegang

Serhat Karakayali hat an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main promoviert und seine Dissertation über die Genealogie illegaler Migration in Deutschland verfasst. Zeitgleich hat er das Projekt TRANSIT Migration am Institut für europäische Ethnologie (Frankfurt) mit entworfen und durchgeführt. In der interdisziplinär zusammengesetzten Forschungsgruppe wurde das Konzept des Migrationsregimes an empirische Forschung rückgebunden, wobei Methoden wie die „ethnografische Regimeanalyse“, Vermittlungstools und auch ein neues Netzwerk für kritische Migrationsforschung entstanden sind. Er war zwischenzeitlich unter anderem Leiter eines Projekts zu Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft in Berlin und Kurator einer Ausstellung zu moderner Architektur im kolonialen Kontext Nordafrikas.

Ab 2009 hat er als Post-Doc am Lehrstuhl für allgemeine Soziologie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg gearbeitet. Ab 2014 war er als Post-Doc am Aufbau des neu gegründeten Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung beteiligt. Schwerpunkte seiner Forschung waren das ehrenamtliche Engagement für Geflüchtete, kosmopolitische Konzepte der Solidarität und die Zivilgesellschaft als Ort politischer Sozialisation in der Migrationsgesellschaft.  

2016 hat er die erste repräsentative Erhebung angeleitet, bei der in einer großen zivilgesellschaftlichen Organisation - der IG Metall mit über 2 Mio Mitgliedern - der Anteil der Mitglieder mit Migrationshintergrund ermittelt wurde. Im Anschluss an die Befunde dieses Projekts hat er eine Studie zu den Motiven und Verläufen migrantischen Engagements in der betrieblichen Mitbestimmung durchgeführt, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. In dem vom BMBF geförderten Verbund-Projekt mit dem Titel „ZoMiDi“ hat er gemeinsam mit Kolleg*innen von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max-Planck-Institut in Göttingen untersucht, wie verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen mit migrationsbezogener Diversität in ihren Strukturen umgehen. Am BIM hat er auch die Einstein-Forscherinnengruppe zu „Migration und Diaspora“ geleitet und das Netzwerk MERGE aufgebaut.

Ab 2020 war er Leiter der Abteilung „Migration“ am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, einer aus Mitteln der Bundesregierung geförderten Forschungseinrichtung und hat dort neben der Forschung zu Migration im und aus dem Mittleren Osten auch eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen, u.a. zur Krise des Flüchtlingsschutzes in Europa durchgeführt. Am DeZIM-Institut ist auch der von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Rassismus-Monitor angesiedelt, in dem Prof. Karakayali weiterhin für die Vernetzung mit der internationalen Forschung und die theoretischen Grundlagen zuständig ist. Seit Juli 2021 ist er Professor für Migration and Mobility an der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität.

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