Promovierte im Porträt: Dr. Maren Meyer-Grünefeldt – Heide, Herzblut

01.02.2021 Die Diplom-Umweltwissenschaftlerin forschte in der Ökologie zum Einfluss des Klimawandels in Kombination mit Stickstoffeinträgen auf Heidelandschaften. Heute ist sie Geschäftsführerin der NABU-Umweltpyramide in Bremervörde. Am 11. Februar wird sie mit weiteren promovierten Ehemaligen der Leuphana Universität an der online Netzwerkveranstaltung für Promovierte, WiMis und PostDocs dabei sein.

Dr. Maren Meyer-Grünefeldt in der Natur ©mareike_sonnenschein
„Man sollte aus Leidenschaft zum Thema promovieren. Eine Doktorarbeit kann man nur mit Herzblut schreiben.“

Früher wollte Maren Meyer-Grünefeldt gern Biologie studieren. Doch als sie sich das Curriculum ansah, waren ihr die Inhalte zu fachspezifisch. Sie suchte nach einem Studienprogramm, in dem sie über den Tellerrand blicken konnte: „So stieß ich auf die Umweltwissenschaften.“ Nach dem ersten Semester an einer Hochschule in Süddeutschland wechselte Maren Meyer-Grünefeldt an die Leuphana. Sie hatte den richtigen Studiengang für sich gefunden. Zügig schloss sie ihre Pflichtkurse ab, um sich dann auf ihre fachlichen Schwerpunkte konzentrieren zu können: Umweltchemie und Ökologie. „In dieser Zeit habe ich auch ein Praktikum in einem Forschungsprojekt von Werner Härdtle in Israel absolviert“. Ein paar Jahre später kam der Professor für Ökologie, insbesondere Landschaftsökologie, auf die nun diplomierte Umweltwissenschaftlerin zu und bot ihr eine Promotionsstelle an. Maren Meyer-Grünefeldt war mittlerweile in der Welt herumgekommen: Sie schrieb ihre Abschlussarbeit zum Pestizid-Abbau in Brasilien und forschte für die Universität Mainz zu Nährstoffkreisläufen in Ecuador. „Mir war nach dem Studium schnell klar, dass ich gern in die Forschung gehen möchte“, erinnert sie sich. So wurde sie 2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Werner Härdtle und forschte im Projekt Klimzug-Nord gefördert vom BMBF. Die Projektpartner von Klimzug-Nord untersuchten die Auswirkungen des Klimawandels in der Metropolregion Hamburg.

Für Maren Meyer-Grünefeldt ein besonders großes Plus der Leuphana: der gute Betreuungsschlüssel. „Man ist nicht nur eine Nummer.“ Sie schwärmt von dem guten Zusammenhalt in der Arbeitsgruppe und der Unterstützung durch ihren Doktorvater. Dennoch sei die Promotion sehr herausfordernd: „Während der Doktorarbeit ist man quasi ein Einzelkind. Man muss auf sich allein gestellt arbeiten können. Niemand anderes ist so tief im eigenen Thema wie man selbst.“ Die damalige Doktorandin sammelte über mehrere Jahre Daten im Freiland und arbeitete zusätzlich experimentell im Gewächshaus. „Drei Jahre lang habe ich keinen Urlaub genommen und auch die Wochenenden durchgearbeitet“, erinnert sich Maren Meyer-Grünefeldt. Sie untersuchte unter anderem den Einfluss vermehrter Stickstoffeinträge aus der Luft auf Heidekraut, die etwa durch intensives Düngen in der Landwirtschaft entstehen können. Außerdem schaute sie, wie sich Dürren auf eine Heidelandschaft auswirken und ob diese Auswirkungen durch den Stickstoff verstärkt werden: „Zunehmende Stickstoffeinträge und Extremwetter bringen die Heide in ernstzunehmende Schwierigkeiten“, erklärt die Umweltwissenschaftlerin.

Nur eine Woche nach ihrer Doktorprüfung fing sie beim Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau an. Seit Ende 2017 ist sie nun die Geschäftsführerin der NABU-Umweltpyramide in Bremervörde. Vieles aus ihrer Promotionszeit kann sie heute im Job anwenden: Das Umweltbildungszentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene muss sich selbst tragen. Deswegen schreibt Maren Meyer-Grünefeldt Projektanträge, wirbt Gelder ein oder plant Klassenfahrten für Schüler*innen, ein wichtiges Standbein der NABU-Umweltpyramide. „Was ich hier mache, geht weit über den rein fachlichen Hintergrund des praktischen Naturschutzes hinaus. Ganzheitliches Projektdenken ist gefragt. Das war auch während meiner Promotion so“, erklärt sie. Maren Meyer-Grünefeldt hat aus ihrer Doktorarbeit viel mitgenommen, aber auch eingebracht: „Man sollte aus Leidenschaft zum Thema promovieren. Eine Doktorarbeit kann man nur mit Herzblut schreiben.“

Weitere Informationen

Dr. Maren Meyer-Grünefeldt wird als Ansprechpartnerin bei der online Netzwerkveranstaltung "Let's Talk Karriere" am 11. Februar 2021 von 17 bis 19h präsent sein. In verschiedenen Break-out Sessions via Zoom können sich Promovierende, Wissenschaftliche Mitarbeitende und Post Doktorand*innen bei diesem Event im ungezwungenen Rahmen mit promovierten Leuphana-Alumnae/Alumni aus unterschiedlichen Wirkungsbereichen austauschen, mögliche Fragen zu Werdegang und Karrieretipps stellen und sich vernetzen. Eine Anmeldung ist bis zum 7. Februar erforderlich – weitere Informationen unter:

Online-Netzwerkveranstaltung für Promovierte, WiMis und PostDocs „Let’s talk Karriere“

Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Graduate School und dem Kooperationsservice im Rahmen des Projektes "Multilaterale Scouting-Prozesse für Innovation und Karriere" durchgeführt. Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Niedersachsen gefördert.