Open Social Innovation: Der öffentlichen Verwaltung auf die Sprünge helfen

27.01.2022 Lüneburg/Berlin. Die öffentliche Verwaltung sieht sich vielen und zum Teil sehr komplexen Herausforderungen gegenüber. Um die zu bewältigen, kann digitale Schwarmintelligenz helfen. Das Prinzip Open Social Innovation zeigt einen Weg dafür auf, den Professor Dr. Thomas Gegenhuber von der Leuphana Universität Lüneburg und Prof. Dr. Johanna Mair von der Hertie School näher untersucht haben.

Open Social Innovation könnte der Verwaltung in Deutschland helfen, komplexe Probleme zu erkennen und zu lösen. Dafür braucht es Foren und Prozesse, die nicht nur Spitzenbeamte, sondern auch Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft einbinden. Um geeignete Verfahren zu identifizieren, haben Gegenhuber und seine Kollegin Erfahrungen und Beobachtungen ausgewertet, die sie anhand eines der bekanntesten Beispiele für Open Social Innovation zusammengetragen haben: dem Programm rund um den Hackathon UpdateDeutschland.

Die Studie der Wissenschaftler:innen zeigt, dass es für die enge Zusammenarbeit von Bürger:innen und Verwaltung einer Kommunikationsinfrastruktur bedarf. Für UpdateDeutschland stand für die Kommunikation die Online-Plattform Slack zur Verfügung. Die Nichtregierungsorganisation ProjectTogether koordinierte den Prozess.

Innovation kommt vor allem dann zustande, wenn Bürger:innen und Verwaltung eine möglichst breite Expertise zu einem Problem aufweisen und sich in direktem Dialog austauschen, so lautet ein wesentlicher Befund. Außerdem sollen Innovationsprozesse wie Open Social Innovation von Mentor:innen begleitet werden, die methodisch unterstützen und zwischen den unterschiedlichen Parteien moderieren. Laut dem Learning Report sind außerdem eine ergebnisoffene Haltung sowie finanzielle Unterstützung seitens der Verwaltung hilfreich.

«Open Social Innovation kann Staat und Gesellschaft helfen, um gemeinschaftliche Lösungsansätze für drängende Zeitfragen zu finden. Denn bislang sind die bestehenden Verwaltungsstrukturen auf dieses ad-hoc Handeln unter Einbezug der Bürger:innen nicht ausgerichtet», sind die beiden Forschenden überzeugt.

Alle Ergebnisse des Berichts «Update Deutschland: Open Social Innovation weiterdenken und lernen» werden am 31. Januar 2021 von 12.00 bis 13.00 Uhr in einer Online-Veranstaltung präsentiert. Die Veranstaltung wird durch den Projektinitiator ProjectTogether ausgerichtet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für die Presse, Fragen zu stellen. Bitte melden Sie sich vorab zur Veranstaltung per Anmeldelink und per E-Mail an die Pressestelle der Hertie School an. Zur Anmeldung.


Weitere Informationen zum Projekt Update Deutschland gibt es hier: updatedeutschland.org