Leuphana unterstützt Reaktivierung von Bahnstrecken

08.06.2022 Lüneburg. In der aktuellen Diskussion um die Reaktivierung von Bahnstrecken nach Amelinghausen, Bleckede und Soltau bezieht die Leuphana Universität Lüneburg Stellung: „Wir begrüßen und unterstützen mit Nachdruck die Bemühungen des Landkreises Lüneburg um eine Reaktivierung von Bahnstrecken in unserer Region“, sagt Christian Brei, der hauptberufliche Vizepräsident der Universität. Insbesondere für die Strecke nach Amelinghausen mit einem Haltepunkt am Kurpark sieht er aus Sicht der Universität einen großen Bedarf und verweist darauf, dass die Leuphana mit ihren fast 10.000 Studierenden und mehr als 1.000 Beschäftigten eine weiter verbesserte ÖPNV-Anbindung dringend bräuchte. Eine Entlastung der Innenstadt vom Busverkehr wäre ein weiterer positiver Effekt.

Die jüngste Adressdatenerhebung für Studierende der Leuphana hatte ergeben, dass knapp 40 Prozent der Studierenden ihren Wohnsitz direkt in Lüneburg haben. Mehr als 40 Prozent wohnen darüber hinaus in Orten mit einem guten, stündlich getakteten Bahnanschluss, könnten also von dem neuen Angebot eines Haltepunktes am Kurpark für ihren Weg zur Uni profitieren. Von dort aus kann man den Campus fußläufig in kurzer Zeit erreichen.

Dass weniger als die Hälfte der Studierenden in Lüneburg wohnt, führt Brei auch auf den immer enger werdenden Lüneburger Wohnungsmarkt zurück. Wohnungs- und Zimmerangebote entlang neuer Strecken mit stündlichem Taktverkehr nach Lüneburg könnten hier Entlastung schaffen. Das wäre nicht nur für Studierende und Beschäftigte sehr attraktiv. Der ländliche Raum um Lüneburg könnte in der Folge sogar mit einer Verjüngung seiner Einwohnerstruktur rechnen.

Insgesamt, so Brei, würde der Landkreis aus Sicht der Leuphana durch die Reaktivierung der Strecken eine neue Ost-West-Entwicklungsachse bekommen. Exkursionen in das Umland, z. B. zum Biosphärium Elbtalaue oder in Heidegebiete wären künftig schneller und günstiger möglich, zumal der Zugbetrieb auch eine Fahrradmitnahme ermögliche. Einkaufs- wie Freizeitverkehr könnten von der Reaktivierung mithin ebenso profitieren wie der ländliche Raum, auch der Wissenschaftsstandort Lüneburg würde deutlich gestärkt.