Leuphana erforscht klimagerechte Waldentwicklung in Niedersachsen

08.07.2024 Lüneburg/Braunschweig. Mit der Frage, wie Stadt und Wald klimagerecht entwickelt werden können, befassen sich künftig vier neue Zukunftslabore - Climate Future Labs - am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen (ZKfN). Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat dafür jetzt eine Fördersumme in Höhe von insgesamt rund 20 Millionen Euro bereitgestellt. An der Erforschung der „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“ im Climate Future Lab „DIVERSA“ ist das Institut für Ökologie der Leuphana Universität Lüneburg beteiligt.

Das Lüneburger Teilprojekt leiten Prof. Dr. Sylvia Haider und Privatdozent Dr. Andreas Fichtner. Vier Nachwuchswissenschaftler:innen werden das Team komplettieren. Gegenstand der Forschung sind die Trockenstress-Reaktionen von typischen Laubbaumarten wie Rot-Buche und Trauben-Eiche. Die Wissenschaftler:innen wollen untersuchen, welche Faktoren und Mechanismen solche Reaktionen beeinflussen. Dafür betrachten sie die Einflüsse sowohl der Umweltbedingungen als auch des Waldmanagements.

Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, welchen Einfluss die Eigenschaften der Bäume und die Vielfalt des Waldbestands auf Wachstum und Wachstumsstabilität der untersuchten Baumarten haben. Um dafür Daten zu gewinnen, plant das Forschungsteam Beobachtungsstudien an verschiedenen Orten in Niedersachsen und auch Experimente im Gewächshaus. Der experimentelle Teil ermöglicht es, den Nährstoffeintrag zu regulieren und die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Nährstoffeintrag besser zu verstehen.

„Mit unserem Ansatz beziehen wir sowohl die Untersuchung von älteren Bäumen und etablierten Waldbeständen als auch die Rolle des Klimawandels für die Naturverjüngung ein. Unser Ziel ist es, zu Empfehlungen für das Management der niedersächsischen Wälder angesichts des Klimawandels zu kommen“, erläutert Professorin Sylvia Haider.

Hintergrund
Das Climate Future Lab „DIVERSA“ besteht aus Wissenschaftler:innen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen, der Georg-August-Universität Göttingen, der Leuphana Universität Lüneburg, der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz sowie dem Center for Biological Diversity, der Technischen Universität München und der Universität Utrecht in den Niederlanden. Im Verbund wollen sie die Resilienz deutscher Wälder gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit, Hitze, usw. erforschen und bewerten. Auf Grundlage der Projektergebnisse sollen bestehende Instrumente für Monitoring, Entscheidungsunterstützung und Management der niedersächsischen Wälder weiterentwickelt werden.