„Ein Sprungbrett in die Zukunft“ – Graduiertenfeier 2024

„Ihr alle seid sicherlich über euch hinausgewachsen und habt in vielerlei Hinsicht eine Menge gelernt“, gratulierten die AStA-Sprecher*innen Hannah Spittler, Emil Jüchter, Denise Genzow und Theo Lohse den Absolvent*innen zu ihrem Abschluss. Sie sagten weiter: „Vor allem habt ihr wahrscheinlich viel über euch selbst, über Kommunikation und Zusammenarbeit, über Unabhängigkeit und Gemeinschaft und über Wissen und Nichtwissen gelernt. Aber Lernen findet nicht in einem Vakuum statt. Ihr alle seid während eures Studiums mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert worden.“

Als Vertreter*innen der Studierenden hielten Leander Bansmann und Larissa Schikarski berührende Reden. „Mit Sicherheit hat uns die Studienzeit hier an der Leuphana wachsen lassen und uns sehr nachhaltig geprägt. Heute stehe ich hier voller Dankbarkeit für die großartigen Menschen, die ich kennenlernen durfte und für die Zeit, die ich hier verbracht habe. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns alle gehörig auf die Schultern klopfen und Stolz auf uns sind“, sagte der sichtlich gerührte Leander Bansmann. Larissa Schikarski appellierte: „In einer Welt, die oft dazu neigt, zu spalten, liegt es an uns, Brücken zu bauen und darüber zu laufen. Eine schwere Aufgabe. Aber das ist unser Beitrag: als Gestalterinnen und Gestalter dieser Gesellschaft einen positiven Unterschied zu machen – mit Mut, für unsere Überzeugungen einzutreten!  Ich freue mich auf das, was wir gemeinsam erreichen werden. Lasst uns die Zukunft mit Freude und Zuversicht angehen, mutig und entschlossen.“

Präsident Sascha Spoun wies in seiner Rede auf die Bedeutung der fokussierten Aufmerksamkeit hin: „Erinnern Sie sich, wie Kinder sich in etwas versenken können, und wie sie selbst es oftmals taten: Sie tauchten völlig ein in Ihre Fantasiewelten beim Spielen und Toben mit anderen Kindern oder in die Geschichten, denen Sie beim Vorlesen gespannt lauschten oder Sie waren von alltäglichen Dingen fasziniert, wie der Baustelle vor der Haustür. Alles um Sie herum war ausgeblendet und Sie waren völlig eingenommen von einer Sache. Dieses natürliche Fokussieren fällt uns allen heute so schwer, denn unser Leben ist zunehmend fragmentiert: hier eine Email, dort eine Push-Nachricht, hier eine Besprechung, dort eine Verpflichtung. Sich in etwas versenken – das meint nicht, untergehen, keine Luft mehr bekommen, ‚absaufen‘. Es meint vielmehr, sich der Faszination und Neugierde hinzugeben und im zweiten Schritt, der Sache zu dienen.“ Er ermutigte die Absolvent*innen: „Nutzen Sie, was Ihnen das Studium und die Versenkung darin mit auf den Weg gegeben hat. Beobachten und hinterfragen Sie, bringen Sie sich ein, ja, mischen Sie sich mutig ein, und verharren Sie nicht, sondern suchen Sie nach Antworten. Sie bringen die besten Voraussetzungen dafür mit! Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Weg alles erdenklich Gute.“

Der Präsident der niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Daniel Göske, begeisterte das Publikum mit einem Impuls unter dem Motto „semper discere“ – „Immer lernen“. Er forderte auf, niemals damit aufzuhören, sein Wissen zu erweitern und hob die Rolle von Interdisziplinarität hervor: „Ich bin Student, auch noch heute.“ 

„Demokratie ist eine kostbare Idee, die aber stets neu gedacht und verteidigt werden muss“, kommentierte die Vizepräsidentin des Colleges, Jelena Bäumler, aktuelle politische Ereignisse. Sie führte weiter aus: „Ich wünsche mir für Sie, dass Sie in diesen besonderen Zeiten, nach dem gebührlichen und ausgiebigen Feiern heute, heraustreten aus diesem Ort, dieser sogenannten ‚Leuphana-Bubble‘ und die hier gewonnen Eindrücke mitnehmen können nach dort draußen. Vielleicht können sie die Bubble Teil von der Welt da draußen werden lassen, wenn sie sich nicht entmutigen lassen. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Mut und Zuversicht!“. 

Simone Abels, Vizepräsidentin für die Graduate School betonte in ihrer anschließenden Gratulationsrede für die Masterabsolvent*innen die Relevanz von Durchhaltevermögen im Lernprozess, auch und vor allem in schwierigeren Phasen. „Ich hoffe, dass wir Ihnen an der Graduate School die nötigen Fähigkeiten und Erfahrungen mitgegeben haben, damit Sie auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet sind. Ich kann Ihnen in jedem Fall versichern, dass es in Ihnen steckt – vertrauen Sie darauf!“ Welche hochklassigen individuellen Leistungen beim Überwinden von Herausforderungen erbracht werden können, haben nachfolgend die fünf Preisträger*innen des Leuphana Dissertationspreises gezeigt. Gemeinsam mit ihren Betreuungspersonen wurden Sie für die herausragenden Leistungen ihrer Forschungsarbeiten an den fünf Fakultäten der Leuphana geehrt. Vizepräsidentin Abels: „Dass Sie mit dieser Detailtiefe, mit dieser Expertise an Ihre Dissertation rangehen, dem zollt wirklich hohe Achtung. Sie sind hier an der Leuphana diejenigen, die unsere Forschung mit vorantreiben, und darauf sind wir sehr stolz.“

„Ich finde es gut, dass man nicht nur das Zeugnis nach Hause geschickt oder persönlich bekommt und dann die Universität verlässt, sondern dass es die Graduiertenfeier gibt“, äußerte Ali Simsek, der gerade seine Bachelor in Psychologie sowie Politikwissenschaften gemacht hat. „So erhält man einen ganz eigenen Rahmen, um sich von seinen Freund*innen und Kommiliton*innen zu verabschieden und es fühlt sich rund an. Ich bin mittlerweile bereits in einem Master eingeschrieben und fühle mich ganz gut vorbereitet auf das, was jetzt kommt.”

Die Leiterin des Colleges, Michaela Wieandt, ergänzte: „Heute war viel vom Lernen und sich einem Thema widmen die Rede. In eurem Bachelorstudium habt ihr viel gelernt - auch, euch einem (oder mehreren) Thema zu widmen, und ihr könnt sehr stolz darauf sein, dass ihr das geschafft habt und nun das Abschlusszeugnis in den Händen haltet. Für den neuen Abschnitt des Lernens in eurem Leben, ob in einem Masterstudium oder im Berufsleben, wünsche ich euch alles Gute und dass ihr mutig, neugierig und hoffnungsvoll eure nächsten Schritte geht.“

„Das ist das Schöne an so einem Abend: Dass man sich noch einmal bewusst wird, was man gerissen hat und dass man hart dafür gearbeitet hat, jetzt diesen Hut und die Urkunde in der Hand zu haben. Es ist einfach ein sehr schöner Moment für uns alle", freute sich Lukas Probst, Absolvent des Masters Nachhaltigkeitswissenschaft. Sein Master-Kommilitone Jonas pflichtete ihm bei: „Ich blicke sehr positiv auf meine Zeit an der Leuphana zurück, also ich bin großer Leuphana-Fan: Der Campus, die Leute, das hat etwas Familiäres. Hier herrscht ein besonderer Vibe. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Studienwahl hier in Lüneburg."

Den krönenden Abschluss des Festtages bildete am Abend der Graduiertenball, an dem 1200 Gäste den Abschluss der Absolvent*innen mit Tanz und Musik feierten.