Startwoche: Mikrochip findet alles

Rund 1.500 Erstsemester der Leuphana Universität Lüneburg entwickeln Ideen und Konzepte für die alternde Gesellschaft – Siegerteams der Startwoche reisen nach Brüssel und Jordanien

LÜNEBURG. Ein universell einsetzbarer GPS Mikrochip, der bei der Suche nach vermissten Gegenständen hilft – das ist die Geschäftsidee des siegreichen Teams der diesjährigen Startwoche. Fünf Tage lang setzten sich rund 1.500 Erstsemester zum traditionellen Auftakt des Wintersemesters an der Leuphana Universität Lüneburg mit den Herausforderungen der alternden Gesellschaft auseinander. Dabei beschäftigten sie sich besonders  mit der Frage, wie Menschen auch im hohen Alter ein vitales und ausgefülltes Leben führen können.  Im Mittelpunkt standen dabei Gesundheitssysteme, Zukunftsbranchen und unternehmerische Ideen. Ihre Vorschläge diskutierten die Erstsemester mit zahlreichen internationalen Gästen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung, darunter Vertretern des Weizmann Institute of Science aus Israel, des MIT Media Lab (USA) und der Open Society Foundations.

Die Projektideen wurden von einer vierköpfigen Experten-Jury unter der Leitung von Christopher Fearne, Parliamentary Secretary for Health aus Malta, prämiert. Am besten schnitt dabei das Team ‚Stickons’ mit seiner Mikrochip-Idee ab. Es erwartet jetzt eine Reise nach Brüssel, wo sie  ihre Idee vor Politikern und Experten der EU präsentieren.

Den Publikumspreis gewann das Team ‚STADTrollator’. Anknüpfend an städtische Projekte zum Fahrrad-Sharing entwickelten die jungen Studierenden die Idee, ein solches Angebot auch für elektrisch betriebene Rollatoren, sogenannte Scooter, einzuführen. Sie wollen damit erreichen, dass mehr ältere Menschen von einem Zugewinn an Mobilität profitieren können. Die Publikums-Preisträger werden zu einer Reise nach Jordanien eingeladen. Dort lernen sie die Arbeit der JOHUD-Stiftung mit Flüchtlingen kennen.

Mehr als 100 Teams mit jeweils bis zu 15 Mitgliedern hatten sich an der Entwicklung der Ideen für die Gesellschaft im Jahr 2099 beteiligt. Ein Lehrenden-Team mit mehr als 100 Mitgliedern aus 21 Ländern begleitete die Projekte.. Möglich machte das die Zusammenarbeit mit dem von der Leuphana initiierten Netzwerk „kenup“. Es bewirbt sich derzeit um eine „Knowledge and Innovation Community“ (KIC) zu den wirtschaftlichen Wachstumspotentialen des demografischen Wandels.

Die Jury lobte „den hohen Standard“ der Beiträge und bescheinigte den jungen Erstsemestern große Kreativität. Es sei nicht leicht gewesen, unter den vielen sehr guten Beiträgen die Preisträger auszuwählen, deshalb könnten alle „stolz sein“, lautete die einhellige Meinung des Gremiums. Der Jury gehörten neben Christopher Fearne die Präsidentin der israelischen Nationalakademie, Prof. Dr. Ruth Arnon, sowie die Steuer- und Finanzierungsexpertin Katharina von Frankenberg und der Mittelstandsexperte Klaus F. Jaenecke an.

Für Holm Keller, den Organisator der Leuphana Startwoche, hat der Wettbewerb sein Ziel erreicht: “Die neuen Studierenden haben ihre Aufgabe mit Ideenreichtum, Kreativität und großem Engagement bewältigt und interessante Vorschläge für ein besseres Leben in einer alternden Gesellschaft entwickelt. Von den Erfahrungen, die sie in diesen Tagen gemacht haben, werden sie auch während ihres Studiums profitieren.“

Eigene Ideen zu verwirklichen und die Gesellschaft von morgen mitzugestalten, dass sei die Erwartung der Universität an ihre Studierenden, so Keller. Deshalb sei an der Leuphana die interdisziplinäre Beschäftigung mit drängenden gesellschaftlichen Fragen so wichtig. Kaum ein anderer Universitätsstandort bietet Studierenden so viele Möglichkeiten auf diesem Gebiet.

Die Startwoche der Leuphana Universität Lüneburg gehört zu den herausragenden Ereignissen in und um die Hochschule der alten Hansestadt. In den Vorjahren hatten die Erstsemester unter anderem einen großen StartUp-Wettbewerb erlebt oder Leitideen eines neuen Gesundheitssystems entwickelt. Während einer anderen Startwoche hatten Künstler aus verschiedenen Ländern bei der Artotale die Stadt Lüneburg in eine Streetart-Ausstellung verwandelt.

Die Leuphana Universität Lüneburg versteht sich als öffentliche Universität für die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Ihr deutschlandweit einmaliges Studienmodell wurde mehrfach ausgezeichnet. An der Leuphana studieren derzeit rund 8.000 junge Menschen.

Hier gibt es den Film zur diesjährigen Startwoche:
http://startwoche.leuphana.com/media/

Weitere Impressionen finden Sie hier:
http://startwoche.leuphana.com/media/gallery/mondays-impressions/