Alexander von Humboldt- Stipendiat in Suderburg

Für Professor Aksoy ist Suderburg ein bekanntes Pflaster. Bereits vor zehn Jahren nahm er an einem Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Wittenberg teil. Darin optimierte er das „Suderburger Verfahren“, ein Computerverfahren, das mittels mathematischer Formeln zeigt, wie sich der Grundwasserspeicher in einem Flusseinzugsgebiet verändert.

Gerade in Bezug auf die Bekämpfung des weltweiten Klimawandels und für die Landwirtschaft in trockenen Regionen kann dieses Analyse- und Prüfinstrument wichtige Erkenntnisse liefern. Denn aus den Messungen des Grundwasserspeichers und seinen Veränderungen werden Handlungsszenarien entwickelt. Das heißt konkret: Wie viel Wasser können wir nutzen, dass die Umwelt keinen Schaden nimmt?

Die Erkenntnisse aus der Arbeit in Suderburg und Lüneburg will der 38-jährige Stipendiat auf Flussgebiete in der Türkei ausdehnen und das Verfahren auch dort anwenden. Aksoy ist kurdischer Abstammung und ist in der ländlichen Umgebung von Midyat in Südostanatolien aufgewachsen. Inzwischen lehrt er an der Istanbul Technical University. „Bewundernswert an Herrn Aksoys Karriere ist, wie er sich hochgearbeitet hat. Von einem Dorfschüler hin zum Alexander von Humboldt-Stipendiaten“, meint Professor Wittenberg.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert herausragende Einzelwissenschaftler und Kooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forschern. Mit Hilfe der Stipendien kommen Wissenschaftler nach Deutschland, um selbst gewählte Projekte an der Gastgeberuniversität wie der Leuphana durchzuführen. Für den Standort Suderburg ist die Zusammenarbeit mit Herrn Aksoy deshalb eine Ehre: „Nicht nur für den Stipendiaten auch für die Universität ist die Arbeit von und mit Herrn Aksoy ein Meilenstein“, beurteilt Professor Wittenberg die wissenschaftliche Expertise des Stipendiaten.

Ob Professor Aksoy über sein Stipendium hinaus in Deutschland bleibt, ist ungewiss. Fest steht, dass der Wissenschaftler zumindest erste Schritte in diese Richtung unternimmt. So belegt er in Suderburg einen deutschen Sprachkurs. Dies sei auch eine Möglichkeit, herausragende ausländische Forscher an Deutschland zu binden, so Professor Wittenberg.