Essaywettbewerb 2010
Leuphana fördert kreative Köpfe
Die Ansprüche an die heutige Generation sind hoch: der erhöhte Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt verlangt immer bessere Leistungen in Schule und Studium, Ausbildung und Beruf, Familie und Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund hatte die Leuphana Universität Lüneburg einen bundesweiten Essaywettbewerb zum Thema “Brainfood, Gehirndoping, Neuro-Enhancement - wer oder was zwingt uns zur Perfektion?" ausgeschrieben. Rund 300 Schüler und Studierende, die ihr erstes Hochschulsemester absolvieren, nahmen an dem Wettbewerb teil. Die besten zehn Essays wurden am 13. April 2010 gekürt.
Der Lüneburger Matthias Kerkemeyer landete in der Kategorie “Studierende" auf dem ersten Rang. In seinem Aufsatz mit dem Titel “Lee(h)re" formuliert er ein intelligentes Plädoyer gegen den Missbrauch von Medikamenten. Kerkemeyer stellt die entscheidende Frage: Wo ende ich eines Tages, wenn ich nicht mehr der bin, der ich einmal war? Ebenso kritisch setzt sich die Schülerin Claire Jin Chong in ihrem Essay “Plädoyer für die Dummheit" mit dem Thema Medikamentenmissbrauch auseinander. Sie hatte in der Kategorie “Schüler/Abiturienten" die Nase vorn. “Nüchtern und klar bringt sie ihre Argumente, ihre Sprache ist schnörkellos und sicher, die Struktur ihres Essays sitzt", lobt ZEIT-Redakteur und Jury-Mitglied Jan-Martin Wiarda. Einig waren sich jedoch alle Preisträger in ihren Formulierungen: Der Wettbewerbsdruck in Schule, Studium und Beruf nimmt immer mehr zu, leistungsfördernde Mittel sind jedoch nicht die Lösung, um dem Druck standzuhalten.
Die Studienanfänger der Leuphana nahmen zur Vorbereitung auf ihre Essays an Seminaren im Modul “Wissenschaft macht Geschichte" teil. Bereits zum zweiten Mal wird das Modul im Leuphana Semester durch den bundesweiten Essaywettbewerb begleitet. Im vergangenen Semester beschäftigten sich die Erstsemester-Studierenden umfangreich mit dem Thema “Die Natur des Geistes" - wie denken wir, wie lernen wir, wie bildet sich unsere Persönlichkeit? Antworten lieferten Philosophie und Hirnforschung, Pädagogik und Informatik.
“Im Leuphana Semester bekommen die Studienanfänger die Möglichkeit über den Tellerrand ihres Faches zu schauen und sich gesellschaftlichen Themen zu widmen. In ihren Essays stellen die Preisträger eindrucksvoll ihre breite Qualifizierung unter Beweis. Zudem ist der Wettbewerb ein Brückenschlag zwischen Schule und Universität", fasste Prof. Dr. Christoph Jamme, verantwortlich für das Modul “Wissenschaft macht Geschichte", während der Preisverleihung zusammen. Jamme und Wiarda bewerteten die eingereichten Aufsätze gemeinsam mit drei anderen Jury-Mitgliedern: Uni-Präsident Sascha Spoun, Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth (Universität Bremen) sowie Wissenschaftsredakteurin Rafaela von Bredow (Uni Spiegel).
Für ihre kreativen Arbeiten erhielten Matthias Kerkemeyer und Claire Jin Chong jeweils einen InterRail Global Pass 1. Klasse für einen Monat; die Zweitplatzierten freuten sich über InterRail Global-Pässe 2. Klasse für einen Monat; Bücher und Büchergutscheine im Wert von jeweils 50 Euro gingen an die Drittplatzierten. Gesponsert wurden die Preise von der Deutschen Bahn sowie vom Förderverein Netzwerk Wirtschaft der Leuphana.