Das Leuphana Semester Wissenschaft entdecken

Das Leuphana Semester ermöglicht den Studierenden im Leuphana College einen interdisziplinären Start ins Studium. Kompetenzen für wissenschaftliches Denken und Arbeiten für Präsentation und Diskussion von Ergebnissen und für das Erproben neuer Perspektiven werden in den ersten sechs Monaten vermittelt. Vorlesungen, Übungen und Seminare sind im Leuphana Semester deshalb in vier Module gegliedert, die solchen Perspektiven entsprechen.

Das Allgemeinwissen der Studierenden in den Bereichen Geistesgeschichte, Kultur- und Technikgeschichte wird im Modul „Wissenschaft macht Geschichte“ erweitert und vertieft. Zugleich erwerben die Erstsemester die Grundlagen für eine umfassende Methoden- und Informationskompetenz: Sie lernen, Informationen zu finden, ihre Relevanz zu bewerten und daraus Wissen zu generieren. In diesem Jahr hat das Modul den Themenschwerpunkt „Was ist die Natur des Geistes?“. Der Dualismus von Wissens- und Persönlichkeitsbildung steht dabei im Fokus. Wie denken die Menschen? Wovon werden Entscheidungen geprägt? Diese und weitere Fragen werden in Seminaren mit breit gefächerten Themen wie Hirnforschung, Geistesgeschichte oder Neuroethik beantwortet.

Das Modul "Wissenschaft nutzt Methoden" umfasst die Lehre der fächerübergreifenden Methoden, mit denen in der Wissenschaft Daten und Erkenntnisse erlangt und Ergebnisse gemessen werden. In Vorlesungen und vertiefenden Seminaren oder Übungen lernen die Studierenden zentrale wissenschaftstheoretische Ansätze und Debatten sowie qualitative und quantitative Methoden kennen.

Die Möglichkeit, sich intensiv mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaftlern auseinanderzusetzen, bekommen die Studierenden hingegen im Modul „Wissenschaft trägt Verantwortung“. Die Erstsemester lernen unterschiedliche Gesellschaftstheorien kennen. Darüber hinaus arbeiten die Studierenden in Projektseminaren interdisziplinär, indem sie verschiedene wissenschaftliche Fachrichtungen verknüpfen, und gehen transdisziplinär vor, indem sie Problemdefinitionen und Lösungswege von Praxisakteuren einbeziehen. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird dabei auf unterschiedliche Themenfelder angewendet. So geht es beispielweise um Nachhaltigkeit in Kunst, Verkehr, Wirtschaft oder  sozialen Unternehmungen.

Im Modul „Wissenschaft kennt disziplinäre Grenzen“ konzentrieren sich die Studierenden schließlich auf ihre jeweilige Fachrichtung. Abhängig vom gewählten Major belegen sie fachlich ausgerichtete Veranstaltungen und erhalten erste Einblicke in die Themenfelder ihrer Disziplin. Höhepunkt und zugleich Abschluss des Leuphana Semesters bildet eine Konferenzwoche. Im Rahmen des Moduls „Wissenschaft trägt Verantwortung“ richten die Erstsemester eine hochschulinterne Konferenz aus und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse aus den Projektseminaren einem breiten Publikum.

Die Leuphana Universität Lüneburg gilt als deutschlandweit beachteter Vorreiter in der Umstellung von traditionellen Diplom- und Magisterabschlüssen auf das neue, gestufte Schema mit Bachelor und Master. Im Jahr 2007 gewann die Universität zusammen mit vier weiteren Hochschulen den Wettbewerb "Exzellenzstrategien für kleine und mittlere Hochschulen" des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.