Starttage Graduate School

Feierliche Eröffnung

Neu im Angebot ist auch ein Promotionsstudium, für das sich rund 70 Studierende eingeschrieben haben. Gastredner bei der feierlichen Eröffnung des zweiten Studienjahres war Dr. Rolf Hoffmann, Executive Director der Fulbright Commission, der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der US-amerikanischen Graduiertenausbildung und dem Modell der Leuphana Graduate School beschrieb.

Der Vergleich liegt nahe, denn die Leupana Graduate School bietet nach amerikanischem Vorbild die Möglichkeit, Masterstudium und Promotion nahtlos miteinander zu verknüpfen, also die Promotion bereits während des Masterstudiums vorzubereiten. Neben diesem sogenannten „Fast Track“ gibt es in Lüneburg weitere Kernpunkte der neuen Promotionsmöglichkeit: ein teilstrukturiertes Promotionsstudium, die Einführung von Promotionskolloquien mit intensiven Feedbackmöglichkeiten für alle Studierenden und die Möglichkeit einer kumulativen Dissertation. „Lüneburg ist ein mutiger und vorbildlicher Vorreiter. Die Leuphana beschreitet einen neuen Weg, so etwas gibt es in Deutschland nicht noch einmal“, lobte Hoffmann.

In den USA umfassen die Graduate Schools zwei Ausbildungsjahre: Die erste Stufe führt nach einem meist zweijährigen Studium zum Master’s Degree. Die zweite Phase nach einem auf dem Master’s Degree aufbauenden drei- bis vierjährigen Studium zum Doktorat. „Lüneburg ist da ganz ähnlich aufgebaut“, sagte der Fulbright-Direktor. Die durchschnittliche Studiendauer in der Graduiertenausbildung liegt in Amerika bei 7,9 Jahren, das Durchschnittsalter der Graduierten bei 32 Jahren, berichtete Hoffmann und ergänzte, dass knapp 88 Prozent aller Bachelor-Studierenden nach ihrem Abschluss die Universität verlassen. Nur wenige kehren später für ein Master- und Promotionsstudium zurück. „Die Graduate Students sind also die Juwele der amerikanischen Unis“, weiß Hoffmann.

Das College sei in Amerika heutzutage eine Metapher für den „American Dream“, meint Hoffmann. „In Amerika bedeutet ein Studium ein Ticket für ein besseres Leben. Das ist also eine völlig andere Auffassung als in Deutschland.“ Zahlen belegen: Über 60 Prozent der jungen Menschen streben nach der High School zunächst eine College-Laufbahn an. Aber Studieren in den USA sei teuer, betonte Hoffmann. „Ein Associate College, also ein zweijähriges Vollzeitstudium, ist mit 2400 Dollar pro Jahr noch finanzierbar, doch an den Top-Universitäten zahlt man jährlich 8000 Dollar und mehr.“

Fast alle Universitäten in den Vereinigten Staaten stellen ihren Studierenden daher Stipendien in Aussicht. „Das Stipendiensystem in Deutschland muss noch reifen“, sagte Hoffmann. Doch die Leuphana Universität Lüneburg gehe mit gutem Beispiel voran: Zehn Studierende der Leuphana Graduate School, die jetzt in ihr drittes Semester gestartet sind, erhielten während der Eröffnungsfeier ein zweisemestriges Stipendium. Die Masterstipendien der Leuphana Graduate School wurden vom Förderkreis der Leuphana Universität Lüneburg gesponsert und durch Prof. Dr. Henning Henningsen, Vorsitzender des Vereins, verliehen. Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel, Leiter der Graduate School, kündigte an: Für das Wintersemester 2009/2010 vergibt die Graduate School an herausragend qualifizierte Master-Studierende Stipendien in Höhe von bis zu 2.000 Euro pro Stipendiat.