LIAS Lecture: "Coercion or Discourses. On Foucault’s Extension of Marx’s Theory"
LIAS Fellow Alex Demirović über Foucaults zwiespältiges Verhältnis zum Werk von Karl Marx
29. Okt.
Das LIAS lädt alle Interessierten herzlich zur Lecture von Alex Demirović ein. Im Anschluss findet ein Empfang statt.
Dienstag, 29 Oktober, 18.00 - 20.00 Uhr
Ort: Leuphana Universität Lüneburg, Hörsaal 5
Sprache: English
In dieser Lecture beleuchtet LIAS Senior Fellow Alex Demirović das ambivalente Verhältnis von Michel Foucault zum Werk von Karl Marx. Häufig äußert er sich sehr kritisch, wenn nicht sogar ausdrücklich ablehnend über Marx und den Marxismus doch es gibt auch ausgesprochen positive Bezüge.
Nicht nur einer Einschätzung Etienne Balibars zufolge ist ein Schlüssel zum Werk Foucaults dessen lebenslange Auseinandersetzung mit Marx. Auch Jacques Bidet hat den Nachweis zu führen versucht, dass sich Foucaults Analysen komplementär zu den Analysen von Marx lesen lassen.
Demnach wären Foucaults Studien zu Machttechnologien eine Ergänzung um den Aspekt der Organisation. Demirović geht noch einen Schritt weiter und stellt die These auf, dass Foucault – ähnlich wie die feministische Diskussion – dort Fragen von Marx aufnimmt, wo dieser seine Argumentation abbricht. Dies veranschaulicht Demirović an zwei zentralen Stellen, nämlich dem Begriff der Disziplin und am Begriff der Sicherheit. Werden die Überlegungen von Marx im Lichte der Foucaultschen Weiterführung begriffen, so kann dies dazu beitragen, aus den Aporien der kritischen Gesellschaftstheorie herauszuführen: Basis und Überbau, Struktur und Handlung, Anonymität von Herrschaft oder Intentionalität.
Alex Demirović lehrte Kritische Theorie im disziplinären Kontext von Soziologie und politischer Theorie an Universitäten in Frankfurt, Wien, Basel und Lüneburg. Seine Publikationen befassen sich mit Fragen der Macht, Demokratie und des Staates, dem gesellschaftlichen Verhältnis zur Natur, Rassismus und Wirtschaftsdemokratie.
Die Veranstaltung wird vom Leuphana Institut for Advanced Studies (LIAS), dem Center for Critical Studies (CCS) und dem Graduiertenkolleg "Kulturen der Kritik", Leuphana Universität Lüneburg ausgerichtet.
Rückfragen und Kontakt
- Dr. Christine Kramer